Tabellenführer gegen Meister und Pokalsieger: Im Achtelfinale des DFB-Pokals empfängt der FC Bayern Titelverteidiger Bayer Leverkusen. Doch ein wichtiger Spieler fehlt den Münchnern: Harry Kane zog sich im Spiel gegen Borussia Dortmund (1:1) einen Muskelfaserriss zu und fällt für den Pokalkracher aus.
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Kein Eins-zu-eins-Backup für Harry Kane
Kane ist schwer zu ersetzen, nicht nur aufgrund seiner 14 Saisontore in zwölf Ligaspielen. Trainer Vincent Kompany sieht zwar viele Alternativen - auch wenn es seit dem Weggang von Eric Maxim Choupo-Moting kein Eins-zu-eins-Backup für Kane mehr gibt: "Wir haben viele Optionen." Kompany nennt etwa Thomas Müller, Mathys Tel, Serge Gnabry, Michael Olise und Jamal Musiala. Und weiter: "Wir haben Spieler, die torgefährlich sind. Das hilft uns, die Situation zu lösen. Man kann Tore nicht eins zu eins ersetzen."
Sind Müller, Tel und Gnabry eine echte Alternative?
Doch das große Problem ist, dass keiner der oben genannten Offensivspieler - mit Ausnahme von Tel - ein klassischer Neuner wie Kane ist. Müller kam in Dortmund für den Engländer ins Spiel. Der Rekordbayernspieler konnte sich vorne jedoch nicht durchsetzen, vergab stattdessen eine Topchance auf den Ausgleich. Der 35-Jährige fühlt sich im Sturmzentrum nicht wohl. Müller ist vor allem "Raumdeuter" - er verschafft anderen Räume und spielt dem Stürmer zu.
Tel stand am Samstag gegen den BVB überraschend zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf. Der 19-Jährige konnte aber keine nennenswerten Akzente setzen. "Er hat die Chance nicht wirklich ergriffen", sagte Sportvorstand Max Eberl nach der Partie.
In dieser Saison hat Gnabry zudem zu alter Stärke zurückgefunden. In neun Ligaspielen kommt er immerhin auf vier Torbeteiligungen und schaffte die Rückkehr in die DFB-Auswahl. Er verpasste aber das Spiel in Dortmund wegen Knieproblemen. Ob der 29-Jährige spielen kann, ist noch offen. "Schauen wir mal, da zählen die letzten 24 Stunden noch", sagte Kompany.
Dass Musiala Kane im Toreschießen ersetzen kann, zeigte er beim 1:1 gegen Dortmund. Zehn Tore in 17 Pflichtspielen hat der Bayern-Youngster erzielt. Aber auch er ist kein klassischer Mittelstürmer. Eine Möglichkeit für Kompany wäre es daher, ohne echten Mittelstürmer spielen zu lassen - wie schon Vorgänger Julian Nagelsmann, als Robert Lewandowski weg und Kane noch nicht da war.
Freund: "Können uns keinen zweiten Kane leisten"
Klar ist: Der FC Bayern plant derzeit nicht, einen Kane-Ersatz zu kaufen. Der Ausfall des englischen Topstürmers sei absehbar, so Kompany: "Es gibt die Möglichkeit, dass er dieses Jahr noch spielt." Sportdirektor Christoph Freund sieht den Rekordmeister "in der Offensive sehr, sehr gut aufgestellt" und unterstrich: "Wir sind total überzeugt von dem Kader." Mit Blick auf das Wintertransferfenster ergänzte er: "Harry ist ein ganz spezieller Spieler mit einer unglaublichen Torquote. Aber einen zweiten Harry Kane zu verpflichten, werden wir uns nicht leisten können, das wäre für den Kader auch nicht gesund."
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