Bereits vor Anpfiff elektrisierte das älteste Derby im deutschen Profifußball das Frankenland. Beide Fanlager unterstützen ihre Teams mit ausgeklügelten Choreos, doch ausgeglichene Kräfte gab es beim 0:4 (0:3) nur auf der Tribüne. Am Ende gewann der 1. FC Nürnberg auf eine Art und Weise, die einem Team, das von der Stürmer-Legende Miroslav Klose trainiert wird, gerecht wird. "Es war ein richtig gutes Spiel von uns," resümierte der Nürnberg-Trainer nach Abpfiff.
Offensiv von Beginn an
Von Beginn an nahmen die Nürnberger mit Offensivfußball und Ballbesitz die Partie an sich. Das erste Mal fand in der siebten Minute der Nürnberger Mahir Emreli einen Weg durch die kompakten Fürther, doch der erste Weitschuss des Sommerneuzugangs ging zwei Meter am Tor vorbei.
Gut fünf Minuten später legte sich der aserbaidschanische Nationalspieler den Ball in einer noch größeren Torentfernung auf seinen linken Fuß und traf souverän ins obere linke Eck zu seinem ersten Saisontreffer. Greuther Fürth schien nach dem Rückstand etwas aus dem Tritt gekommen zu sein, sodass die Nürnberger problemlos weiter vors Tor der Gastgeber kombinieren konnten.
Stefanos Tzimas trifft doppelt
So auch in der 18. Minute, als Danilo Soares von Linksaußen den Blick für den hereinlaufenden Stefanos Tzimas hatte, der aus kurzer Distanz auf 2:0 erhöhte. Im Anschluss zog sich das Team von Miroslav Klose zurück und konzentrierte sich auf die Defensivarbeit. Fürth gelang es kaum, sich durch zu kombinieren und als Julian Green dann doch in der 29. Minute mit einer Flanke aus dem Lehrbuch das Nürnberger Abwehrbollwerk zu überwinden, verpasste Simon Asta die Chance zum Anschluss.
Stattdessen war es der 18-jährige Tzimas, der in der 34. Minute in einer schön heraus gespielten Situation seinen Doppelpack zum 3:0 schnürte. Insgesamt zeigte der 1. FC Nürnberg die beste Halbzeit der Saison und dominierte dank einer klaren Zweikampfführung und gradlinigen Angriffen die Partie: "Am Ende haben sie 65% gewonnene Zweikämpfe, das hat nicht immer was zu sagen, aber heute gibt es definitiv den richtigen Aufschluss," resümierte Fürths Trainer Alexander Zorniger nach Abpfiff.
Fürth findet keinen Weg zum Tor
In der zweiten Hälfte suchten beide Teams zunächst weiterhin den Weg nach vorn. Die beste Chance der Gastgeber wehrte Torhüter Jan Reichert in der 54. Minute ab, danach zogen sich die Nürnberger zurück und begannen, die Führung zu verwalten.
Greuther Fürth fehlten Druck und Zielstrebigkeit in ihren Abschlüssen. Gegen Ende der Partie zog sich der 1. FC Nürnberg immer weiter zurück, so wie auch die Angriffsbemühungen der Gastgeber. Ein letztes Ausrufezeichen setzte Lukas Schleimer, der in der 88. Minute die großen Abstände in der Fürther Abwehrkette nutzte und zum 0:4 Endstand erhöhte.
Für Nürnbergs Trainer Miroslav Klose lief das Spiel genau nach seinem Geschmack: "Ich wollte diese Energie auf dem Platz sehen und mit der war ich mehr als zufrieden." Außerdem freue er sich für die Spieler, die Fans und die Region. "Also nicht die ganze Region ist happy," schränkte Fürths Trainer Zorniger ein.
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