Eier im Eierkarton
Eier im Eierkarton
Bild
Eier im Eierkarton
Bildrechte: MEV/Creativstudio
Schlagwörter
Bildrechte: MEV/Creativstudio
Audiobeitrag

Eier im Eierkarton

Audiobeitrag
> Wirtschaft >

Bioeier aus dem Discounter - ein unmoralisches Angebot?

Bioeier aus dem Discounter - ein unmoralisches Angebot?

Bio, günstig, Discounter: Aldi, Lidl und Co haben ihr Sortiment an Biowaren in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. Selbst Bioeier stehen inzwischen im Regal. Doch sind sie genauso gut für Mensch und Tier wie Bioeier aus anderen Läden?

Über dieses Thema berichtet: Besser leben. Der Bayern 1 Nachhaltigkeitspodcast am .

Die Deutschen essen immer mehr Eier. 249 Stück waren es laut Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft im Jahr 2024 pro Kopf. Und damit zehn mehr als ein Jahr zuvor. Der langfristige Trend zum Ei der vergangenen 20 Jahre setzt sich damit fort. Allerdings müssen viele der Eier aus dem Ausland importiert werden. Insgesamt wurden 20,8 Milliarden Eier in Deutschland verbraucht, produziert wurden laut Statistischem Bundesamt hierzulande aber nur 13,7 Milliarden Eier.

Bioeier werden mehr - auch Discounter bieten sie an

Der Anteil der Biobranche an der Produktion steigt. Mehr als 14 Prozent der in Deutschland gelegten Eier kommen aus ökologischer Haltung. Dadurch können auch Discounter mit solchen Eiern beliefert werden. Aber manche Verbraucher stellen sich die Frage, ob sie Bioeier aus dem Discounter mit ruhigem Gewissen kaufen können, oder ob es sich dabei um Bio zweiter Klasse handelt – schlechter für Tiere und Bauern.

Vorurteile gegen Discounter laut Studie unbegründet

Thomas Neumaier vom Bioverband Naturland versteht die Bedenken der Verbraucher, sagt aber ganz klar: "Bioeier vom Discounter sind per se nicht schlechter als andere Bioeier." Am Ende unterscheide sich nur der Vermarktungsweg. Die Erzeuger seien grade in Bayern bäuerlich geführte Familienbetriebe.

Dass Bioeier vom Discounter gegenüber solchen aus einem Supermarkt keine Nachteile haben, das bestätigt auch eine Studie der Zeitschrift Ökotest aus dem vergangenen Jahr. "Sowohl beim Thema Schadstoffe als auch beim Thema Tierwohl konnten dabei keine nennenswerten Unterschiede festgestellt werden", sagt Marieke Mariani, Redakteurin bei Ökotest.

Bio ist nicht klein und kuschlig

Also kein Grund für ein schlechtes Gewissen bei Verbrauchern, die ihre Bioeier beim Discounter kaufen. Was den Kunden aber klar sein muss: Auch Bioeier werden heute in großem Maßstab hergestellt. So sind bei Bio 3.000 Hühner pro Stall erlaubt. In Bayern gibt es laut Thomas Neumaier von Naturland einige Betriebe mit vier solcher Ställe – also mit 12.000 Legehennen. Allerdings zur Einordnung: In Deutschland leben um die 51,4 Millionen Legehennen. Und von denen legt mehr als die Hälfte ihre Eier in Betrieben, die zwischen 50.000 und 100.000 Hühner halten.

Gut, besser, Zweinutzungshuhn

Wer auch bei Bioeiern besonders gute Eier kaufen möchte, der sollte nach Ansicht von Marieke Mariani von der Zeitschrift Ökotest auf ganz bestimmte Eier zurückgreifen. Auf die von Zweinutzungshühnern. Das habe die Studie im vergangenen Jahr gezeigt. Diese Hühner sind nicht besonders gut als Eierlieferanten und nicht besonders gut als Fleischlieferanten. Betriebswirtschaftlich ist ihre Haltung also nicht ausgesprochen effizient, unter Tierschutzaspekten aber laut der Studie von Ökotest am besten.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!