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Erst Krebs, dann Kreuzbandriss - Beachvolleyballer kämpft weiter

Erst Krebs, dann Kreuzbandriss - Beachvolleyballer kämpft weiter

Der Beachvolleyballer Daniel Kirchner hatte den Krebs besiegt, ein erfolgreiches Comeback gefeiert – und musste kurz darauf wieder einen herben Rückschlag einstecken. Über einen Kämpfer, der nicht ans Aufgeben denkt.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Daniel Kirchner spielte 2024 die Saison seiner bisherigen Karriere: Turniersieg auf der deutschen Tour, Fünfter bei den deutschen Meisterschaften. Dann ein tiefer Einschnitt: Der Beachvolleyballer aus Ebersberg erfuhr durch eine Dopingkontrolle, dass er Krebs hat. Die Diagnose war ein Schock und Lebensretter zugleich.

Die Krankheit stellte Kirchners Leben auf den Kopf: Sein Alltag spielte sich fortan in Krankenhäusern statt im Sand ab, eine OP und die kräftezehrende Chemotherapie rückte an die Stelle von Krafttraining und Ausdauer-Einheiten.

Auch mit etwas Abstand ist die Zeit für Kirchner nur schwer in Worte zu fassen: "Ich muss sagen, ich hab es lange nicht überrissen, das fühlt sich immer ein bisschen befremdlich an, dass man das nicht so richtig einordnen kann, was das jetzt am Ende bedeutet."

Kirchner: "Comeback war eine Überwindung"

Doch Kirchner kämpfte sich zurück, Tag für Tag, Arzttermin für Arzttermin – ehe er im Januar dieses Jahres, nur zwei Monate nach Ende der Behandlung, in Kirchweidach wieder auf dem Volleyball-Court stand. Ein Mini-Comeback. "Ich war zwar fit genug, um es mir selber zuzutrauen, dass ich wieder auf dem Court stehen kann, aber ich war spielerisch und körperlich auf einem deutlich niedrigeren Level."

Die Rückkehr war nicht nur aus sportlicher Hinsicht eine Herausforderung. Zu diesem Zeitpunkt waren Kirchners von der Chemotherapie ausgefallenen Haare noch nicht wieder gewachsen. "Das war mental auch noch eine Überwindung, dass man sich da wirklich hinstellt und sich dann so zeigt", sagte er im gegenüber BR24Sport.

Auf das Comeback vom Krebs folgt der Kreuzbandriss

Im Mai – die dunkelblonden Haare und die Sicherheit am Court waren zu dem Zeitpunkt wieder zurück – hatte er es bei seinem ersten Auftritt auf der höchsten deutschen Tour bis ins Viertelfinale geschafft. Vor zwei Wochen dann spielte er sein allererstes internationales Turnier und qualifizierte sich sogar fürs Hauptfeld.

Doch der Tag, an dem Kirchner den Sieg gegen den Krebs und gegen die Vergangenheit feierte, endete im nächsten Rückschlag: Ein Sprung, eine unsaubere Landung, ein Knacken im Knie – Kirchner erlitt einen Kreuzbandriss und Meniskusschaden.

Nun muss der Athlet innerhalb kürzester Zeit seine zweite Zwangspause einlegen. "Im ersten Moment ist es natürlich ziemlich beschissen. Man hat so viel investiert im letzten Jahr, dass man wieder fit wird. Dann war das erstmal wieder ein Riesenschock."

Kirchner: "Man hat schon Schlimmeres überlebt"

Einen Vorteil aber hat er dieses Mal: Das Kämpfen hat Kirchner in den vergangenen Monaten schon gelernt. Kirchner sagte gegenüber BR24Sport: "Recht viel mehr Herausforderungen als jetzt im letzten halben Jahr geht jetzt eigentlich kaum." Was er gelernt hat: "Dass man in aussichtslosen Lagen oder nervigen Situationen sagt: Das ist jetzt zwar nervig, aber da kommt man durch und man hat auch Schlimmeres schon überlebt."

Die Knie-OP hat Kirchner schon hinter sich, der nächste Neustart wartet und Daniel Kirchner wird weiterkämpfen.

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