Zwei positive Corona-Schnelltest liegen nebeneinander.
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Zurzeit häufen sich Erkältungskrankheiten mit Schnupfen und Husten. Darüber hinaus sind auch Corona-Infektionen wieder vermehrt im Umlauf.
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Zurzeit häufen sich Erkältungskrankheiten mit Schnupfen und Husten. Darüber hinaus sind auch Corona-Infektionen wieder vermehrt im Umlauf.

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Corona-Variante XFG: Wie gefährlich ist "Frankenstein"?

Corona-Variante XFG: Wie gefährlich ist "Frankenstein"?

Seit Wochen häufen sich in Bayern wieder Corona-Infektionen. Im Vordergrund steht vor allem die Sars-Cov2-Variante XFG, auch "Frankenstein" genannt. Grund zur Panik gibt es laut Experten aber nicht.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Jetzt im Herbst häufen sich Erkältungskrankheiten – oftmals mit Schnupfen und Husten. Zusätzlich zu den üblichen Erkältungen sind auch Corona-Infektionen wieder vermehrt im Umlauf. Nach Angaben des "Infektionsradars" des Bundesgesundheitsministeriums (externer Link) sind die Infektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen vier Wochen angestiegen.

Jedoch ist dieser Anstieg im Vergleich zu den vorherigen Jahren nicht außergewöhnlich, sagt Ulrike Protzer, Virologin an der Technischen Universität München und am Helmholtz-Zentrum München im Interview mit BR24: "Wenn man die Zahl der Corona-Infektionen und auch der anderen Atemwegsviren mit dem letzten und vorletzten Jahr vergleicht, dann ist das in gleichem Rahmen." Bisher gebe es auch keinen unerwarteten Anstieg von Krankenhausaufnahmen oder schweren Fällen. Diese Fälle gebe es zwar immer, aber "nichts, was momentan besorgniserregend ist", so Protzer.

Corona-Variante XFG etwas ansteckender

Die besonders dominante Corona-Variante ist laut Protzer derzeit XFG. Diese Variante trägt auch den Spitznamen "Frankenstein". "Es gibt eine rekombinante Sars-Cov2-Linie, die heißt im Fachjargon XFG. Das heißt, die ist aus zwei verschiedenen Viren, die sich sozusagen miteinander verpaart haben, entstanden." Hierbei gebe es wiederum zwei Untervarianten: "Nimbus" und "Stratus", die sich allerdings nicht wesentlich voneinander unterscheiden würden. In Bayern machen diese momentan zirkulierenden Varianten laut Protzer mindestens 80 Prozent aller Coronavirus-Varianten aus.

Grund zur Panik gebe es bei XFG nicht, so die Virologin: "Wie wir das schon über die ganze Zeit beobachten, werden diese Sars-Cov2-Varianten immer eher ein bisschen mehr ansteckend, als sie es vorher waren. Aber sie machen nicht schwerer krank." Typische Symptome sind laut Protzer vor allem Halsschmerzen, eine verstopfte Nase, teilweise mit einer Nasennebenhöhlenentzündung und einem hartnäckigen Husten. Wer sich bei Verdacht auf das Coronavirus testen möchte – Schnelltests sollten auch die neuen Varianten gut erkennen, so Protzer.

Virologin Protzer: Impfung nach wie vor sinnvoll

Auch eine Impfung ist laut der Virologin Protzer sinnvoll. Vor allem für ältere Menschen und für alle, die Risikogruppen im Umfeld schützen möchten: "Es macht einfach Sinn, den angepassten neuen Impfstoff zu nehmen und die Immunität noch einmal zu boostern."

Ähnlich sieht das Stefan Semmler, Hausarzt in Lappersdorf im Landkreis Regensburg. Denn seit Mitte September beobachtet er einen Anstieg an Corona-Infektionen unter seinen Patienten, wie er im Interview mit BR24 sagte. Die Symptome würden sich teilweise wie ein "Virusinfekt mit ein bisschen Kopfschmerzen" äußern. Viele Betroffene hätten außerdem Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu einer Bronchitis.

Vor allem ältere Menschen würden aber auch mit schwereren Verläufen kämpfen und im Schnitt eine Woche im Bett liegen, oftmals mit Fieber oder mit Nachwirkungen: "Was man auch sieht, dass es nach einer Infektion zu bakteriellen Besiedelungen kommen kann. Wo sich dann auf dem Boden der Virusinfektion eine bakterielle Infektion – eine Lungenentzündung – ausbreitet." Dies müsse antibiotisch behandelt werden, so Semmler.

Die verschiedenen Corona-Varianten spielen für den Lappersdorfer Hausarzt Stefan Semmler hingegen eine geringere Rolle. Es sei schlichtweg wichtig, dass die Impfung vor schweren Verläufen schütze.

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