Das Rätselraten hat ein Ende, das spektakuläre Comeback steht bevor: Marcel Hirscher wird beim Weltcup-Auftakt in Sölden am Sonntag (10 Uhr live im Stream und BR Fernsehen) an den Start gehen. "Ich freue mich auf Sölden und bin wirklich aufgeregt", schrieb der zweifache olympische Goldmedaillen-Gewinner in einer Mitteilung auf der Homepage seiner Ski-Marke.
Hirscher zu Sölden: "Fahre da jetzt einfach mal runter"
In den vergangenen Wochen war der Start des ehemaligen Weltklasse-Fahrers zu einer dauerhaften Spekulation verkommen. Zuletzt hatte der niederländische Verband, für den Hirscher bald starten soll, einen Start des 35-Jährigen verkündet, nur um nach Einschreiten von Hirschers-Management wieder zurückzurudern. "Es ist so viel geredet, geschrieben, gerechnet worden: Ich fahre da jetzt einfach mal runter und dann wissen wir alle mehr."
"Ganz schwierig": Straßer kritisiert Wild-Card-Regelung
Zuletzt hatte die umstrittene Wild-Card-Regelung, die Hirschers Comeback nach mehr als 2.000 Tagen Weltcup-Abstinenz erst möglich macht, zu Diskussionen geführt. Dass Hirscher dank einer neu eingeführten Regel als prominenter Rückkehrer sofort einen verhältnismäßig guten Startplatz bekommt, sei nicht richtig, hört man aus dem Fahrerlager. "Ganz schwierig" sei laut Straßer die Wildcard-Regel; DSV-Chefcoach Christian Schwaiger findet sie "absolut schlecht".
Der Ski-Weltverband FIS hatte zur neuen Saison - manche Beobachter sagen: just wegen Hirscher - eine Wildcard eingeführt. Auf diese können sich Fahrerinnen und Fahrer bewerben, die mindestens zwei Jahre keine Rennen gefahren sind und davor in ihrer Karriere größere Titel gewonnen haben. Sie dürfen dann sofort nach den ersten 30 Startern ins Rennen gehen. Viele Athleten kämpfen jahrelang, um sich in der Startliste genau dorthin nach vorne zu arbeiten und von einer noch verhältnismäßig guten Piste zu profitieren.
Zieht Lindsey Vonn nun nach?
Doch Hirscher ist nicht der einzige Star, der durch die Wild-Card-Regelung ordentlich die Gerüchteküche anheizt. Die Gerüchte um ein Comeback von Lindsey Vonn im alpinen Ski-Weltcup haben neue Nahrung erhalten. "Ich bin fast überzeugt, dass es in diese Richtung geht", sagte Rainer Salzgeber, Rennchef von Vonns bisheriger Skifirma, im ORF. Die 40 Jahre alte Abfahrts-Olympiasiegerin von 2010 wurde dieser Tage beim Training im österreichischen Sölden gesichtet.
"Wir unterstützen sie mit einem Servicemann, der ihr hilft, das tägliche Programm zu machen und zu schauen, wo es hingeht", sagte Salzgeber. "Wie ihre Entscheidung ausschaut, wird sie uns wahrscheinlich die nächsten Wochen mitteilen, aber wir sind guter Dinge, dass auch sie vor dem Comeback steht." Unterstützung erhält sie von Chris Krause, bisher beim Deutschen Skiverband (DSV) als Cheftechniker beschäftigt.
Vonn hatte sich 2019 aus dem Skizirkus verabschiedet und will nun angeblich bei den Rennen in Beaver Creek/USA als Vorläuferin starten. Im April war ihr am vorgeschädigten rechten Knie eine Teilprothese eingesetzt worden. Die Gewinnerin von 82 Weltcup-Rennen teilte vor Kurzem mit, sie sei "bereit für ein neues Kapitel".