Am Sonntag ist es wieder soweit, der Triathlon Challenge Roth zieht Sportler und Fans aus nah und Fern nach Mittelfranken. Unter den Startern ist auch wieder Profitriathlet Andreas Dreitz aus dem oberfränkischen Michelau (Lkr. Lichtenfels) und mittlerweile Wahlnürnberger, der für Franken bzw. Bayern die Fahne erneut hoch halten möchte.
Fränkischer Challenge Roth-Sieger meldet sich zurück
Nach seinem zweiten Platz 2018 und seinem Sieg 2019, will Dreitz dieses Jahr beim Challenge Roth wieder vorne mitmischen:
"Ich würde schon gerne wieder auf dem Podium stehen und ich traue mir das auch zu." Andi Dreitz, Profitriathlet
Bei seinem letzten Streckencheck auf der 90 Kilometer langen Challenge-Radrunde prägt sich Dreitz noch einmal jeden Meter genau ein. Endlich kann er hier wieder richtig angreifen - eine Muskelverletzung hatte den 36-Jährigen lange Zeit behindert. Dreitz war 2022 bei der Weltmeisterschaft in Utah schwer gestürzt, ein Medienmotorrad hatte direkt vor ihm stark gebremst und ihn zu Fall gebracht. Dabei zog er sich eine Wirbelverletzung und eine schwerwiegende Muskelverletzung am Oberschenkel zu. Es drohte das Karriereaus.
Verletzungspech und mühsamer Weg zurück
Das Tückische: Schmerzen verursachte die Muskelverletzung kaum, doch die Ärzte warnten: Wird der Muskel zu sehr beansprucht, kann er nicht zusammenwachsen und verheilen. Der "Oberschenkelbindenspanner" selbst ist zwar nur ein kleiner Muskel, der im Alltag keine so große Rolle spielt: "Aber gerade beim Radfahren und Laufen im höheren Belastungsbereich, also bei einer Langdistanz, hat dieser Muskel eine Schlüsselfunktion, denn er stabilisiert andere Muskeln", so Dreitz. Zunächst durfte er den Muskel nur leicht belasten wie beispielsweise mit Aquajogging.
Triathlon Weltmeisterschaft: Qualifikation in der Tasche
Auf dem Rad, seiner Paradesdisziplin läuft es jetzt aber endlich wieder richtig gut, der verletzte Muskel spielt wieder ohne größere Zickereien mit. Und auch im Laufen hat sich Andi Dreitz verbessern können, sagt er: "Da hab ich noch ne Schippe drauflegen können und da wird am Ende auch das Rennen entschieden." Auch deshalb ist er davon überzeugt, seine Bestzeiten in diesem Jahr noch einmal steigern zu können.
Das Training in der Vorbereitung lief bisher richtig gut – bei den Wettkampfergebnissen 2025 ist noch Luft nach oben. Deshalb liegt der Fokus jetzt ganz auf seinem Heimrennen und auch, weil er die Qualifikation für die Triathlon Weltmeisterschaft im September in Nizza bereits in der Tasche hat.
Familie und Sport: Balance finden
Seit etwa fünf Monaten sind Dreitz und seine verlobte Isabel stolze Eltern eines Sohnes. Da fällt es dem Papa manchmal schwer sich auf den Sport zu konzentrieren, gesteht er: "So schön wie es ist, den Kleinen auf dem Arm rumzutragen – das kostet halt auch Kraft und Energie. Und letztendlich braucht man auch die nötige Ruhe, um am Wettkampftag die Höchstleistung abrufen zu können." Die größte Belohnung am Renntag wird dann aber weder Bestzeit noch Platzierung für den Profiathleten sein, sondern bei seinem Heimrennen die Atmosphäre aufzusaugen und am Ende die Familie im Ziel in die Arme zu schließen.
Vor dem Rennen am Sonntag trainiert Andi Dreitz ein letztes Mal auf der Originalstrecke des Challenge Roth.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!