Der FC Bayern München soll der neue Eigentümer des Sportparks Unterhaching werden. Damit hätte der deutsche Rekordmeister einen größeren und zukunftsfähigeren Spielort für sein Frauen-Team gefunden. Was der Verkauf für die heimische Spielvereinigung bedeutet, erklärte Präsident Manfred Schwabl im BR24Sport-Exklusivinterview.
Warum die SpVgg auf das Kaufrecht verzichtete
Bisher gehörte das Stadion der Stadt. Als diese das Gelände zum Verkauf anbot, hatte die SpVgg Unterhaching ein Erstzugriffsrecht bis zum 30. Juni – ließ diese Frist jedoch verstreichen. Schwabl begründet das so: "Wir sind nun mal in den Regionen 3. Liga, Regionalliga. Das ist auch nicht schlimm, aber das ist wirtschaftlich immer schwierig und immer ein Überlebenskampf."
Rund 7,5 Millionen Euro hätte die Spielvereinigung für das Stadion zahlen müssen. Besonders die anstehenden Renovierungen hätten den Regionalligisten finanziell überfordert: "Das Flutlicht, Luxzahlen, Polizeithemen, Rasenheizung auf Vordermann bringen und so weiter. Da haben wir gesagt, wir wissen nicht, ob wir das stemmen können." Diese Kosten liegen dann beim neuen Eigentümer.
Neuer Standort für die FC Bayern Frauen
Für die FC Bayern Frauen müssen die Anforderungen an ein Champions-League-taugliches Stadion erfüllt werden. Ihr bisheriger Spielort am Campus ist mit 2.500 Plätzen zu klein geworden, während die Allianz Arena für den regulären Betrieb überdimensioniert ist. Mit einer Kapazität von rund 15.000 Plätzen bietet der Sportpark aktuell die optimale Größe.
"Ich bin guter Dinge, dass wir da eine saubere Geschichte hinbringen", erklärt Schwabl. Ziel ist, in einem Stadion zu spielen, "das auch Drittliga- oder für Frauen-Champions-League-tauglich ist, so viele Stadien gibt es ja auch nicht, die dann im europäischen Umfeld den Anforderungen entsprechen." Neben den Bayern-Frauen und der SpVgg wird voraussichtlich auch das American-Football-Team Munich Ravens weiterhin dort spielen. "Das erste Interesse ist, dass wir langfristig eine Heimat haben", betont Schwabl.
Sorge bei Fans, Zuversicht im Verein
Die Fanszene der Spielvereinigung fürchtet durch den Verkauf Nachteile und protestierte gegen die Pläne, das Stadion in die Hände des FC Bayern zu legen. Stattdessen solle die Gemeinde für die Sanierung aufkommen. Präsident Schwabl bleibt jedoch optimistisch: "Es könnte keinen besseren Partner auf der Verpächter-Seite geben." Aufgrund der guten Beziehung rechnet der ehemalige FCB-Spieler mit einer fairen Kooperation: "Für uns ändert sich wenig, nur der Eigentümer und der Verpächter." Welche Veränderungen der Eigentümerwechsel konkret mit sich bringt, wird nun der reguläre Betrieb im Sportpark zeigen.
Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.
