Zehn Jahre lang trug Kingsley Coman das Trikot des FC Bayern. Nun verlässt er den Verein, für den er ein Jahrzehnt aktiv war und wechselt nach Saudi-Arabien, das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Laut "Sky" sollen sich die Münchner eine Ablösesumme von 30 bis 35 Millionen Euro inklusive Boni gesichert haben, Transferexperte Fabrizio Romano und "Bild" berichten, dass die Gesamtablösesumme bei circa 30 Millionen Euro liegen soll. Bei Al-Nassr wird der 29-Jährige künftig an der Seite von Superstar Cristiano Ronaldo auf Titeljagd gehen und 20 bis 25 Millionen Euro Nettogehalt bekommen.
Triple-Held Coman: Ein Tor für die Ewigkeit
Seinen größten Moment beim FC Bayern erlebte Coman im August 2020. Auf Flanke von Joshua Kimmich wuchtete der Franzose im Champions-League-Finale den Ball per Kopf in die Maschen des Pariser Tors. Sein Treffer zum 1:0 in der 59. Minute sollte dieses Endspiel entscheiden. Kurz darauf stemmten Coman und seine Teamkollegen den Henkelpott in den Nachthimmel von Lissabon und durften den Gewinn des Triples bejubeln.
Nun, fünf Jahre danach und mit insgesamt neun Deutsche-Meister-Titeln im Gepäck, endet Comans Zeit beim Rekordmeister. Schon im vergangenen Sommer galt Coman als Verkaufskandidat - zum einen wegen seiner hohen Verletzungsanfälligkeit, aber auch wegen seines hohen Gehalts. Gerüchten zufolge soll er 17 Millionen Euro im Jahr verdient haben.
Comans unglaubliche Titelserie
Insgesamt lief der pfeilschnelle Flügelspieler 327 mal in rot-weiß auf und kam auf 72 Tore und 71 Vorbereitungen. Mit dem FC Bayern gewann der französische Nationalspieler neunmal die deutsche Meisterschaft und dreimal den DFB-Pokal. Hinzu kamen der Champions-League-Triumph 2020 und der Gewinn der Klub-WM 2021.
Lange hielt Coman die schier unglaubliche Serie, in jedem Profijahr nationaler Meister geworden zu sein. 2014 gelang ihm das mit Paris Saint-Germain. Bei Juventus Turin gewann er den Scudetto 2015. Beim FC Bayern endete die Serie nach acht Jahren in der Saison 2023/24.
Double- und Triple-Gewinner mit dem FC Bayern
2015 lotste Pep Guardiola Coman auf Leihbasis zum FC Bayern. Bei seiner Vorstellung gab der damals 19-Jährige forsch zu Protokoll, er könne in jedem Spiel den Unterschied machen. Mutig für einen jungen Neuzugang in einer Zeit, in der die Außenbahnen noch der Flügelzange "Robbery" gehörten.
Doch Coman strafte seine Kritiker Lügen. Sein erstes Tor für die Münchner erzielte er direkt im zweiten Spiel. International bekannt wurde er im Viertelfinalrückspiel der Champions League, als er von der Bank kommend die Partie gegen seinen Ex-Klub Juventus Turin mit einem Tor und einer Vorlage entschied. In seiner Premieren-Saison gewann er direkt das Double und die Münchner zogen wenig überraschend die Kaufoption.
Coman immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen
In seiner Zeit bei den Münchnern wurde Coman aber immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. 2016 riss er sich das Außenband im Knie und fiel zwei Monate aus. Im Februar 2018 zog er sich einen Syndesmosebandriss zu und debütierte erst am letzten Spieltag. Im ersten Spiel der neuen Saison brach die Verletzung wieder auf. Insgesamt kommt der Franzose in seiner zehnjährigen Zeit zusammengerechnet auf mehr als 800 Fehltage.
Coman wollte zur Bayern-Legende werden
Kingsley Coman war beliebt bei den Fans. Wenn er verletzungsfrei war, lieferte er auf dem Platz. Außerdem identifizierte er sich mit dem Verein. 2017 verlängerte er seinen Vertrag um sechs Jahre, um diesen 2022 vorzeitig bis 2027 auszudehnen. "Ich habe meinen Vertrag auch bewusst so lange gemacht, weil ich mich für lange Zeit beim FC Bayern sehe und weiter alles geben werde, um eine Legende dieses Vereins zu werden", hatte der damals 26-Jährige dem Mitgliedermagazin des FC Bayern gesagt.
Auf eine Stufe mit Franck Ribéry und Arjen Robben schaffte es Coman zwar nie. Die Fans dürften ihn trotzdem in guter Erinnerung behalten. Auch wegen dieser magischen Nacht in Lissabon im August 2020.
Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.