Max Eberl (links) und Sportdirektor Christoph Freund
Bildrechte: picture-alliance/dpa
Videobeitrag

Max Eberl (links) und Sportdirektor Christoph Freund

Videobeitrag
> Sport >

FC-Bayern-Neuausrichtung: Herkulesaufgabe für Eberl und Freund

FC-Bayern-Neuausrichtung: Herkulesaufgabe für Eberl und Freund

Das Ziel ist klar formuliert: Der FC Bayern will mit neuem Trainer eine sportliche Neuausrichtung. Organisieren muss das Max Eberl. Auf den 50-Jährigen, der am 1. März seinen Posten als Sportvorstand antritt, wartet eine Herkulesaufgabe.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Thomas Tuchel und der FC Bayern München - das hat einfach nicht gepasst. Nach einem "guten Gespräch" hätten sich Vorstand Jan-Christian Dreesen und der Noch-Trainer "einvernehmlich" auf die Trennung zum Saisonende verständigt, wie es von Seiten des deutschen Rekordmeisters hieß.

Offiziell heißt es, man wolle die Ziele - den erneuten Gewinn der Meisterschaft und ein möglichst erfolgreiches Abschneiden in der Champions League - noch nicht ad acta legen. Für BR24Sport-Reporter und FC-Bayern-Experte Florian Eckl ist aber auch klar, dass sich der Verein voll auf die Neuausrichtung zur neuen Saison konzentriert: "Für mich steht der FC Bayern vor dem größten Umbruch seit 20 Jahren", sagte er im BR24Sport live zur Tuchel-Trennung.

Kaderplanung und Trainersuche Hand in Hand

Derjenige, der es richten muss, ist nämlich noch gar nicht da: Max Eberl. Kommende Woche soll der 50-Jährige mit FC-Bayern-Vergangenheit als neuer Sportvorstand installiert werden. An ihm wird es sein, gemeinsam mit Sportdirektor Christoph Freund die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Ganz wichtig ist dabei für Eckl, dass nicht wieder ein Trainer geholt wird, der ganz andere Vorstellungen hat, was die Kaderzusammenstellung angeht: "Die Kaderplanung und die Auswahl des Trainers muss wieder mehr Hand in Hand gehen", so der FC-Bayern-Fachmann. Eberl sei dafür genau der richtige Mann.

Neue Strukturen für eine erfolgreiche Zukunft

Anders als sein Vorgänger Hasan Salihamidzic, der "für das Konstrukt FC Bayern zu klein, zu unerfahren" gewesen sei, bringe Eberl ein anderes Know-how mit. Bereits jetzt werde viel am Campus an den Strukturen gearbeitet, die dem FC Bayern derzeit fehlen. Eberl könne da seine Erfahrungen - unter anderem auch aus dem Red-Bull-Kosmos - mit einbringen. Eckl: "Es deutet sehr viel darauf hin, dass es eine neue Struktur geben wird. Ob die matcht und Erfolg bringt, wird man dann in zwei, drei Jahren sehen."

Eberls wichtigste Aufgabe wird es sein, einen Trainer zu finden, mit dem man gemeinsam an der angekündigten "Neuausrichtung" arbeiten kann. Von den Namen, die gehandelt werden, wäre Xabi Alonso (Bayer Leverkusen) der logische Tuchel-Nachfolger, so Eckl. Allerdings höre man aus dem Umfeld des Spaniers, dass er in Leverkusen einen klaren Drei-Jahresplan hat: "Dort könnte er jetzt zeigen, dass er eine Mannschaft auch in der Champions League entwickeln kann."

Dass unter anderem auch der FC Liverpool ein interessantes Ziel für Alonso wäre, sei auch klar. Auch wenn man nicht weiß, ob sich der 42-Jährige es wirklich antun würde, in die großen Fußstapfen eines Jürgen Klopp zu treten.

Niederlage gegen Leipzig würde nochmal alles ändern

Zunächst muss der FC Bayern die Saison aber irgendwie zu Ende spielen. Knackpunkt: Eine weitere Niederlage am Samstag gegen RB Leipzig (Radioreportage und Ticker ab 18.30 Uhr im BR24Sport Livecenter) würde erneut eine Reaktion erfordern, glaubt Eckl.

"Wenn das in die Hose geht, dann müssen die Bosse reagieren. Denn dann steht Lazio vor der Tür und dann zählt’s. Ein Achtelfinal-Aus in der Champions League - dann können sie den Laden zusperren."

Ob es dann jemanden gibt, der den Rekordmeister bis zum Saisonende betreut? Schwierig. Eckl ist sich sicher: "Deshalb versuchen sie es, jetzt so lange wie möglich rauszuzögern, weil sie keinen finden, der es bis Sommer macht."