Ein Neubaugebiet in Mindelheim im Unterallgäu - ehe diese Gebäude standen, mussten tausende Vorschriften berücksichtigt werden.
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Bayerische Bauwirtschaft bleibt in der Krise kleben

Bayerische Bauwirtschaft bleibt in der Krise kleben

Ist die bayerische Wirtschaft noch im Sinkflug oder ist das schon die Talsohle? Zwar gibt es keine guten Zahlen zu vermelden, aber immerhin auch keine dramatisch schlechten – vor allem dank großer Industrieaufträge.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft am .

Der Landesverband bayerischer Bauinnungen spart nicht mit drastischen Bildern: "Wohnungsbauampel leuchtet tiefrot – Neustart der Baupolitik jetzt". lautet die Überschrift zur Pressemitteilung, die wenig Positives zu vermelden hat.

Fast zwei Drittel der Betriebe in der Baubranche klagen über zu wenig Aufträge. Mehr als die Hälfte erwartet auch im kommenden Jahr eine Verschlechterung der Geschäftslage. Zu diesem Ergebnis kommt die Konjunkturumfrage des Landesverbands bayerischer Bauinnungen zum Herbst.

Zahlen sprechen eher für Talsohle als für Sinkflug

Ein genauer Blick auf die Zahlen verrät jedoch, dass die Talsohle vielleicht schon erreicht ist. So erwarten in diesem Herbst "nur noch" 53 Prozent der befragten Unternehmen in den kommenden sechs Monaten eine Verschlechterung ihrer Geschäftsentwicklung. Im Vorjahr waren es noch 62 Prozent.

Es sind also deutlich weniger Unternehmen geworden, die finster in die Zukunft blicken. In den einzelnen Bausparten ergibt sich ein noch differenzierteres Bild. So ist die Stimmung vor allem im Wohnungsbau besser geworden. Hier erwarten jetzt zwar immer noch 54 Prozent der befragten Betriebe eine schlechtere Geschäftsentwicklung. Im Vorjahr sind es aber mit 74 Prozent noch deutlich mehr gewesen.

Im Video: Baubranche - Pessimistischer Blick auf 2025

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Bayerische Bauwirtschaft bleibt in der Krise kleben

Keine Kündigungswelle geplant

Und noch etwas spricht dafür, dass die Bauwirtschaft sich eher in einer Talsohle befindet als auf dem Sinkflug: die Mitarbeiterzahlen. Aufgrund der Konjunkturflaute habe in diesem Jahr zwar jedes dritte der befragten Bauunternehmen in Bayern sein Personal reduziert, heißt es vom Verband der Bauinnungen. Bis Juni sei der Personalbestand zum ersten Mal seit zehn Jahren gesunken, um insgesamt 1,9 Prozent. Für das kommende Jahr erwartet der Verband aber keinen nennenswerten Personalabbau.

Sorgen um Wohnungsbau

Im Wohnungsbau ist das bayerische Baugewerbe vor allem aufgrund der rückläufigen Genehmigungszahlen weiter sehr pessimistisch. Die Lage sei dramatischer geworden, hieß es am Montag bei der Vorstellung der Zahlen. Man sei weit von den Zielen des Freistaates entfernt, jährlich 70.000 neue Wohnungen zu bauen.

Von Januar bis September habe es dafür in Bayern nur 36.379 Genehmigungen gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Rückgang um 14,9 Prozent. Dass viele der befragten Betriebe im kommenden Halbjahr ihre Geschäftslage nicht mehr ganz so negativ sehen wie vor einem Jahr, könnte aber eben darauf hindeuten, dass sie das Schlimmste schon hinter sich sehen.

Positive Signale aus dem Tiefbau

Dort, wo im Baugewerbe gute Stimmung herrscht, steckt in der Regel die Industrie dahinter. Von dort kamen nämlich im zurückliegenden Jahr deutlich mehr Aufträge. Zu solchen Lichtblicken gehören nach Angaben des Landesverbands bayerischer Bauinnungen verschiedene Großprojekte - etwa Leitungsnetze von Offshore-Anlagen, die bis nach Bayern verlegt werden. Hiervon profitiere vor allem der Tiefbau. Auch der Bau des neuen Batteriewerks von BMW in Straßkirchen wirke sich positiv aus.

Trotz solchen Wachstums in Teilbereichen bleibt die Lage der bayerischen Bauwirtschaft insgesamt weiter äußerst schwierig, so der Präsident des Landesverband bayerischer Bauinnungen, Georg Gerhäuser. Die Branche befinde sich in einer "investitionsfeindlichen Mischung aus Ausgabenstopp bei Bauvorhaben des Bundes, schwieriger Haushaltslage vieler Kommunen, anhaltender wirtschaftlicher Rezession und leeren Fördertöpfen." Deshalb sei auch in den kommenden Monaten eine Erholung der bayerischen Baukonjunktur kaum möglich.

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