Luis Diaz (Mitte) im Trikot des FC Liverpool
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Transfer fast fix: Was kann Luis Diaz dem FC Bayern geben?

Transfer fast fix: Was kann Luis Diaz dem FC Bayern geben?

Der FC Bayern steht wohl kurz vor der Verpflichtung von Luis Diaz. Der Transfer des kolumbianischen Flügelspielers sorgt für kontroverse Diskussionen. Diaz soll die Offensive der Münchner verstärken, doch Fans und Experten sind skeptisch.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Der FC Bayern arbeitet seit einigen Wochen - neben dem Werben um Nick Woltemade - sehr intensiv an einer Verpflichtung von Luis Diaz. Die Münchner wollen ihre Offensive verstärken. Für dieses Vorhaben versprach Sportvorstand Max Eberl schon vor Wochen einen "herausragenden Spieler". Mit einem Angebot von rund 75 Millionen Euro will der FCB laut mehreren Medienberichten den FC Liverpool nun von einem Verkauf überzeugen.

Wirtz, Williams, Barcola – Diaz ist nicht die erste Wahl des FC Bayern

Diaz ist dabei aber keinesfalls die 1a-Lösung der Münchner. Erst sollte dies Florian Wirtz sein, der sich allerdings für einen Wechsel nach Liverpool entschied. Dann versuchte der FC Bayern alles, um Nico Williams zu verpflichten, der sich wiederum für einen Verbleib bei Athletic Bilbao entschied - ähnlich lief der Poker um Bradley Barcola (Paris Saint-Germain) ab.

Die Spieler hatten einige Gemeinsamkeiten: Anfang 20, vielseitig einsetzbar, beidfüßig, mit der Fähigkeit, auf engstem Raum Gegner auszuspielen, um so im Angriffsdrittel Chancen zu kreieren. Für den FC Bayern, der seine Gegner so tief wie keine andere Mannschaft im europäischen Vergleich in die eigene Hälfte drückt, eine der wichtigsten Qualitäten im System von Vincent Kompany.

Warum ein möglicher Diaz-Transfer die Meinungen spaltet

Nun hat der FC Bayern mit Diaz wohl einen neuen Wunschspieler auserkoren - was bei vielen Fans und Experten derzeit auf Missmut stößt. Der größte Kritikpunkt: Der kolumbianische Flügelspieler vom FC Liverpool ist im kommenden Januar 29 Jahre alt und wird den FC Bayern wohl über 70 Millionen Euro kosten.

Diaz und die Parallelen zu Sané

Zudem hat Diaz durchaus Schwächen: Beobachter bemängeln seine mangelnde Beidfüßigkeit, seine fehlende Konstanz im Abschluss, seine Entscheidungsfindung im Angriffsdrittel. Ein Ende-20-Jähriger mit diesen Problemen klingt verdächtig nach Leroy Sané, der erst im Sommer nach den geplatzten Gehaltsverhandlungen vom FC Bayern zu Galatasaray gewechselt ist - ablösefrei.

Und auch in den Statistiken gibt es einige Ähnlichkeiten: Die beiden Spieler erzielten in der vergangenen Saison pro 90 Minuten Spielzeit durchschnittlich ähnlich viele Tore (Diaz 0,47, vs. Sané 0,48), gaben ähnlich viele Assists (0,15 vs. 0,2), brachten den Ball ähnlich oft nach vorne - ob per Dribbling (3,95 vs. 4,05) oder Passspiel (3,95 vs. 3,81). (Quelle: fbref.com)

"El Luchito" - Kämpfermentalität von Kindesbein

Doch anders als Sané war Diaz einer der wichtigsten Spieler im Angriff des FC Liverpool, der in dieser Saison überzeugend die Meisterschaft in der Premier League gewonnen hat. Der Kolumbianer spielte eine der besten Saisons seiner Karriere, nachdem er in der Vorsaison eine schwierige Phase bestehen musste, als seine Eltern in Kolumbien von einer Guerilla-Truppe entführt wurden und nach bangen Tagen schließlich wieder freikamen.

Diaz überwand diese schwierigen Tage. Es ist nicht das erste Mal, dass Diaz zeigte, dass er sich gegen Widrigkeiten durchsetzen konnte. Und das nicht nur, weil er, egal wohin er kam - ob zum FC Liverpool oder zu seinem ersten europäischen Verein FC Porto - überall sofort einschlug und zum Leistungsträger wurde.

Dass Luis Diaz einen unbändigen Willen und eine Kämpfermentalität hat, zeigte sich schon in seinen Kindertagen im kolumbianischen La Guajira, wo er barfuß auf erdigen Plätzen das Fußballspielen lernte. Seine schmächtige Statur und sein Ehrgeiz brachten ihm dort den Spitznamen "Luchito", kleiner Kämpfer, ein.

Wie Diaz im System Kompany helfen könnte

Diesen Kampfgeist, den Willen sich zu verbessern und sich in jedes Spiel hereinzukämpfen, hatte er sich in seiner Karriere von La Guajira bis auf den Rasen des Anfield Stadions bewahrt. Diese Mentalität dürfte nun einer der Gründe sein, warum Vincent Kompany Diaz unbedingt haben möchte. Der Kolumbianer war bei Liverpool nämlich nicht nur in der Offensive neben Mo Salah der vielleicht zweitwichtigste Spieler - er war auch im Pressing ein unermüdlicher Arbeiter, der die gegnerischen Angriffsbemühungen im Vollsprint zunichtemachen wollte.

Obwohl er seine Schnelligkeit beizeiten in der Bundesliga nicht immer ausspielen könnte, wenn die Gegner wieder einmal besonders tief stehen, würde seine gute Arbeit gegen den Ball dem FC Bayern zweifelsohne in jedem Spiel helfen. Die Frage, wie er sich in die Offensive der Münchner einfügen würde, wie oft er seine Mitspieler finden und das Tor treffen kann, wird allerdings maßgeblich dafür sein, ob sich eine mögliche Ablösesumme von über 70 Millionen am Ende lohnen würde.

Dieser Artikel ist erstmals am 26.7.2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

Im Video: Uli Hoeneß über Transfer-Pläne des FC Bayern

Uli Hoeneß
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