Einsatzkräfte der Feuerwehr bei einem Waldbrand bei Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim)
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Einsatzkräfte der Feuerwehr bei einem Waldbrand bei Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim)

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Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern auf 135 Hektar angewachsen

Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern auf 135 Hektar angewachsen

Zwei große Waldbrände wüten seit Montagnachmittag im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns, auf zwei ehemaligen Militärgeländen bei Lübtheen und Hagenow. Ein Dorf musste am Abend evakuiert werden.

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Hunderte Feuerwehrleute kämpfen seit Montagnachmittag gegen zwei große Waldbrände im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns. Auch in der Nacht wässerten sie den Boden rund um die Feuer, um ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern. Dank Windstille blieb die Lage über Nacht stabil. Die Brandflächen hätten sich in den vergangenen Stunden nicht weiter ausgebreitet, sagte ein Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim am frühen Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

Bis zum späten Montagabend waren die Brände bei Lübtheen und Hagenow (beides Landkreis Ludwigslust-Parchim) auf 100 beziehungsweise 35 Hektar angewachsen. Das sagte Landrat Stefan Sternberg (SPD) bei einer Pressekonferenz.

Rund 500 Einsatzkräfte bekämpften an beiden Orten die Flammen. Ein Dorf mit rund 160 Einwohnern musste am Abend evakuiert werden. Am Dienstag will sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig vor Ort ein Bild von der Lage machen.

Brand auf Truppenübungsplatz Lübtheen: Dorf Volzrade evakuiert

Am späten Montagabend standen nach Angaben der Behörden rund 100 Hektar Wald auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen in Flammen. Das Feuer rückte dem Ort Volzrade bedrohlich nahe, so dass die Behörden die Häuser dort am Abend evakuierten. Das Feuer war den Angaben zufolge bei Einbruch der Dunkelheit rund 800 Meter von den Häusern entfernt. Über Nacht sei es aber nicht weiter herangerückt, hieß es. Rund 160 Menschen mussten die Nacht bei Freunden, Verwandten oder in der Turnhalle von Lübtheen verbringen. Viele Feuerwehrkräfte sind weiter dort, um zu löschen, falls der Wind wieder auffrischen und die Flammen weiter in Richtung Ort treiben sollte.

Landrat Stefan Sternberg (SPD) rief den Katastrophenfall für Lübtheen aus. Er sagte, man hoffe, dass die Panzerringstraße auf dem Truppenübungsplatz als Barriere für das Feuer halte. Böiger Wind verschärfte die Lage. Die 30 Kilometer lange, vegetationslose Ringstraße, die den einstigen Truppenübungsplatz in Teilen umschließt, war nach einem ersten Großbrand dort 2019 verbreitert worden.

Waldbrand bei Hagenow: Ebenfalls munitionsbelasteter Boden

In der Viezer Heide bei Hagenow - ebenfalls ein ehemaliges Militärgelände mit munitionsbelastetem Boden - brannten den Angaben des Landkreises Ludwigslust-Parchim zufolge rund 35 Hektar. Es kam zu Detonationen. Dort soll am Dienstag ein Bergepanzer der Bundeswehr Brandschutz-Schneisen verbreitern. Verglichen mit Lübtheen ist die Lage bei Hagenow laut den Behörden relativ stabil. Unter Kontrolle sei der Brand dort aber auch nicht, sagte ein Kreissprecher. In der Nähe dieses Feuers wurde wegen starken Rauches ein allein stehendes Haus mit zwei Bewohnern evakuiert.

Brand von 2019 wirkt sich auf heutige Lage bei Lübtheen aus

Besondere Sorge mache den Behörden der Brand bei Lübtheen, während die Situation bei Hagenow vergleichsweise stabil sei, sagte ein Landkreissprecher. Die Lage bei Lübtheen ist laut Behörden noch schwieriger als bei dem Großfeuer vor vier Jahren. Auf dem Truppenübungsplatz hatte 2019 der bis dahin größte Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern auf fast 1.000 Hektar Fläche gewütet. Mehr als 3.000 Feuerwehrleute kämpften damals fast eine Woche lang gegen die Flammen. Von diesem Brand liege noch viel Totholz im Wald, das jetzt massiv brenne, hieß es am Montag. Die Hitze des Feuers sei größer als 2019 und dringe tiefer in den Boden ein. Es detoniere alte Munition, wo man eigentlich nichts mehr vermutet habe.

Agrarminister Till Backhaus (SPD) betonte in Lübtheen, dass nach dem Großbrand von 2019 mehr als 15 Millionen Euro in das Gelände investiert worden seien, um den Brandschutz zu verbessern. Unter anderem seien rund 15 Brunnen gebohrt worden. Mangel an Löschwasser war 2019 ein Problem gewesen. Am späten Abend war den Angaben zufolge auch Innenminister Christian Pegel (SPD) auf dem Weg zum Brandort. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will am Dienstagmorgen kommen.

Waldbrandgefahr in Deutschland sehr hoch

Auch in anderen Regionen Deutschlands kam es in den vergangenen Tagen zu Waldbränden. In Hessen brach - ebenfalls am Montagnachmittag - am nordwestlich von Frankfurt gelegenen Berg Altkönig ein Waldbrand aus. Nach Angaben des Hochtaunuskreises gestalteten sich die Löscharbeiten wegen der Beschaffenheit des Geländes schwierig. Weitgehend eingedämmt war mit Stand Montag hingegen der Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin. Das Feuer dort war Ende Mai auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen.

Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt seit Tagen alarmierende rote bis dunkelrote Flecken auf der Deutschlandkarte. Auch in Teilen Bayerns herrscht eine hohe Waldbrandgefahr. Besonders gefährlich ist die Lage im Nordosten Deutschlands, wo an vielen Orten die höchste Warnstufe fünf gilt.

Mit Informationen von dpa

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