Der ehemalige deutsche Skirennläufer Felix Neureuther hat nach dem Tod des italienischen Weltcup-Skifahrers Matteo Franzoso höhere Sicherheitsstandards auch bei Trainingsfahrten gefordert. Skifahren sei zwar "ein extrem gefährlicher Sport", sagte der 41-Jährige dem SID im Rahmen des Powwow-Festivals in Düsseldorf, aber "man muss sich an einen Tisch setzen, die Athleten mit den Verbänden, mit der FIS (Weltverband; Anm. d.Red.) und sich überlegen, wie wir in Zukunft auch die Trainings sicherer gestalten können - für die Athletinnen und Athleten."
Wasmeier: Mehr Traininingssicherheit "nicht finanzierbar"
Auch Markus Wasmeier hat sich zu dem Todesfall geäußert und auf Probleme in der Sicherheitsdebatte hingewiesen. Strengere Maßnahmen an Trainingsstrecken seien nicht umsetzbar: "Die Verbände können das nicht leisten.
Das wäre nicht finanzierbar", sagte der Doppel-Olympiasieger von Lillehammer im Sport1-Interview. Es gehe dabei um "15 bis 20 Kilometer, an denen Netze aufgebaut werden müssten. Dabei werden auch richtige Masten benötigt, an denen dann die Netze aufgehängt werden", so Wasmeier.
Tödlicher Trainingsunfall in Chile
Franzoso war beim Training im chilenischen La Parva schwer gestürzt und mit dem Kopf gegen einen Zaun geprallt. Nach zwei Tagen im künstlichen Koma verstarb er am vergangenen Montag im Alter von nur 25 Jahren. Sein Debüt im Weltcup hatte er 2021 gegeben, zweimal schaffte Franzoso es in die Top 30. Es war nicht der erste Tod nach einem Trainingsunfall in diesem Jahr. Im April starb die französische Nachwuchsskifahrerin Margot Simond nach einem Unfall im Skigebiet Bellevarde in Val d’Isère.
Ski-Weltverband FIS reagiert: "Sicherheit muss an erster Stelle stehen"
Am Freitag bezog auch der Ski-Weltverband Stellung. Man sei "tief traurig" über den tragischen Tod Franzosos". Das Streben nach Leistung dürfe niemals die Priorität der Sicherheit verdrängen. Die Gefahren des Skisports ließen sich zwar nie ganz ausschließen, "aber durch Zuhören, Sensibilisierung und die Förderung eines Dialogs, der zu gemeinsamem Handeln führt, können wir die Risiken mindern." Man wolle nun "eine Kultur fördern, in der Sicherheit bei jeder Entscheidung eine zentrale Rolle spielt. Sichere Trainingsbedingungen und der Schutz von Wettkämpfen erfordern nicht nur Bewusstsein, sondern auch ein starkes und gemeinsames Engagement der gesamten Skifamilie", so der Appell des Weltverbands.
Weitere Gespräche zu mehr Sicherheit im Skisport geplant
Zusammen mit Athletes Health Unit (AHU) verfolge man "den neuesten Stand der Innovation mit Airbags und elektronisch auslösbaren Bindungen sowie Helmtechnologie, die mehreren Aufprallen standhält." Der Weltverband kündigte weitere Gespräche in den kommenden Wochen an. "Das Wohlergehen und die Sicherheit der Athleten müssen an erster Stelle stehen", schließt die FIS ihr Statement.
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