Straßenszene aus Miami-Dade
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Joe Biden mit "Dark Brandon"-Augen

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"Genau wie geplant": So parodiert Biden Verschwörungstheoriker

"Genau wie geplant": So parodiert Biden Verschwörungstheoriker

Der amerikanische Präsident inszeniert sich auf einem Foto mit roten "Laser-Augen", ein Symbol, mit dem ihn ursprünglich rechte Trump-Anhänger der MAGA-Bewegung schmähten. Die ironische Wendung hat Wahlkampf-Potential und wird lebhaft diskutiert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Genau, wie wir es geplant haben", schreibt Joe Biden auf seinem X-Kanal und stellt dazu ein Bild, auf dem er in Anzug und Krawatte lächelt, wobei seine Augen rote Laserstrahlen in die Nacht werfen. Grund für den aufsehenerregenden Post: Rechte Verschwörungstheoretiker argwöhnten, Biden habe gemeinsam mit Pop-Superstar Taylor Swift den diesjährigen Super Bowl manipuliert und dafür gesorgt, dass die Kansas City Chiefs gewinnen - die Mannschaft, in der Swifts Freund Travis Kelce spielt.

In einem von seinem Wahlkampfteam verbreiteten TikTok-Video schüttete Biden "Öl ins Feuer" und sagte zur vermeintlichen Geheimaktion: "Ich würde Ärger bekommen, wenn ich Ihnen die Wahrheit sagen würde." Und gefragt, ob er für die Football-Stars Jason (früher Philadelphia Eagles) oder Travis Kelce sei, antwortete der Präsident: "Ich bin für Mama Kelce, soweit ich weiß, backt sie tolle Schoko-Kekse."

"Im Dienste fortschrittlicher Ideale"

Schon lange beschuldigen Donald Trump-Fans die weltweit erfolgreiche Taylor Swift, im Auftrag des amerikanischen Verteidigungsministeriums als "Psycho-Kriegerin" für die Demokraten im Einsatz zu sein. Die Verschwörungs-Gläubigen ließen sich dabei - wenig überraschend - auch nicht von noch so vielen offiziellen Dementis beruhigen, wobei das Pentagon auch nicht mit Ironie sparte. "Die Brigade der Alu-Hüte macht beim Super Bowl Extraschichten", spotteten die "Sporting News".

Mit seinem Post greift Biden diese Debatte nun auf und versucht abermals, die Bildwelten seiner Gegner für eigene Werbezwecke zu nutzen, ein Marketing-Trick, der bereits seit längerem für lebhafte Debatten sorgt. Inzwischen ist das Anti-Biden-Meme mit den Laser-Augen aus der Werkstatt der Rechtsradikalen tatsächlich zum Wahlkampfhit der Demokraten geworden. Was unter dem Kampfbegriff "Let's Go Brandon" mal eine wüste Schmähung sein sollte, gilt nun als Netz-Humor "im Dienste fortschrittlicher Werte und Ideale", wie es Popkultur-Expertin Aja Romero in einer Analyse des Phänomens ausdrückte. Allerdings werde es womöglich niemals gelingen, die doppeldeutige Parole aus den "Fängen der extremen Rechten" zu befreien.

"Oft Verwirrung statt Klarheit"

Entstanden war das Meme am Rande eines Autorennens im Oktober 2021. Damals riefen aufgebrachte Fans von den Zuschauerrängen "Fuck Joe Biden", was eine anwesende Sportreporterin als "Let's Go Brandon" verstanden haben wollte, also als Anfeuerungsruf für den Fahrer Brandon Brown. Seitdem werden beide Aussagen von den Rechten als Synonym verwendet, dem "Einjährigen" des Vorfalls widmete der rechtskonservative Sender Fox-News eine bizarre "Geburtstags"-Eloge. Das passende Foto mit den Laser-Augen verspottet Joe Biden als "Dark Knight" (Schwarzer Ritter), der als "Dark Brandon" scheinbar Superkräfte entfaltet.

Joe Biden hatte das bereits beim Presse-Dinner der Korrespondenten im Weißen Haus im vergangenen Jahr ironisiert. Er war damals mit Sonnenbrille als "Dark Brandon" erschienen und inszenierte sich augenzwinkernd als Superheld. Der Erfolg der Gegen-Kampagne sei überraschend, so die oben erwähnte Aja Romero, weil Biden als Vizepräsident wie als Präsident eher ein biederes, unaufgeregtes Image habe. Im Übrigen könne der Versuch, gegnerische Sinnbilder für eigene Zwecke umzudeuten, "oft Verwirrung stiften, statt Klarheit zu schaffen".

Bitcoiner verblüfft

Im Netz tobt derweil eine erregte Debatte über Joe Bidens Humor-Offensive. Während die einen spotten, Trumps "Make America Great" (MAGA)-Fans könnten keinen Witz aushalten, schimpfen Rechte, es sei zwar ein "netter Versuch", der Präsident sei aber "trotzdem senil". "Biden weiß genau, wie leicht es ist, den Trump-Unterstützern mit ihrem sehr bizarren Glauben an Fake News unter die Haut zu gehen. Ihre Paranoia ist an sich lustig und leicht aufs Korn zu nehmen", meinte ein Leser der britischen "Daily Mail".

Finanzmarkt-Experten fragten sich, was Biden neuerdings mit Krypto-Währungen zu schaffen habe, die Laser-Augen seien doch eigentlich Erkennungszeichen der "Bitcoiner". Tatsächlich werde der US-Präsident seine skeptische Einstellung gegenüber Digital-Währungen wohl nicht geändert haben. Biden hatte im März 2023 bezweifelt, ob Bitcoins und andere Zahlungsmittel dem Gemeinwohl nutzten.

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