Vor zwanzig Jahren gründete Mark Zuckerberg Facebook.
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20 Jahre Facebook: (K)ein Grund zum Feiern

20 Jahre Facebook: (K)ein Grund zum Feiern

Von Campus-Netzwerk zum globalen Phänomen: Facebook hat die Art, wie wir kommunizieren, revolutioniert. Nun werden die blauen Seiten 20 Jahre alt. Ein Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Tagesgespräch am .

"Facebook ist nur für Alte", das sagte die ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), schon vor fünf Jahren. Und in der Tat werden die Facebook-Nutzer immer älter, zumindest im globalen Westen. Global betrachtet, sind die blauen Seiten aber noch kein Auslaufmodell und das, obwohl es mittlerweile 20 Jahre her ist, dass ein Student der Psychologie und Informatik namens Mark Zuckerberg, Facebook erschafft.

Facebook ist kleiner als Instagram, aber immer noch eine Macht

Damals 2004, geht es Zuckerberg nur darum, Studenten an Unis zu verbinden. Doch dann wird Facebook größer und größer, heute loggen sich etwa 3 Milliarden Menschen weltweit bei der Social-Media-Plattform ein. Obwohl es bereits vor Facebook Plattformen wie Myspace und Friendster gibt, zeichnet sich Facebook in seiner Anfangszeit durch eine nutzerfreundlichere Gestaltung aus – und einer aggressiven Mitgliederwerbung. Neue Nutzer werden beispielsweise per Mail gefragt, ob ihre Freunde bereits auf Facebook sind – eine Praxis, die 2016 vom Bundesgerichtshof als illegal eingestuft wird. Doch da ist Facebook längst ein Gigant.

Der Newsfeed und der Like-Button sind Facebook-Erfindungen

Doch Facebook bringt auch Innovationen hervor, die heute aus der Welt der sozialen Medien nicht mehr wegzudenken sind. 2006 führt Facebook beispielsweise den Newsfeed ein. Jeder kann nun sehen, dass Laura jetzt vergeben ist, Nina ein schmackhaftes Ratatouille gezaubert hat und Andreas an seinen Bauchmuskeln gearbeitet hat. Der Newsfeed ist anfangs extrem unpopulär, mausert sich aber nach und nach zu einem Killer-Feature.

2009 führt Facebook dann eine andere Innovation ein, die geradezu ikonisch geworden ist: den Like-Button. Wer etwas Nettes über Ninas Ratatouille zum Ausdruck bringen will, der kann nun auf den "gefällt mir"-Button drücken. Praktisch für Facebook: Auch Dank des "gefällt mir"-Buttons weiß Facebook bald ziemlich genau, was die Internet-Nutzer mögen – und was nichts. Bald kann der Like-Button von Seiten auch außerhalb von Facebook eingebunden werden und versorgt die Plattform mit wertvollen Daten.

Alle versuchen dem Facebook-Algorithmus zu gefallen

Doch der Like-Button hat noch einen anderen Effekt: Beiträge, die besonders viele Likes haben, werden im Newsfeed prominenter angezeigt. Und so beginnt sie, die Jagd auf Aufmerksamkeit und Likes, Influencer, Medienhäuser, Politiker, sie alle versuchen dem Facebook-Algorithmus zu gefallen. Der Like-Button steht irgendwann fast prototypisch für die Oberflächlichkeit der Social-Media-Welt. Bald bildet sich eine ganze Ökonomie heraus, in der es darum geht, sich für Social Media zu inszenieren.

Ist Facebook schuld an der Wahl Donald Trumps?

Einer schafft es, sich besonders gut zu inszenieren, nämlich Donald Trump. 2016 gewinnt er überraschend die Wahl zum US-Präsidenten - und das auch dank Facebook. Nun entbrennt eine Debatte über Fake News und welche Rolle Facebook bei deren Verbreitung spielt. Bislang betont Zuckerberg immer, dass Facebook nur eine Plattform sei und er nicht zum Hüter über die Wahrheit werden wolle. Doch diese Argumentation lässt sich nun nicht mehr aufrechterhalten. Facebook geht energischer gegen Falschinformationen, Hass und Hetze vor. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen bleibt jedoch umstritten. Die Whistleblowerin Frances Haugen kritisiert 2023, dass Facebook Gewinne über das Wohl der Gesellschaft stelle und den Kampf gegen Hassrede nur halbherzig führe.

Es ist ruhiger geworden um Facebook

Mittlerweile ist es wieder etwas ruhiger geworden um Facebook, auch wenn Mark Zuckerberg erst kürzlich vor dem mächtigen Justizausschuss des US-Senats zusammen mit anderen Chefs von Social-Media-Plattformen Rede und Antwort stehen musste. Dort entschuldigte er sich bei Eltern, die Kinder durch Selbstmord verloren hatten, weil diese auf Social-Media-Plattformen gemobbt wurden. Die Seite, die Mark Zuckerberg vor zwanzig Jahren erschaffen hat, hat die Welt verändert. Und manchmal hat man das Gefühl, dass sie dem Erfinder auch etwas über den Kopf gewachsen ist.

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