FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer
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Nach dem Tod seiner Frau: Hainer stärkt FCB-Demenz-Projekt

Nach dem Tod seiner Frau: Hainer stärkt FCB-Demenz-Projekt

Ein Projekt des FC Bayern will Menschen mit Demenz durch historische Vereinsgegenstände glückliche Stunden geben. Präsident Herbert Hainer, persönlich betroffen, setzt sich für die soziale Initiative ein, um Erinnerungen und Emotionen zu wecken.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Es war ein sehr persönlicher Moment, als Herbert Hainer, der Präsident des FC Bayern München, bei einer Veranstaltung über den sogenannten Erinnerungskoffer "Forever Number 1" seines Vereins sprach. Das Projekt bringt Menschen mit Demenz mit Gegenständen aus der Vereinsgeschichte zusammen. Für Hainer ist die soziale Initiative eine Herzensangelegenheit.

Hainer verlor seine Frau aufgrund von Demenz

"Ich bin selber betroffen, meine Frau ist vor anderthalb Jahren an Demenz gestorben, insofern habe ich mich mit dem Thema auch intensiver beschäftigt", berichtete Hainer offen bei der Vorstellung des Projekts. Aktuell sind in Deutschland schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt – Tendenz steigend. Hainers Frau Angelika war im August 2024 im Alter von nur 66 Jahren gestorben. Erstmals sprach Hainer jetzt öffentlich über die Umstände.

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Ein Bild aus glücklichen : Herbert Hainer mit Ehefrau Angelika

Erinnerungskoffer mit Erinnerungsstücken

Der Erinnerungskoffer bringt ausgewählte Erinnerungsstücke aus der Geschichte des FC Bayern zu Menschen mit Demenz. Darin enthalten sind alte Trikots, Eintrittskarten, Autogramm-Fußbälle und Zeitungsausschnitte.

Menschen sollen gemeinsam Lachen

"Stellen Sie sich vor, Menschen, die an Demenz erkrankt sind, sitzen zusammen und sie schauen sich gemeinsam den Erinnerungskoffer des FC Bayern an", schildert Hainer einen typischen Einsatz mit dem Koffer. "Wenn ein Mensch mit Demenz beim Anblick eines alten Bayern-Trikots wieder lächelt, sich an ein Tor von Uli Hoeneß erinnert, dann haben wir viel erreicht", so der FCB-Präsident.

"Ob sich Beteiligte zwei Stunden später noch erinnern werden, wahrscheinlich nicht, aber darum geht es auch nicht", fuhr Hainer fort, "sie sollen den Moment fühlen, gemeinsam lachen und singen. Die Emotionen, die der Fußball auslöst, sind einzigartig, sie verbinden Generationen und sie überwinden Grenzen."

Fußball verbindet Generationen

Das Ziel des Projekts ist es, vertraute Gefühle zu wecken. Menschen sollen sich erinnern, verbunden fühlen und gemeinsam Momente teilen, auch wenn die Erinnerungen selbst brüchig geworden sind: "Erinnerungen sind kostbar und nicht selbstverständlich. Menschen die von Demenz betroffen sind, verlieren oft den Zugang zu ihrer eigenen Geschichte."

Seit zwei Jahren gibt es die Aktion, die zeigt, wie Fußball Menschen über Generationen hinweg berühren und verbinden kann, auch wenn konkrete Erinnerungen verblassen.