Radprofi Georg Zimmermann ist auf der 9. Etappe der 112. Tour de France heftig gestürzt. Etwa 117 Kilometer vor dem Ziel in Châteauroux kam der Augsburger zu Fall und lag neben der Straße. Ursache für den Unfall soll eine auf der Straße liegende Trinkflasche gewesen sein.
"Eben noch trank ich aus meiner Flasche, im nächsten Moment knallte ich auf den Boden. Meine Teamkollegen erzählten mir später, ich sei gegen eine Flasche gefahren, die irgendwie auf der Straße gelandet war – unvermeidlich, sagten sie. Es ging alles so schnell", berichtete der Radprofi nach dem Rennen.
Trotz Blessuren bis ins Ziel gekämpft
Der deutsche Straßenrad-Meister, der erst vor zwei Wochen den Titel in der Pfalz feierte, zog sich dabei Schürfwunden am Unterarm und Oberschenkel zu, wie TV-Bilder zeigten. Nach einer kurzen Untersuchung durch den Rennarzt stieg Zimmermann zunächst wieder auf das Rad und wurde daraufhin noch bei laufender Fahrt am medizinischen Begleitfahrzeug versorgt.
Der bayerische Schwabe schaffte es trotz Blessuren, das Ziel in Châteauroux zu erreichen. Zimmermann rollte im Hauptfeld mit 6 Minuten 58 Sekunden Rückstand auf Sieger Tim Merlier über die Ziellinie und direkt zu Weiterversorgung der Wunden ins Fahrerlager.
Keine Knochenbrüche aber Sorgen
Am Abend gab es Entwarnung: Keine Knochenbrüche. Allerdings klagt Zimmermann über große Schmerzen am linken Ellenbogen. "Ich mache mir Sorgen, ob ich meinen Lenker halten kann, aber ich bin entschlossen, die Tour de France fortzusetzen", so der 27-Jährige.
Video: 9. Etappe der Tour de France in der Zusammenfassung
Radsport Tour de France
Rutsch fährt trotz Schmerzen weiter
Es ist nicht der einzige Sturz auf der bisherigen Tour: Am Vortag hatte es den deutschen Radsportler Jonas Rutsch erwischt. Nach seinem heftigen Sturz auf der achten Etappe konnte er aber Entwarnung gegeben. "Es war ein relativ schmerzhafter Sturz. Aber es ist nichts gebrochen", sagte Rutsch dem ZDF am Samstagabend: "Jetzt heißt es Wunden lecken, dann geht es weiter." Ein Start auf der neunten Etappe am Sonntag nach Châteauroux war nicht gefährdet.
Pogačar-Helfer steigt nach Rippenbruch doch aus
Radsport-Superstar Tadej Pogačar hat dagegen seinen wichtigsten Berghelfer Joao Almeida verloren. Der Portugiese, der seine Qualitäten vor allem im Hochgebirge besitzt, stieg auf der neunten Etappe rund 84 Kilometer vor dem Ziel aus. Almeida hatte bei einem Sturz am Freitag einen Rippenbruch erlitten, war aber zu den folgenden Teilstücken angetreten.