Nahaufnahme einer Diddl-Plüschmaus
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In den 1990er-Jahren kam kaum ein Kinderzimmer ohne die Diddl-Maus aus.
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In den 1990er-Jahren kam kaum ein Kinderzimmer ohne die Diddl-Maus aus.

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Die Diddl-Maus feiert Comeback

Die Diddl-Maus feiert Comeback

Anfang der 2000er-Jahre konnte man ihr kaum entgehen: Die Diddl-Maus schmückte alles vom Notizblock bis zur Bettwäsche. Nach dem Aus 2014 kommt die beliebte Maus jetzt zurück. Auch in Deutschland?

Riesenfüße, Riesenohren, breites Grinsen: So blickte in den 1990er- und 2000er-Jahren die Diddl-Maus von Notizheftchen, Federmäppchen oder Tassen, von Bettwäsche, Postern oder als Kuscheltiere aus Kinderzimmerregalen. Oft versehen mit kindlich-liebenswerten Sprüchen à la "Komm, lass dich ganz fest abknuddeln!" Erfunden hatte die Maus, die zunächst noch ein Känguru war, der gebürtige Karlstadter Thomas Goletz 1990.

Kult-Status ab Ende der 1990er

Etwa tausend Produkte gab es zum Höhepunkt der Diddl-Manie Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre, darunter Plüschtiere, Sammelbilder, Kalender, Schulranzen, PC-Spiele, Bettwäsche, Buntstifte, Badeschaum, Hörspiele, Süßigkeiten und Lippenbalsam, vertrieben in 26 Ländern.

Sogar eine monatlich erscheinende Zeitschrift – "Diddls Käseblatt" – mit einer Auflage von 340.000 Exemplaren in den drei Sprachen Deutsch, Französisch und Niederländisch gab es. Und ein Videospiel, "Diddl im Käsekuchenland", für Nintendo DS. Der internationale Umsatz mit Diddl-Produkten lag im dreistelligen Millionenbereich.

Doch Anfang der 2010er-Jahre nahm die Diddl-Begeisterung ab, andere Figuren eroberten die Kinderzimmer und Schulhöfe. Zum Ende des Jahres 2014 stellte der Vertrieb die Herstellung der Diddl-Produkte ein. Diddl und seine Freunde, darunter die Maus Diddlina, Teddy Pimboli, Rabe Ackaturbo, Hase Mimihopps und die Schafe Wollywell und Vanillivi verschwanden aus den Schaufenstern. Ein Revival-Versuch 2016 scheiterte.

Rückkehr in Paris und Frankreich

Doch jetzt feiert die knuddelige Maus ein Comeback, wenn auch nur in Frankreich und im südlichen Belgien. Dort sind seit dem 1. Oktober in insgesamt 1.800 Einzelhandelsgeschäften 64 neue Diddl-Produkte erhältlich. Das Lyoner Unternehmen Kontiki, das schon früher Diddl-Produkte vertrieb, hatte Schöpfer Goletz kontaktiert und zusammen mit ihm eine neue Kollektion, entwickelt, die von Plüschtieren bis zum Schmuckkästchen reicht.

Für den Erfolg der Neuauflage setzt das Unternehmen auch auf den Nostalgie-Faktor. "Die ehemaligen Fans waren damals etwa zehn Jahre alt. Zwanzig Jahre später sind sie in ihren Dreißigern und möglicherweise schon Mütter. Wir haben einen kompletten Zyklus durchlaufen", sagte Emmanuel Bureau, Vertriebsleiter von Kontiki, gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Nächste Kollektion in Vorbereitung

Ob das Diddl-Revival die alten Erfolgszeiten anknüpfen kann? Das hofft zumindest Kontiki, die bereits acht Millionen Euro Umsatz mit der neuen Diddl-Maus gemacht haben. Die nächste Kollektion sei schon in Vorbereitung, so Vertriebsleiter Bureau. Die Produkte sollen im September 2026 in den Handel kommen - vielleicht ja auch irgendwann wieder in Deutschland.

Dieser Artikel ist erstmals am 8. Oktober 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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