Grün oder Rot: Wer ist die Nummer eins in Franken? (Archivbild)
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275. Frankenderby: Spektakel, Torfestivals und eine "Hauerei"

275. Frankenderby: Spektakel, Torfestivals und eine "Hauerei"

Das Duell zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg (Greuther) Fürth gilt als die "Mutter aller Derbys". Am Sonntag duellieren sich die Erzrivalen zum 275. Mal. Und wie jedes Mal elektrisiert die Partie eine ganze Region.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Die Städte Nürnberg und Fürth grenzen seit 1899 direkt aneinander und sind baulich nahezu zusammengewachsen. Zu einer Stadt sind sie nie verschmolzen. Schon gar nicht, wenn es um Fußball geht. Die Rot-Schwarzen aus Nürnberg und die Grün-Weißen aus Fürth - beide wollen die Nummer eins im fränkischen Fußball sein.

Je nach Lesart: Geschichte des Derbys beginnt 1902 oder 1904

Die Geschichte dieses in Deutschland am häufigsten ausgetragenen Derbys hat es in sich und geht bis in den Herbst 1902 zurück. Ein erstes Aufeinandertreffen zwischen FCN und der SpVgg Fürth gab es zwar erst am 7. Februar 1904. Zwei Jahre zuvor standen sich aber schon der Club und der SpVgg-Vorgänger TV 1860 Fürth gegenüber. Am Schießanger feierte der FCN einen 15:0-Kantersieg.

Fürther Dominanz bis 1920

1910, beim ersten Spiel, das am Sportplatz am Ronhofer Weg ausgetragen wurde, behielt das Kleeblatt die Oberhand. Fürth hatte fortan die Vormachtstellung in Fußballfranken, gewann 1914 noch vor dem Club seine erste Meisterschaft.

Die Wende stellte das Jahr 1920 dar, als die fränkischen Rivalen im Finale um die Deutsche Meisterschaft an den Sandhöfer Wiesen in Frankfurt den nationalen Champion ermittelten. Der Club gewann und legte damit den Grundstein für die "goldenen 20er Jahre".

FCN-Legende Stuhlfauth: "Bloß nicht zusammen"

Schon früh war die Rivalität zwischen den beiden Vereinen besiegelt. Die Nürnberger Torwartlegende Heiner Stuhlfauth, der von 1916 bis 1933 das Club-Trikot trug, erinnerte sich an eine gemeinsame Zugfahrt zu einem Spiel der Nationalmannschaft im Jahr 1924 so: "Und so trafen wir in Nürnberg zusammen. Die Fürther stiegen in einen der hinteren Waggons ein. Und als wir das gesehen haben, sind wir in einen der vorderen Waggons eingestiegen, nur damit wir nicht mit den Fürthern zusammengekommen sind."

2:7-Niederlage für den Club: "Ausgerechnet die Blödel aus Fürth"

Ein 7:2-Auswärtssieg der Fürther am 1. Oktober 1956 sollte den Kleeblattfans lange im Gedächtnis bleiben. Der ehemalige Nürnberger Außenläufer Hans "Bumbes" Schmidt kommentierte die Niederlage so: "Die Tränen haben mir in den Augen gestanden, wie die gespielt haben! Und ausgerechnet die Blödel aus Fürth gewinnen das!" Das Zitat erreichte Bekanntheit, weil Schmidt zu diesem Zeitpunkt der Fürther Trainer war.

Fürth taucht ab - Rückkehr als "Greuther Fürth"

Mit zwei Torfestivals trennten sich in der Saison 1962/1963 die Wege der beiden Vereine für einige Jahre: Das Hinspiel gewannen die Nürnberger mit 5:1, das Rückspiel in Fürth mit 5:3. Während der FCN bereits vor der Saison für die neu gegründete Bundesliga ab der Saison 1963/1964 vorgesehen war, verpassten die Fürther die Qualifikation.

In den 1970er und 80er Jahren spielte der Club meist höherklassig. Fürth fristete zeitweise in der vierten Liga ein Schattendasein. Das erste Aufeinandertreffen der Rivalen unter dem neuen Fürther Vereinsnamen SpVgg Greuther Fürth (nach der Fusion der SpVgg mit dem TSV Vestenbergsgreuth im Jahr 1996) endete mit 2:0 für den FCN.

Während sich der Club zu einer klassischen "Fahrstuhlmannschaft" entwickelte, die immer wieder auf- und abstieg und die Ligen wechselte, gelang dem Kleeblatt 1997 die Rückkehr in die 2. Bundesliga, zweimal (zuletzt 2021/22) spielten die Grün-Weißen auch je eine Saison Bundesliga. Die Frankenderbys fanden nicht mehr jährlich statt, umso spezieller waren diese Partien für die Fans. Aktuell spielen beide Vereine wieder in der 2. Bundesliga.

2024/25 gab's zwei Siege für den Club - Schlägt Fürth zurück?

Bislang fanden 274 Frankenderbys statt. Dabei gewannen 142-mal die Nürnberger, 82-mal die Fürther und 50-mal endete das Spiel unentschieden. Zwei weitere Spiele wurden abgebrochen und davon ein Spiel sportgerichtlich als Sieg für Fürth gewertet. In der vergangenen Spielzeit gewann der Club beide Duelle.

Im Video: Die Geschichte des Frankenderbys

Die Geschichte des Frankenderbys
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