Symbolbild: Räumungsverkauf wegen Schließung.
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Ende einer Ära: Augsburger Modehaus Rübsamen schließt

Ende einer Ära: Augsburger Modehaus Rübsamen schließt

Ende nach Insolvenz: Nach über einem Jahrhundert schließt das Augsburger Traditionsmodehaus Rübsamen – ein Symbol für die tiefgreifenden Herausforderungen im deutschen Modeeinzelhandel.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Das renommierte Augsburger Modehaus Rübsamen steht vor dem endgültigen Aus. Die Suche nach einem Investor blieb nach Unternehmensangaben erfolglos. Deswegen schließen das Stammhauses in Augsburg sowie weitere Filialen bis spätestens Mai 2024. Eine Filiale in Weilheim ist bereits geschlossen, weitere in Aichach, Schrobenhausen und ein Partner-Store in Friedberg sollen im Januar folgen. Die Rübsamen Gruppe, die aus drei Gesellschaften besteht, befindet sich seit September 2023 in einem Insolvenzverfahren.

Wirtschaftliche Krisen als Hauptursache

Mit der Insolvenz von Rübsamen enden über 100 Jahre Modegeschichte. Der wirtschaftliche Niedergang des Modehauses spiegelt die tieferen Probleme im Modeeinzelhandel wider. Geschäftsführer Marcus Vorwohlt weist darauf hin, dass das Weihnachtsgeschäft die Erwartungen nicht erfüllen konnte, was er auf den branchenweiten Trend des rückläufigen Konsums zurückführt. Rübsamen betont die Auswirkungen von Inflation, Energiekrise und Ukraine-Krieg auf das Kaufverhalten der Kunden. Diese haben zu einem starken Rückgang der Umsätze geführt, erklärt der Kaufmann.

Damit reiht sich der Augsburger Händler in eine lange Liste von Pleiten im Modeeinzelhandel ein: Peek & Cloppenburg, Galeria, Görtz und Reno, aber auch kleine Firmen aus Bayern wie zuletzt der Ökomode-Pionier Bleed aus Helmbrechts im Landkreis Hof, das Versandhaus Madeleine aus Zirndorf bei Fürth und die Münchner Kette Hallhuber.

Die Krise in der Modebranche kommt aus Expertensicht nicht überraschend, sondern ist ein Trend, der sich seit vielen Jahren abzeichnet. Der Grund: sogenannte vertikale Bekleidungshändler, wie H&M oder Inditex, zu der die Kette Zara gehört. Sie stellen ihre Ware selbst her und verkaufen sie in eigenen Filialen, sodass der Zwischenhändler wegfällt – das klassische Bekleidungshaus. Diese könnten zudem nicht so flexibel auf Trends reagieren, weil sie oft Monate im Voraus Ware ordern müssen.

Die größte Veränderung für den Markt geht allerdings vom Modeverkauf übers Internet aus. Selbst Branchenriesen wie H&M und Zara haben zuletzt Filialen geschlossen und setzen verstärkt auf den für sie kostengünstigeren Online-Vertrieb. Dort bekommen sie allerdings große Konkurrenz, etwa von den chinesischen Konzernen Shein und Temu. Diese haben auf ihren aggressiv beworbenen Plattformen mit Billigangeboten in kürzester Zeit Milliardenumsätze generiert.

Auswirkungen auf Belegschaft und lokale Wirtschaft

Die Schließung des Modehauses hat weitreichende Folgen für die Angestellten und die lokale Wirtschaft. Die Mitarbeiter, die über den aktuellen Stand informiert wurden, stehen nun vor der Herausforderung, neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden. Das Aus von Rübsamen bedeutet auch für die lokale Wirtschaft einen Verlust, da das Geschäft auch ein beliebtes Einkaufsziel in der Augsburger Innenstadt war.

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