Deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist Weltmeister 2014
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WM-Triumph 2014: Was aus den bayerischen Weltmeistern wurde

WM-Triumph 2014: Was aus den bayerischen Weltmeistern wurde

Vor zehn Jahren wurden zehn FC Bayern-Spieler Weltmeister. In Brasilien, gegen Argentinien. Was macht die Achse um Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm heute? BR24Sport hat ihre Werdegänge verfolgt.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Sommer 2014. Rio de Janeiro. WM-Finale. Und der 13. Juli wird zu einem dieser seltenen und kostbaren "Wo-warst-du-damals?"-Tage. Jeder hat seine eigene Antwort auf die Frage, aber 81 Millionen Deutsche vereint im entscheidenden Moment die Stimme von Tom Bartels: "Der kommt an! Mach ihn! Mach ihn! Er macht ihn! Mario Götzeee!" Und wenig später die erlösenden Worte: "Deutschland ist Fußball-Weltmeister!"

Der lange Weg zum Titel

Der WM-Triumph ist auch ein Erfolg des FC Bayern. Gleich sieben Aktive, darunter Siegtorschütze Mario Götze sowie die ehemaligen Münchner Klose, Podolski und Hummels gehören zum Team. Außerdem die Achse um Lahm, Schweinsteiger, Klose, Podolski. Für sie vollendete der Titelgewinn eine Reise, die spätestens mit der Weltmeisterschaft 2006 begonnen hat.

Die vier stehen exemplarisch für das Sommermärchen, den notwendigen Umbruch im deutschen Fußball. Für den Pokal reichte es trotzdem nicht: WM-Dritter 2006, Vize-Europameister 2008, WM-Dritter 2010, EM-Halbfinal-Aus 2012. Immer war es knapp, am Ende blieben silberne Medaillen, Tränen und die wenig tröstende Erkenntnis, ganz vorne mitgespielt zu haben. Es brauchte acht Jahre, bis der Reifeprozess abgeschlossen war und die goldene Generation endlich triumphierte.

Vom Fußballer zum Dönerverkäufer

Danach war Schluss: Lahm und Klose traten ab, auf dem Höhepunkt ihrer Karrieren. "Schweini" und "Poldi", das Traumduo von 2006, folgte zwei Jahre später.

Ihre Wege trennten sich, zumindest beruflich: Schweinsteiger baute seine TV-Karriere aus, wurde Experte und Werbemodel. Singt heute "Mr. Vain" unter der Dusche und isst Chips. Einst sammelte er Pokale, jetzt sind es Werbedeals.

Bei Lukas Podolski wurden es Marken: Er führt Eisdielen, Dönerläden, Modelabels, mit einem unternehmerischen Gespür, das ihm wohl die wenigsten Beobachter zugetraut hätten. Aus dem "kölsche Jung", dessen Fähigkeiten ausschließlich im physischen Kontaktsport lagen, ist plötzlich ein ernstzunehmender Unternehmer geworden. Und selbst sein einstiger Mitspieler Philipp Lahm mutierte zum Geschäftsmann und Funktionär, die EM 2024 begleitete er als Turnierdirektor.

Nur Miroslav Klose blieb allein dem Fußball verhaftet, erwarb einen Trainerschein und betreute mit mäßigem Erfolg verschiedene Vereine als Co- und Chefcoach. In der kommenden Spielzeit möchte er seine Trainerkarriere endlich ankurbeln – wieder in Bayern, genauer gesagt in Franken beim 1. FC Nürnberg.

Das Ende einer Ära

Die anderen bayerischen Titelhelden blicken ungewissen Zeiten entgegen. Mats Hummels, der bei Borussia Dortmund nicht weitermachen durfte, ist noch vereinslos, steht aber in Verhandlungen. Jérôme Boateng stürzte sportlich ab, beschädigt durch Vorwürfe der häuslichen Gewalt. Und Toni Kroos hat seine Karriere gerade mit dem letzten EM-Spiel beendet.

Thomas Müller zieht als Nationalspieler nach, bleibt aber bis mindestens 2025 beim FC Bayern. In der Bundesliga trifft er weiterhin auf seinen ehemaligen Mannschaftskollegen und WM-Siegtorschützen: Mario Götze läuft mittlerweile für Eintracht Frankfurt auf, seine Karriere im Nationalteam dürfte aber ebenfalls beendet sein, wenn auch unfreiwillig. Irgendwann blieben die Nominierungen einfach aus. Selbst für den Finalhelden.

Einzig Manuel Neuer könnte übrigbleiben. Seit Jahren gilt er als Wackelkandidat, vorbeiziehen konnte sein ewiger Konkurrent Marc-André ter Stegen trotzdem nie. Angeblich will der Torhüter weitermachen, im Verein und im DFB-Dress. Er könnte damit das letzte Relikt einer großen Ära werden.

Sie erreichte mit dem WM-Titel 2014 ihren Höhepunkt. Ein historischer Erfolg für Fußballdeutschland. Der in Bayern geboren wurde.

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