Das Leitungs-Duo der Berlinale, Mariette Rissenbeek, Geschäftsführerin, und Carlo Chatrian, künstlerischer Direktor, stehen vor Beginn der Pressekonferenz zur Vorstellung des Programms der 73. Berlinale auf der Bühne. Die Berlinale soll eine neue Führungsstruktur bekommen. Die bisherige Doppelspitze aus Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek wird von einem Intendanzmodell abgelöst, wie Kulturstaatsministerin (Grüne) in Berlin mitteilte
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Die Festivalleidung Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian erklären, wie es zur AfD-Einladung kommt.

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Berlinale: So kam die Einladung an AfD-Politiker zustande

Berlinale: So kam die Einladung an AfD-Politiker zustande

Zwei AfD-Politiker sind zur Eröffnungsfeier der Berlinale am 15. Februar eingeladen. Kritiker finden, das widerspreche dem Bekenntnis des Festivals gegen jede Form der Diskriminierung. Jetzt erklärt die Festival-Leitung, wie es zur Einladung kam.

Über dieses Thema berichtet: Die Kultur am .

Nach Kritik an Einladungen für AfD-Politiker zur Berlinale-Eröffnung hat die Leitung des internationalen Filmfestivals die Hintergründe erklärt und sich ausdrücklich gegen Rechtsextremismus ausgesprochen. In einem Statement betont sie, dass die zutiefst antidemokratische Positionen, die AfD-Politiker verträten, den Werten der Berlinale und deren Mitarbeitenden widersprächen. Die Einladungen seien aber im Rahmen der Kontingente an die demokratisch gewählten Mitglieder aller Parteien im Bundestag und im Abgeordnetenhaus vergeben worden. 

Festival-Leitung: Demokratisch gewählte Politiker

Bei den Eingeladenen handelt es sich um die Fraktionsvorsitzende der Berliner AfD, Kristin Brinker, und das AfD-Mitglied Roland Gläser, wie zuerst das US-Magazin Deadline berichtete. Auf Anfrage des Blattes, wie es zu der Einladung kam, hatte die Festival-Leitung betont, dass die AfD-Politiker in den Bundestag und das Abgeordnetenhaus gewählt worden seien. Damit seien sie auch in politischen Kulturausschüssen und anderen Gremien vertreten, die Einladungskontingente für das Festival erhalten. "Das ist ein Fakt, und den müssen wir als solches akzeptieren", hieß es.  

Gleichzeitig betont die Festival-Leitung in ihrem Statement: "Wir setzen uns gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung ein und treten konsequent für die Werte einer weltoffenen und liberalen Demokratie ein". Menschen – auch Mandatsträger – die diesen grundlegenden Werten zuwiderhandelten, seien auf der Berlinale nicht willkommen. Das werde man deutlich und nachdrücklich in persönlichen Schreiben an die AfD-Vertreter und auch bei anderen Gelegenheiten zum Ausdruck bringen. 

Und weiter: "Wir erteilen rechtsextremem oder rechtspopulistischem Gedankengut eine klare Absage und beobachten mit Sorge, dass Antisemitismus, antimuslimische Ressentiments, Hetze und andere antidemokratische Haltungen in Deutschland auf dem Vormarsch sind."

Berlinale ohne "safe space" für Minderheiten?

In einem offenen Brief vom 2. Februar, aus dem Deadline ausführlich zitiert, wurde die Rücknahme von zwei Einladungen an AfD-Politiker gefordert. Mit den Geladenen der AfD befürchteten die Unterzeichner, dass die Eröffnungsfeier des internationalen Filmfestivals nicht mehr als sicherer Ort gelten könne für Juden, BIPOC, LGBTI oder andere Minderheiten. Mehr als 200 Kulturschaffende, vor allem aus der Filmbranche, haben den Protestbrief unterschrieben. 

Die Berlinale hatte am vergangenen Samstag auf ihrem Instagram-Account auch zur Berliner Großdemonstration gegen Rechtsextremismus unter dem Motto "Wir sind die Brandmauer" aufgerufen. In vielen Kommentaren unter dem Post wurde die Rücknahme von Einladungen an die AfD gefordert.  

Neben Cannes und Venedig gehört die Berlinale zu den großen Filmfestivals der Welt. Die nächste Ausgabe ist vom 15. bis 25. Februar geplant. Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian präsentieren als scheidendes Leitungsduo zum letzten Mal das Programm.

Mit Material der dpa

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