24.11.2023, Baden-Württemberg, Karlsruhe: Omid Nouripour (l), Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, nimmt die Gratulation von Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, nach seiner Wiederwahl zum Vorsitzenden beim Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen entgegen. Die Bundesdelegiertenkonferenz dauert bis zum 26. November 2023. Themen sind der Gaza-Krieg, Migration und ein Rückblick auf die Landtagswahlen 2023. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen

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"Wahnsinnig Bock": Lang und Nouripour bleiben Grüne Spitze

"Wahnsinnig Bock": Lang und Nouripour bleiben Grüne Spitze

Ricarda Lang und Omid Nouripour bleiben Parteichefs der Grünen. Auf dem grünen Parteitag wurden sie für weitere zwei Jahre gewählt – und das, obwohl es im Vorfeld auch rumorte.

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Ricarda Lang steht auf der Bühne und will ihrer Partei in herausfordernden Zeiten Mut machen. Dabei erzählt Lang auch, dass sie in den letzten zwei Jahren als Parteivorsitzende selbst fast den Mut verloren habe bei viel Gegenwind. Doch es lohne sich – die Politikerin zählt auf, was die Grünen aus ihrer Sicht in der Regierung erreicht haben: dazu gehört für sie beispielsweise das Deutschland-Ticket. Doch Lang gibt sich auch selbstkritisch – es gelinge den Grünen nicht immer, die Menschen zu erreichen.

Ricarda Lang fährt besseres Ergebnis als 2022 ein

Am zweiten Tag des Parteitags der Grünen geht es um die Wahl des Bundesvorstands und die Frage: Stehen die Grünen noch hinter ihrem Bundesvorstand – oder sind sie über den Kurs der Partei in der Regierung unzufrieden?

"Wir haben uns viel mehr weiterentwickelt, als es uns irgendjemand zugetraut hat", ruft Lang bei ihrer Bewerbungsrede ins Mikrofon. Dann verlässt sie die Bühne und wartet umringt vom Spitzenpersonal der Grünen nervös auf das Ergebnis. Gibt es einen Denkzettel oder Rückendeckung? Am Ende wird es ein gutes Ergebnis: Sie bekommt mit 82 Prozent mehr Stimmen als bei der letzten Wahl (2022: 76 Prozent, nach Briefwahl 78 Prozent). Standing Ovations in der Karlsruher Messehalle – Lang fällt Omid Nouripour erleichtert in die Arme. In herausfordernden Zeiten versammelt sich die Partei hinter ihrer Vorsitzenden.

Nouripour: "Wäre in keiner anderen Partei möglich"

Eine Gegenkandidatin hatte Ricarda Lang nicht – das ist bei Omid Nouripour anders: Auch der bisherige Co-Parteichef will wiedergewählt werden, muss sich aber gegen Philipp Schmagold aus Schleswig-Holstein beweisen. Nouripour setzte in seiner Rede auf die "DNA der Partei", die ihm Kraft gegeben habe – auch in Zeiten von Zweifeln, ob er der Aufgabe gewachsen sei.

Seine persönliche Geschichte, geprägt von Krieg, Revolution, der Flucht aus seiner Heimat Iran und Unsicherheit, wie er sagte, "wäre in keiner anderen Partei möglich, dafür bin ich dankbar". Tosender Applaus in der Halle – auch bei seinem Plädoyer für die Seenotrettung, die nicht kriminalisiert, sondern ausgezeichnet werden müsste. Damit hat er über 79 Prozent der Stimmen eingefahren und ist – wie Ricarda Lang – für weitere zwei Jahre als Co-Parteichef gewählt. Nouripour schneidet damit aber schlechter ab als 2022: Damals erzielte er rund 83 Prozent (über 91 Prozent nach Briefwahl) bei zwei Gegenkandidaten.

Grüne wollen mit Doppelspitze weitermachen

Die Grünen haben entschieden: Sie wollen keinen neuen Kurs beim Bundesvorstand einschlagen, sondern weitermachen – mit dem Duo Lang und Nouripour. Die scheinen sich zu ergänzen: "Ich habe wahnsinnig Bock, diese Reise mit Euch weiterzureisen", so Lang und für Nouripour war die Reise "so verrückt wie noch mit niemandem". Er kommt aus Frankfurt, ist Realo und legt den Schwerpunkt auf die Außenpolitik. Sie stammt aus Baden-Württemberg, wird dem linken Parteiflügel zugerechnet, mit Fokus auf Sozialpolitik.

Unmut an der Basis und bei Grüner Jugend

Für beide bedeutet die Wiederwahl Rückendeckung und Vertrauen, obwohl es im Vorfeld rumorte: Vergangene Woche unterzeichneten rund 1.200 Mitglieder der Grünen Basis einen offenen Brief zum Parteitag, in dem sie eine Rückkehr zu den Grundwerten der Grünen forderten und ihren Unmut über den Parteivorstand äußerten.

Die umstrittenste Debatte steht den Grünen beim Parteitag aber erst noch bevor: beim Thema Migration, das auf Samstagabend verschoben wurde. Dann will auch die Grüne Jugend ihre Unzufriedenheit nochmal zum Ausdruck bringen: Sie will, dass die Bundesregierung in Zukunft keinen Asylrechtsverschärfungen mehr zustimmen darf. Hitzige Diskussionen und eine lange Nacht sind programmiert.

An der Spitze der Grünen bleibt alles beim Alten. Die Parteichefs Ricarda Lang und Omid Nouripour wurden wiedergewählt.
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An der Spitze der Grünen bleibt alles beim Alten. Die Parteichefs Ricarda Lang und Omid Nouripour wurden wiedergewählt.

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