Felix Bitterling
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Regeländerung beim Biathlon: Bitterling plädiert für Testphase

Regeländerung beim Biathlon: Bitterling plädiert für Testphase

Eine Regelanpassung im Biathlon hat die Top-Athleten entzürnt. Felix Bitterling ist als Sportdirektor für den deutschen Biathlon verantwortlich und zeigt im BR24-Interview Verständnis für die Wut, sieht aber auch Chancen in den Änderungen.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Es seien "extrem viele Emotionen drin", so leitete Felix Bitterling seine Antwort im BR24-Interview zu den Regeländerungen der Internationale Biathlon-Union (IBU) ein. Der Biathlon-Sportdirektor vom Deutschen Skiverband befindet sich für den Saisonauftakt im Biathlon bereits in Kontiolahti in Finnland. Doch vor dem ersten Weltcup geht es weniger um sportliche Themen, sondern um die Regelanpassung der IBU.

Was der Weltverband geändert hat

  • Neues Startgruppensystem für Sprint und Einzel
  • Neuerungen im Nachwuchs-Klassement (U23 statt U25)
  • zwei neue Kategorien (Extra-Preisgelder in Verfolgung und Staffel)
  • mehr Preisgeld (über neun Millionen Euro statt sieben Millionen)
  • Mehr Punkte (von Platz drei bis Platz zehn)
  • eine goldene Startnummer (für WM-Titelverteidiger)
  • Änderung in der Massenstart-Aufstellung

Top-15 Position entwertet: "Hat diese Vorteile nicht mehr"

Kritik gibt es vor allem für die Änderungen bei der Startreihenfolge für Sprint und Einzel. Beim Intervallstart sollen die Top 30 Athleten nicht wie bisher ihren Startplatz selbst wählen, sondern werden in Gruppen eingeteilt und gelost. So startet ein Athlet aus den Top 15 auf Platz 75. Die IBU verspricht sich davon mehr Spannung, die Biathletinnen und Biathleten beklagen schlechtere Bedingungen für die späten Startplätze.

"Es ist wirklich realitätsfremd, einem Athleten, der Jahre lang dafür gekämpft hat, um sich eine Top-15 Position zu erarbeiten, um dann auch diese Vorteile zu genießen, zu sagen, dass er diese Vorteile nicht mehr hat", sagte Bitterling im BR24 Interview. Allerdings sieht der Sportdirektor die Änderungen auch unter einem anderen Gesichtspunkt.

Bitterling: "Am Ende des Tages braucht man Geld"

Bitterling appelliert, den Blick zu öffnen: "International hat sich die IBU zur Aufgabe gemacht, die Einschaltquoten zu verbessern", dadurch würden die Fernsehrechte auch an Wert gewinnen und somit mehr Geld fließen: "Am Ende des Tages braucht man Geld, um den ganzen Zirkus zu bezahlen."

Laut Bitterling sei das Entscheidende, dass die Jurys auf die Bedingungen vor Ort eingehen und bei schlechten Voraussetzungen die Regel zurückdrehen. "Wenn es sich zeigt, dass im ersten Trimester diese Geschichte gar nicht funktioniert, dann muss man die Geschichte entsprechend konsequent wieder absagen", findet der Funktionär. Die IBU lässt sich die Möglichkeit offen, die Regel wieder zurückzudrehen. Über die Weihnachtstage möchte man evaluieren.

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