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Hoeneß kritisiert DFL und FC-Bayern-Fans scharf

Hoeneß kritisiert DFL und FC-Bayern-Fans scharf

Nach wochenlangen Fanprotesten scheiterte der umstrittene Investorendeal der DFL. Uli Hoeneß sieht den Grund in einem schlecht geführten Dialog der DFL. Im Exklusivinterview kritisiert der Ehrenpräsident des FC Bayern aber auch die eigenen Fans.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Der Streit um einen geplanten Investoreneinstieg in die Deutsche Fußball Liga (DFL) erhitzte die Gemüter. Bei der Abstimmung, ob man die Liga überhaupt für Investoren öffnen sollte, wurde die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit knapp erreicht: 24 der 36 Profiklubs hatten für die Öffnung gestimmt.

Die Fans zeigten deutlich, was sie davon hielten: Goldene Schokotaler und Tennisbälle flogen wochenlang auf die Plätze - immer wieder kam es dadurch zu längeren Spielunterbrechungen. Nach den umfangreichen Fanprotesten gab die DFL schließlich nach und beendete die Verhandlungen zum Abschluss eines Milliardendeals.

Hoeneß: "DFL hat einen katastrophalen Job gemacht"

Uli Hoeneß hält diese Entscheidung für falsch. Im exklusiven BR24Sport-Interview sieht der Ehrenpräsident des FC Bayern vor allem die mangelnde Kommunikation seitens der DFL als Mitgrund für das Scheitern des Investorendeals: Die Verantwortlichen hätten "einen katastrophalen Job gemacht, wie sie die Öffentlichkeit über die wahren Hintergründe dieses Deals informiert haben, die Kommunikationspolitik war eine Katastrophe", sagte Hoeneß. Der 72-Jährige glaubt, "dass es ohne größere Probleme hätte durchgehen können - wenn man es richtig erklärt hätte".

Er sei davon überzeugt, "dass 98 Prozent dieser Fans überhaupt nicht begriffen haben, um was es geht. Es ging nicht darum, jetzt die Bundesliga in ihrer Selbstständigkeit einzuschränken. Nicht darum, den Fans irgendetwas wegzunehmen." 

"Kleine Vereine werden demnächst große Probleme haben"

Nach dem geplatzten Deal sieht Hoeneß vor allem kleinere Vereine vor finanziellen Schwierigkeiten stehen: "Tatsache ist, dass die kleinen Vereine, die sich da haben manipulieren lassen von außen, jetzt demnächst große Probleme haben werden, das Geld nämlich aufzubringen, das die DFL braucht, um diese Infrastrukturmaßnahme, die durch diesen Deal bezahlt hätte werden können, jetzt selber zu finanzieren", sagt Hoeneß.

"Drei Punkte verloren - wegen bescheuerter Tennisbälle"

Zudem äußert er seinen Unmut über die damaligen Fanproteste: "Wir haben drei Punkte verloren wegen diesen bescheuerten Tennisbällen. Wir führen in Bochum eins zu null. Harry Kane kann gerade das zwei zu null machen. Es sind 20 Minuten gespielt, es regnet in Strömen, dann schmeißen unsere Fans, die immer so tun, wie wenn sie immer den FC Bayern so lieben, die Bälle." Die 15-Minütige Unterbrechung war ein Wendepunkt im Spiel des Rekordmeisters: Nach der 1:0-Führung verloren die Münchner noch mit 2:3.

"Unsere Spieler stehen bei strömendem Regen in ihren nassen Trikots 15 Minuten auf dem Platz, weil das Spiel unterbrochen wird. Und anschließend verlieren wir dieses Spiel in Bochum, das gar nicht zu verlieren war. Das sind dann die Leute, die immer behaupten von sich, dass sie die wahren Fans des FC Bayern sein, kann ich leider nicht unterschreiben", so der Ehrenpräsident.

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