Neue Ausstellung im Nürnberger Fembohaus
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Über das Altstadtmodell im Nürnberger Fembohaus fliegt nun eine Kamera

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Stadtgeschichte zum Anfassen: Nürnberger Fembohaus wagt Neues

Stadtgeschichte zum Anfassen: Nürnberger Fembohaus wagt Neues

Geschichte muss nicht langweilig sein: Das beweist die neue Ausstellung im Nürnberger Fembohaus. Ein Millionenprojekt, für das die Museumsmacher lange kämpfen mussten. Das Museum ist spielerischer geworden und lockt mit neuen Medien.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Mit einem Tipp auf einen Bildschirm setzt sich eine Kamera in Bewegung und fliegt über ein metergroßes Modell der Nürnberger Altstadt. Gleichzeitig werden Informationen und Fotos zu den Gebäuden und Plätzen in Nürnberg auf dem Bildschirm angezeigt. Der Kameraflug wurde extra für das Museum entwickelt, um das Holzmodell aus den 1930er-Jahren in Szene zu setzen, berichtet Projektleiterin Evelyn Reitz.

Mit neuer Technik gegen die Langeweile

Mit dem Modell startet der Rundgang durch das Nürnberger Stadtmuseum Fembohaus. "Es ist das Herzstück. Aber es hatte nicht mehr alle Besucherinnen und Besucher angesprochen. Viele jüngere Besucher empfanden es als langweilig", sagt Reitz. Mit dem Kameraflug können die Gäste das Modell nun spielerisch erkunden. Insgesamt gleicht die neue Ausstellung einer Entdeckungstour.

Auf Entdeckungsreise durchs Fembohaus

Die Besucher können zum Beispiel durch spezielle Ferngläser zum nahegelegenen Rathaus und Hauptmarkt blicken. Die reale Stadtansicht wird dabei von historischen Animationen überlagert. Kutschen fahren plötzlich durch die Gasse, dann marschieren Soldaten am Rathaus vorbei, an dem Hakenkreuzfahnen hängen und Nürnberg in der NS-Zeit zeigen. An einer weiteren Medienstation kann ein "Handwerksrad" gedreht werden. Passen der abgebildete Handwerker und das geschaffene Produkt zusammen, gibt es weitere Informationen.

Spielerischer Zugang und neue Gemütlichkeit

Mit Kreativität und neuen Medien will das Museum sein angestaubtes Image loswerden. "Wir hatten sehr oft kritisch gehört, es gebe nichts zum Selbermachen. Das haben wir nun geändert. Das Fembohaus ist spielerischer geworden. Aber auch gemütlicher. Wir haben Räume geschaffen, wo es einfach Spaß macht, sich aufzuhalten", betont Thomas Eser, Direktor der städtischen Museen in Nürnberg.

Millionen-Förderung gesichert

Zwei Stockwerke konnten die Museumsmacher umgestalten – dank einer Förderung der Schöller-Stiftung, für die sich das Museum vor sieben Jahren beworben hatte. Mit einer Million in der Tasche fiel das Argumentieren mit der Stadt und dem Stadtrat leichter. Immerhin sei so ein Haus die Visitenkarte einer Stadt, betont Eser. Es dauerte allerdings, bis die Stadt weitere 700.000 Euro locker machte.

Weitere Förderer gesucht

Und es braucht noch mehr Geld. Der Großteil der Ausstellung befindet sich noch im Dornröschenschlaf. Ideen zur Umgestaltung sind da. Auch ein neuer Café-Bereich soll entstehen. Nach Schätzungen braucht es eine siebenstellige Summe. Das geht nur mit weiteren Förderern, betont Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU). Denn die Stadt investiert viel Geld in andere Kulturprojekte und Museen.

Millionen für Leuchtturmprojekte – kleine Museen auf der Warteliste

Millionenbeträge fließen etwa in den Umbau des Dokumentationszentrums – ein Publikumsmagnet. Vor dem Start der Baumaßnahmen kamen pro Jahr rund 300.000 Besucher. Zum Vergleich: Das Fembohaus besuchten im vergangenen Jahr rund 20.000 Menschen. Knapp 90 Millionen wird die Stadt zudem in den Umbau der Kongresshalle stecken. Der ehemalige Nazi-Bau soll ein Hotspot für Kunst und Kultur werden. Kleinere Museen wie das Fembohaus müssen warten oder weitere großzügige Geldgeber finden.

Frau steht vor Modell von Nürnberg.
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Femboshaus

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