Nach einem schlimmen Trainingssturz in Chile ist der italienische Skirennfahrer Matteo Franzoso gestorben. Dies gaben die örtlichen Gesundheitsbehörden bekannt, nachdem sie die medizinische Kommission der FISI informiert hatten. Franzoso war am Samstag, drei Tage vor seinem 26. Geburtstag, bei einem Sprung schwer zu Fall gekommen, hatte dabei zwei Sicherheitsnetze durchbrochen und war gegen einen Zaun geprallt.
"Tragödie für seine Familie und für unseren Sport"
Nach der Einlieferung in eine Klinik in Santiago de Chile wurde er ins künstliche Koma versetzt. Die Ärzte konnten das Leben des Wintersportlers aber nicht retten. "Das ist eine Tragödie für seine Familie und für unseren Sport", sagte Italiens Verbandspräsident Flavio Roda in der Mitteilung.
Franzoso war im Dezember 2021 erstmals im Weltcup angetreten. Seitdem brachte er es in Abfahrt und Super-G auf 17 Elite-Einsätze, zweimal fuhr er unter die Top 30. Mit den italienischen Top-Fahrern um Dominik Paris hatte sich Franzoso im Skigebiet La Parva nahe Santiago de Chile auf die neue Saison vorbereitet.
Sicherheitsdebatte im Rennsport
Im vergangenen Herbst stürzte Matilde Lorenzi aus dem italienischen Nachwuchsteam schwer und erlag mit erst 19 Jahren ihren Verletzungen in einer Klinik. Auch die erst 18-jährige Nachwuchsskifahrerin aus Frankreich, Margot Simond starb im April nach einem schweren Sturz bei einem Trainingslauf an ihren Verletzungen.
Die gesamte Ski-Alpin-Saison war geprägt von der Diskussion rund um die Sicherheit der Fahrerinnen und Fahrer. Der Franzose Cyprien Sarrazin überlebte vergangene Saison einen Horrorsturz. Fis-Renndirektor Markus Waldner forderte daraufhin: "Es ist nicht fünf vor zwölf, es ist fünf nach zwölf." Das Material sei "extrem ausgereizt, vielleicht haben wir die Grenze schon überschritten", sagte er und betonte: "Es muss wirklich was passieren, kurzfristig und langfristig. Wir müssen an jeder Schraube ein bisschen drehen." Der Weltskiverband FIS reagierte für den kommenden Winter mit schärferen Regeln und Maßnahmen.