Nächste Runde im Investoren-Streit beim TSV 1860 München. Der aktuelle Investor Hasan Ismaik hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen den angedachten Käufer einleiten zu wollen. Dies gab der Jordanier am Sonntag (20.07.) in einem Post in den sozialen Medien bekannt: "Der vorgesehene Käufer hat uns alle in eine sehr schwierige Lage gebracht. Ich werde daher alle vertraglichen und rechtlichen Schritte prüfen und einleiten."
Zudem gab Ismaik auch noch einmal seine Sicht auf den geplanten Verkauf seiner Anteile wieder und nannte auch konkret den Namen des potenziellen Käufers: "Vor einigen Wochen habe ich meine grundsätzliche Zustimmung zu einem Verkauf an eine Gesellschaft gegeben, die letztlich unter der Kontrolle von Matthias Thoma steht."
Neues Präsidium kritisiert Pressemitteilung
Zuletzt hatte alles danach ausgesehen, dass Ismaik seine Mehrheitsanteile an den Löwen einem Schweizer Unternehmer verkaufen wolle. Das zumindest verkündete der Traditionsverein selbst Anfang Juli – und sorgte bei einem Teil der Anhänger für große Freude über das Scheiden des nicht überall beliebten Gesellschafters des TSV 1860.
Am Tag darauf wurde auf der Mitgliederversammlung des TSV ein neues Präsidium gewählt. Das teilte nun mit, dass sie verwundert über die Pressemitteilung vom 05. Juli 2025 waren: "Die Veröffentlichung erfolgte aus Sicht des Präsidiums deutlich verfrüht und zum falschen Zeitpunkt." Auch Ismaik kritisierte nun erneut diese Pressemitteilung: "Das, was geschehen ist, ist die Folge einer übereilten und unnötigen Bekanntmachung des Verkaufs. Sie hat beim Klub große Verwirrung ausgelöst und alle Beteiligten in eine unangenehme Lage gebracht", so Ismaik.
Bay widerspricht Ismaik: Pressemitteilung "ausdrücklich freigegeben"
Der ehemalige Vizepräsident Karl-Christian Bay betont jedoch, dass die Vereinsmitteilung ausdrücklich von Ismaiks HAM-Investment Group freigegeben wurde: "Natürlich wurde sowohl der Inhalt der Pressemitteilung als auch der Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung durch die rechtlichen Vertreter der HAM ausdrücklich freigegeben"
Ismaik: Präsidium hat "alle belogen"
In der damaligen Mitteilung wurde Ismaik sogar selbst zitiert mit den Worten: "Ich freue mich sehr, das Staffelholz an jemanden zu übergeben, der dem Verein derart helfen kann." Der inzwischen abgelöste TSV-Präsident Robert Reisinger hatte tags darauf bei der jährlichen Mitgliederversammlung gesagt, Ismaik habe "keine Relevanz mehr" für den Münchner Klub. Nun aber bleibt Ismaik, der 2011 bei den Sechzigern einstieg und fast eineinhalb Jahrzehnte voll Chaos und Streit prägte, offenbar doch.
Neues Präsidium "nicht einbezogen"
Das neue Präsidium beteuert: "In weitere Gespräche des Verkaufsprozesses wurde das Präsidium trotz mehrfachen Angebots nicht einbezogen und hatte diesbezüglich auch keinen Rechtsanspruch. Diesen Umstand mussten wir so akzeptieren." Sowohl Investor als auch die neuen Vereinsbosse um Präsident Gernot Mang kündigten an, sich zeitnah und persönlich treffen zu wollen. Passend dazu kündigte Ismaik nun an, in den kommenden Tagen nach München zu reisen, um sich mit Präsidium, Verwaltungsrat und, "wenn gewünscht", mit Mitgliedern zu treffen, um einen neuen Konsens zu finden.
Unabhängig von der ungewissen Zukunft in der Investoren-Frage rückt der Saison-Auftakt der Münchner immer näher. Der findet am 1. August bei Rot-Weiss Essen statt. Beim Fanfest am Sonntag konnten sich die Fans schonmal ein Bild von der neuen Löwen-Mannschaft machen. Auch hier war der Investoren-Streit Dauerthema unter den Fans. Spieler und Verantwortliche des TSV wollten sich aber nicht dazu äußern.
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