"Es ist der Wahnsinn, was hier abgeht", sagte Paschke nach seinem Sieg am Sonntag in Titisee-Neustadt. Seine einzigartige Erfolgserie sei "das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Ich war ja schon immer ein Springer, der über die Konstanz gekommen ist", sagte der 34-Jährige.
Paschke trotzt schwierigen Bedigungen
Paschke war auch in einem wahren Schanzenkrimi ganz cool geblieben: Einen Tag nach seinem souveränen Sieg im ersten Einzel fing er am Sonntag den zur Halbzeit führenden Österreicher Michael Hayböck noch ab. Nach 141,5 m im ersten Durchgang flog Paschke bei schwierigsten Bedingungen auf 142,0 m, lag mit 290,4 Punkten 0,4 Zähler vor seinem Konkurrenten - umgerechnet 22 Zentimeter gaben den Ausschlag. Dritter wurde Kristoffer Sundal Eriksen aus Norwegen (284,7).
Topfavorit für die Vierschanzentournee
Fünf Siege vor dem Beginn der Vierschanzentournee waren zuvor noch keinem deutschen Skispringer gelungen, Martin Schmitt gewann 1998 viermal. Erfolgreicher waren in der Weltcup-Ära überhaupt erst zwei Springer: Janne Ahonen (Finnland) siegte 2004 siebenmal vor Tourneestart, Thomas Morgenstern (Österreich) 2007 sechsmal.
Im Video: Paschkes Sieg am Samstag
Bereits am Samstag holte sich der Senkrechtstarter Pius Paschke vor 15.000 Zuschauern den ersten Sieg in Titisee-Neustadt. Der 34-Jährige ballte die Hand zur Faust, grinste verschmitzt und ließ sich von seinen Teamkollegen im Ziel feiern. "Was gerade passiert, ist der Wahnsinn", sagte Paschke, der seine Führung im Gesamtweltcup weiter ausbaute, im ZDF: "Es läuft einfach. Ich versuche, bei meinen Sachen zu bleiben. Aber dass es jetzt immer für ganz vorne reicht, kann ich mir auch nicht erklären."
Paschke feiert vierten Saisonsieg
Nach Sprüngen auf 144,0 und 138,0 Meter von der Hochfirstschanze lag der Oberbayer aus Kiefersfelden mit 294,1 Punkten deutlich vor dem Schweizer Gregor Deschwanden (287,7) und Daniel Tschofenig aus Österreich (281,7). Andreas Wellinger (280,0) verpasste als Vierter das Podest knapp.
Gesamtweltcup-Führung weiter ausgebaut
Der erste Weltcupsieg von Pius Paschke im Dezember 2023 war damals noch eine Sensation. Mittlerweile ist es fast schon Normalität. Paschke fliegt, Paschke siegt, Paschke lächelt im Gelben Trikot. Diese Saison gewann er in Lillehammer, in Kuusamo, in Wisla - und nun auch am Titisee. Er steht bei vier Saison- und fünf Karrieresiegen
Restliche DSV-Adler abgeschlagen
Außer Paschke und Wellinger liefern die übrigen DSV-Adler derzeit nur mäßige Leistungen: Karl Geiger sprang ams Samstag mit Platz 14 solide. Markus Eisenbichler, zuletzt dreimal in Folge im ersten Durchgang ausgeschieden, erreichte diesmal das Finale und zeigte sich mit Rang 21 verbessert.
Stephan Leyhe landete nach einem schwachen zweiten Sprung auf Platz 24. Adrian Tittel holte als 30. noch einen Weltcup-Punkt, Philipp Raimund (Oberstdorf) steckt hingegen weiter im Tief und verpasste als 34. den zweiten Durchgang.