Müssen sich gegen den Planetenfresser Galactus durchsetzen: Die "Fantastic Four" im Film "First Steps"
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Müssen sich gegen Planetenfresser Galactus durchsetzen: Die "Fantastic Four" im Film "First Steps"
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Müssen sich gegen Planetenfresser Galactus durchsetzen: Die "Fantastic Four" im Film "First Steps"

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"The Fantastic Four" im Kino: So gut ist "First Steps"

"The Fantastic Four" im Kino: So gut ist "First Steps"

So schön schauen Helden selten aus: Im neuesten Film aus dem "Marvel Cinematic Universe" tragen Mister Fantastic und Co. fesche Rollkragen-Pullis vor Sechzigerjahre-Kulisse. Durch die ganzen 114 Minuten trägt das die Kinogänger allerdings nicht.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

In der echten Welt ist es Juli 2025. Filmriese Marvel bringt mit "The Fantastic Four: First Steps" seinen sage und schreibe 37. Film der hauseigenen Erzählwelt "Marvel Cinematic Universe" (MCU) heraus.

Der neue "Fantastic Four"-Film spielt in der alternativen Realität "Erde 828". Und die sieht in dieser Comicverfilmung wirklich großartig aus: Die 60er-Möbel, die Haare, die Klamotten – nie sahen die Fantastic Four so gut aus wie jetzt in ihren engen Ripprollis. Und: Tonaufnahmen werden sogar auf goldenen Schallplatten gespeichert! First Steps’ retrofuturistischer Look ist: perfekt.

Keine Vorkenntnisse nötig

MCU-Chefproduzent Kevin Feige hat für diesen neuen Fantastic Four die Losung ausgegeben: Ein "no homework required movie" soll der Reboot sein, heißt: Man kommt auch mit, ohne alle vorigen 36 Filme des MCU auswendig zu kennen, geschweige denn die Original-Comics. Und tatsächlich: Für "First Steps" muss man wirklich keinerlei Vorwissen haben.

Die Story ist simpel: Superhelden existieren und müssen wie immer die Welt retten. Diesmal vor einem wirklich großen Monster namens Galactus. Das will die Erde in Gänze vertilgen. Und besitzt immerhin die Höflichkeit, seinen (zum ersten Mal weiblichen) Boten namens Silver Surfer vorzuschicken.

Die erste Verfilmung kam nie in die Kinos

Dies ist der vierte Versuch von Marvel, die "Fantastic Four"-Comics zu verfilmen: Legendär die Trash-Version von Roger Corman und Bernd Eichinger, die Marvel noch vor der Veröffentlichung wieder einkassierte und gar nicht erst in die Kinos ließ. Dann die Nullerjahre-Variante mit Chris Evans und Jessica Alba, bei der man sich nicht entscheiden konnte, was peinlicher war, die Dialoge oder die Spezialeffekte.

Ja, und dann noch der dritte Anlauf vor zehn Jahren: 100 Millionen Dollar und mehr hat das MCU mit diesem spektakulären Flop versenkt – und scheint aus diesem Experiment gelernt zu haben: Die familienfreundlichste Marvel-Reihe überhaupt sollte man nicht griesgrämig inszenieren, sondern so kindgerecht wie irgend möglich.

Monster? Jetzt? Och nö...

Im Zentrum des Films steht das Superhelden-Ehepaar Dr. Reed Richards (alias Mister Fantastic) und Sue Storm (bzw. The Invisible Woman), recht goldig gespielt von Everybody's Darling Pedro Pascal und Vanessa Kirby, bekannt aus The Crown. Und blöderweise kommt terminlich da was zusammen bei den beiden: Galactus droht die Welt zu verspeisen – und Sue ist ausgerechnet jetzt schwanger.

Gefühlt die Hälfte der 114 Minuten von "The Fantastic Four: First Steps" geht es von nun an um irgendwas mit Babys oder Mutterliebe, die selbst Planetenfresser zu stoppen vermag – Anhänger traditioneller Rollenbilder hätten ihre wahre Freude daran.

Konservativ statt innovativ

Und die an sich großartige Idee, für eine Nebenrolle Natasha Lyonne zu casten, immerhin als toughe Knast-Lesbe in "Orange is the new Black" berühmt geworden – diese Idee ist am Ende verschenkt: Lyonne spielt eine spektakulär biedere Grundschullehrerin, die vor allem bildhübsch aussieht und für den Stein gewordenen Superhelden "Das Ding" schwärmt. Die woken Zeiten des MCU sind wohl passé.

Drüben bei der Konkurrenzfirma DC ist ja mit dem aktuellen Superman-Reboot ein ordentlicher Neustart gelungen. Ob Marvel nachzieht? "First Steps" ist inhaltlich eher konservativ als innovativ – aber hübsch sieht das alles durchaus aus. Und ein Blick in die sozialen Medien zeigt: Der Superhelden-Überdruss der letzten Jahre scheint ein wenig vorbei – Pedro Pascal im Sixties-Rollkragen-Outfit sei Dank.

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