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Bayerische Sparkassen: Mehr Digitalisierung, weniger Neukredite

Bayerische Sparkassen: Mehr Digitalisierung, weniger Neukredite

In Straubing findet aktuell der 98. Bayerische Sparkassentag statt. Themen sind unter anderem die Einführung eines digitalen Bezahlsystems ähnlich wie Paypal und das leicht schwächelnde Geschäft mit neuen Krediten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Bayerischen Sparkassen setzen darauf, den Zahlungsverkehr weiter zu digitalisieren. So werde seit Anfang Juli schrittweise das europäische Bezahlsystem "wero" in der Sparkassen-App integriert. Das betonte Matthias Dießl, Präsident des Bayerischen Sparkassenverbandes, beim 98. Bayerischen Sparkassentag in Straubing. Fast 500 Gäste waren vor Ort.

Neues System mit Paypal vergleichbar

Das Bezahlsystem "wero" sei bereits in rund 100 Sparkassen in Bayern integriert, hieß es weiter. Bis zum Herbst sollen dann alle Sparkassenkunden Transaktionen zu Privatkunden über dieses System abwickeln können, ab dem kommenden Jahr sollen dann, so Dießl, auch Online-Geschäfte möglich sein. "Wero" sei vergleichbar dem System von Paypal, Kundendaten aber würden nicht in die USA gehen.

Gebrauchtimmobilien mehr gefragt als Neubauten

Derweil sei das Geschäft mit neuen Krediten insgesamt leicht rückläufig, so Sparkassenpräsident Dießl weiter. Zwar würde das Geschäft mit Privatkunden nach einem Einbruch im vergangenen Jahr wieder anziehen, Unternehmenskunden aber hielten sich weiter zurück. Die Bayerischen Sparkassen hätten im ersten Halbjahr bereits 4,9 Milliarden Euro an Darlehen für den Wohnungsbau zugesagt, das seien 11,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zwei Drittel davon seien Baufinanzierungen. Allerdings sei die Nachfrage nach Neubauten weiter gering, erklärte Dießl. Nachgefragt seien vor allem Gebrauchtimmobilien.

"Wirtschaft fühlt sich nicht sicher"

Das Geschäft mit Firmenkunden ist bei den Bayerischen Sparkassen weiter rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr hat das Neukreditgeschäft in diesem Bereich um fast elf Prozent verloren. "Das macht uns Sorgen, weil das darauf hindeutet, dass sich die Wirtschaft nicht sicher fühlt und deswegen kaum Neuinvestitionen tätigt", mahnt Dießl. Um das Wohnbaugeschäft wieder in Schwung zu bekommen, fordern die Bayerischen Sparkassen, beispielsweise die Grunderwerbssteuer für selbst genutzte Immobilien in Bayern weiter zu senken oder ganz auszusetzen. Außerdem sollen nach Ansicht des Sparkassenverbands verlässliche Förderprogramme aufgelegt werden.

10.880 Filialen in Deutschland

Die Bayerischen Sparkassen wollen ein breites Beratungsangebot für die Kunden zur Verfügung stellen und halten deshalb unter anderem an ihrer Ausbildungsoffensive fest. In diesem Jahr seien insgesamt mehr als 1.000 Auszubildende in der Organisation, so Dießl. Zudem setzen die bayerischen Sparkassen auch künftig auf ein breites Filialnetz, betonte Walter Strohmaier, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Niederbayern-Mitte. Derzeit zählen die Sparkassen insgesamt in Deutschland 10.880 Filialen, Schließungen würden nur dann diskutiert, wenn die Kundennachfrage nachließe, so Strohmaier.

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