Im Derby zwischen dem FC Augsburg und dem FC Bayern stand es kurz vor Schluss 2:3, die Schwaben drängten angepeitscht von den eigenen Fans auf den Ausgleichstreffer. Plötzlich aber war es in der ausverkauften Augsburger Arena ganz still.
Sacha Boey vom FC Bayern war mit voller Wucht in einen Luftzweikampf mit Robin Fellhauer gegangen. Beide Köpfe prallten aneinander. Fellhauer blieb benommen liegen, musste auf dem Rasen minutenlang ärztlich behandelt werden und wurde dann mit einer Trage vom Platz gebracht.
Wagner kritisiert Boey und Bayern-Bank
Augsburgs Trainer Sandro Wagner gab nach dem heftigen Zusammenprall leichte Entwarnung und äußerte scharfe Kritik am Bayern-Profi: "Das wird schon gut, dauert jetzt aber zwei, drei Wochen. Es ist schon eine schwere Gehirnerschütterung", so Wagner nach der Partie bei Sky, ehe er das Verhalten von Boey und auch der Bayern-Bank mit deutlichen Worten anprangerte.
Wagner über Boey: "Zu cool für diese Welt"
"Es war einfach ein brutales Foul", sagte Wagner, der dem Abwehrspieler der Münchner aber keine Absicht unterstellen wollte. "Das Einzige, was ich mir gewünscht hätte: Dass er nicht ganz cool weggeht - zu cool für die Welt - sondern direkt Entschuldigung sagt und nicht erst, wenn er sieht, dass der junge Mann sich nicht mehr bewegen kann." Boey kassierte für das Foul die Gelbe Karte.
Öffentliche Entschuldigung mit Verspätung
Erst später äußerte sich Boey öffentlich zu der Szene und entschuldigte sich bei Gegenspieler Fellhauer: "Entschuldigung noch mal für das, was passiert ist, und gute Besserung", schrieb der 24-Jährige in den sozialen Medien an den Augsburger Mittelfeldspieler gerichtet.
Wagner ärgert sich über Bayern-Bank: "Das macht man einfach nicht"
Doch auch das Verhalten der Münchner auf der Gästebank bei der Szene in der Nachspielzeit gefiel dem Ex-Bayern-Profi gar nicht. "Der ein oder andere auf der Bank der Bayern" hätte "vielleicht ein bisschen schneller die Synapsen anmachen und sich nicht beschweren" sollen, meinte der 37-Jährige: "Das macht man einfach nicht, egal ob es Bayern ist oder nicht."
Vincent Kompany verteidigt Boey
Bayern-Trainer Vincent Kompany betonte in der Pressekonferenz, dass sich Boey durchaus entschuldigt habe. "Vielleicht hat er am Anfang die Situation nicht ganz einschätzen können", sagte der Belgier, der Fellhauer im Namen seines Klubs alles Gute wünschte.
Familienmitglieder weinen
Fellhauer lag nach dem Zusammenprall minutenlang auf dem Rasen und wurde behandelt. Dann wurde er auf einer Trage vom Platz gebracht. "Wenn die Familie heult und in der Kabine ist und er jetzt ins Krankenhaus muss, dann ist das jetzt keine normale Fußballverletzung, würde ich jetzt sagen", äußerte Wagner.
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