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Heute letzte Chance: So widersprechen sie dem Meta-KI-Training

Heute letzte Chance: So widersprechen sie dem Meta-KI-Training

Meta greift ab dem 27. Mai nach Ihren öffentlichen Daten, um die eigene KI zu trainieren. Wer seine Inhalte schützen will, muss jetzt handeln. Unsere Anleitung zeigt die Schritte zum Widerspruch bei Facebook und Instagram.

Man erkennt ihn am blauen Kreis: Der US-Konzern Meta hat seinen KI-Assistenten "Meta AI" bereits in den Online-Diensten Facebook, Instagram und WhatsApp integriert. Um diese Technologie zu verbessern, will der Konzern nun alle öffentlichen Inhalte europäischer Nutzer über 18 Jahren verwenden. Diese Daten sollen gezielt zum Training des KI-Systems eingesetzt werden – bereits ab kommendem Dienstag.

Gericht erlaubt Meta die Nutzung

Sind Daten erst einmal zum KI-Training verwendet worden, können sie nicht mehr "zurückgeholt" oder gelöscht werden. Selbst wenn Sie später Ihren Account löschen, bleiben die Inhalte Teil des KI-Modells. Nach einer Klage des Verbraucherzentrums NRW hatte das Oberlandesgericht Köln in einem Eilverfahren entschieden, dass der Konzern die Daten nutzen darf. Meta will ausschließlich Daten verwenden, die ohnehin öffentlich verfügbar sind - private Chats oder Gespräche sind also nicht betroffen.

Persönliche Daten sollen nicht genutzt werden

Das Gericht begründete seine Entscheidung unter anderem damit, dass der Konzern glaubhaft gemacht habe, persönliche Daten wie Namen, E-Mail-Adressen oder Postanschrift nicht zu verwenden. Dies habe der Konzern im Rahmen des Verfahrens angegeben. Aus den öffentlichen Leitfäden, die Meta seinen Nutzern zur Verfügung gestellt hatte, war dies bisher nicht eindeutig hervor gegangen. Aufgrund der Funktionsweise moderner KI-Sprachmodelle ist es zudem unwahrscheinlich, dass sich am Ende bei Nutzung der Chatbots Rückschlüsse auf individuelle nicht-öffentliche Personen ziehen lassen.

Welche Inhalte sind betroffen?

Meta nutzt für seine KI bereits öffentliche Informationen aus dem allgemeinen Internet (wie andere KI-Firmen auch). Künftig will der Konzern aber auch auf Inhalte seiner Nutzer zurückgreifen, welche diese öffentlich gepostet haben. Darunter fallen:

• Profilbilder und Aktivitäten in öffentlichen Gruppen

• Kommentare unter öffentlichen Beiträgen

• Bewertungen auf dem Marketplace

• Alle als "öffentlich" geposteten Beiträge, Fotos und Videos

Bei WhatsApp sind private Chats durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt und nicht öffentlich, und werden dementsprechend auch in Zukunft nicht zum Trainieren von KI-Modellen verwendet. Auch Nachrichten im Facebook Messenger sind nicht öffentlich.

Nachrichten hingegen, die Nutzer in Chats mit der Meta AI senden oder in Gruppenchats, zu denen Nutzer den KI-Bot hinzugefügt haben, will der Konzern künftig für Trainingszwecke verwenden.

Schnell handeln: So legen Sie Widerspruch ein

Der Widerspruch muss bis zum 26. Mai erfolgen und für jeden Meta-Dienst separat eingereicht werden, wenn Ihre Konten nicht verknüpft sind. Ein Widerspruch nach diesem Datum gilt nur noch für Informationen, die nach dem Zeitpunkt des Widerspruchs veröffentlicht werden, nicht aber rückwirkend für bisher veröffentlichte Inhalte.

So gehen Sie vor:

1. Loggen Sie sich bei Facebook oder Instagram ein

2. Rufen Sie das Formular auf (Facebook oder Instagram)

3. Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an

4. Vermerken Sie Ihren Widerspruch. Eine Begründung ist nicht notwendig.

Falls die Links nicht funktionieren, suchen Sie in den Einstellungen unter "Datenschutzrichtlinie" nach "Widerspruchsrecht".

Bei WhatsApp gibt es keine Möglichkeit zum Widerspruch, allerdings gibt es auf WhatsApp auch keine öffentlichen Daten, welche zum KI-Training verwendet werden könnten.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels war die Rede davon, dass Meta auch die Namen von Nutzern für das Training seiner KI-Modelle verwenden will. Dies ist laut dem OLG Köln nicht der Fall, weshalb wir den Artikel entsprechend angepasst haben.

Audio: Meta greift nach Ihren Daten - so schützen Sie sich

Nutzer haben nur noch bis zum 26. Mai Zeit, der Verwendung ihrer Daten für KI-Training zu widersprechen.
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Nutzer haben nur noch bis zum 26. Mai Zeit, der Verwendung ihrer Daten für das KI-Training des Metza-Konzerns zu widersprechen.

🎧 Wie verändert KI unser Leben? Und welche KI-Programme sind in meinem Alltag wirklich wichtig? Antworten auf diese und weitere Fragen diskutieren Gregor Schmalzried, Marie Kilg und Fritz Espenlaub jede Woche in "Der KI-Podcast" – dem Podcast von BR24 und SWR.

Dieser Artikel ist erstmals am 21. Mai 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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