Frau beim Weihnachtsshopping
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Gerade Frauen empfinden die Vorweihnachtszeit als besonders stressig, zeigt eine Umfrage der Universität der Bundeswehr.

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Stressige Vorweihnachtszeit - vor allem für Frauen

Stressige Vorweihnachtszeit - vor allem für Frauen

Noch schnell Weihnachtsgeschenke kaufen, Plätzchen backen und den Christbaum besorgen: Viele empfinden den Advent als stressige Zeit – besonders Frauen. Das zeigt eine Umfrage der Universität der Bundeswehr. Aber es gibt auch positive Entwicklungen.

Nach der Arbeit noch Plätzchenbacken mit den Kindern, für die Schule ein Wichtelgeschenk einpacken, die Geschenke für Heiligabend einkaufen, den Christbaum besorgen und die Gans fürs Weihnachtsessen vorbestellen: Viele empfinden die "staade Zeit" als ziemlich stressig – vor allem Frauen. Das zeigt die jährliche Weihnachtsstudie der Universität der Bundeswehr in München.

Geschenksuche Stressthema Nummer eins bei jungen Erwachsenen

Mehr als ein Viertel aller Frauen, nämlich 27 Prozent, empfindet Weihnachten als sehr stressig. Bei den Männern verbindet nur jeder Fünfte Weihnachten mit Stress. Männer sorgen sich dabei vor allem um zu hohe Kosten. Am häufigsten haben Menschen zwischen 30 und Anfang 40 das Stressgefühl an den Feiertagen.

Die Studienautoren führen dies unter anderem darauf zurück, dass für viele in dieser Altersgruppe das erste Weihnachtsfest mit Kindern ansteht. Passende Geschenke zu finden, ist dagegen für die jüngere Generation unter 30 das Stressthema Nummer eins.

58 Prozent geben weniger für Geschenke aus

Mit 31 Prozent glaubt knapp ein Drittel der Befragten, dass sich Weihnachten durch zwei Jahre Pandemie gefolgt von zwei Jahren Krieg und Inflation nachhaltig verändert hat. 58 Prozent davon planen, weniger Geld für Geschenke auszugeben. 20 Prozent freuen sich weniger auf das Fest als sie es vorher getan haben. "Das mag auf den ersten Blick negativ klingen", sagt der Ökonom und Studienautor Philipp Rauschnabel.

Auf den zweiten sehe es aber richtig gut aus, denn: "Vieles entwickelt sich zum Positiven, gerade wenn die Erwartungen niedrig sind!" Und immerhin freuen sich trotz der Krisen auch 50 Prozent deutlich mehr auf Weihnachten. So zeige die Umfrage etwa, dass sich rund die Hälfte der Menschen in der "neuen Normalität" nach der Pandemie mehr Zeit für sich und ihre Liebsten nähmen. 38 Prozent haben der Umfrage zufolge weniger Verpflichtungen und gehen die Feiertage gelassener und entspannter an. Diese Menschen hätten Weihnachten "ein Stück weit entmaterialisiert und entschleunigt", erklärte Rauschnabel.

Nachhaltigkeit hat an Weihnachten keinen großen Stellwert

Weiter fanden die Forscher heraus, dass der junge "Black Friday"-Trend Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft habe. So hätten zwölf Prozent bereits die Angebote des Black Friday genutzt, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Sieben Prozent hätten Dinge gekauft, die sonst auf ihrem Wunschzettel gestanden hätten. 30 Prozent der Befragten gaben an, diese Rabattaktionen auch unabhängig von Weihnachten zu nutzen. 59 Prozent der Befragten mieden den Black Friday.

Obwohl Nachhaltigkeit vielen Menschen in unterschiedlichen Umfragen im Alltag wichtig zu sein scheint, spielt das Thema zu Weihnachten offenbar keine allzu große Rolle. Zwölf Prozent achten generell nicht auf Nachhaltigkeit, weitere zwölf Prozent tun dies zwar – aber nicht zu Weihnachten, wie es in der Erhebung heißt. Immerhin 32 Prozent der Befragten planten, auf unnötiges Geschenkpapier zu verzichten. 30 Prozent wollten an unnötiger Dekoration sparen und 26 Prozent auf Reisen verzichten. Auf weniger nachhaltige Lebensmittel verzichteten allerdings nur acht Prozent.

Gottesdienstbesuch gerade für junge Leute wichtig

Die Umfrage zeigt auch: Immer weniger Deutsche gehen an Weihnachten in die Kirche. Dieses Jahr planten nur noch 14 Prozent einen Kirchenbesuch. 2019, also vor der Pandemie, seien es noch 24 Prozent gewesen. Schon 2022 sei die Zahl bereits auf 15 Prozent zurückgegangen. Doch vor allem junge Menschen wollen den Angaben zufolge noch einen Gottesdienst besuchen: Fast jeder Fünfte von ihnen gab das an. "Und Menschen mit einem Grundoptimismus", heißt es in der Studie. Befragt wurden vom 30. November bis zum 4. Dezember rund 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

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