Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ruft zum Streik auf: Wahrscheinlich fällt knapp die Hälfte der Flüge bei Eurowings aus.
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Eurowings-Pilotenstreik: Fast die Hälfte der Flüge annulliert

Eurowings-Pilotenstreik: Fast die Hälfte der Flüge annulliert

Vielen Reisenden, die in den kommenden Tagen mit Eurowings fliegen wollten, steht eine Nervenprobe bevor. Die Vereinigung Cockpit hat die Besatzungen der Airline ab Montag für drei Tage zum Streik aufgerufen - auch mit Folgen an Flughäfen in Bayern.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Von Montag an sollen die Piloten von Eurowings drei Tage lang die Arbeit niederlegen. Es ist der zweite Streik im Unternehmen binnen weniger Wochen. Im Streit um einen Mantel-Tarifvertrag will die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit den Druck erhöhen, um zu einer Einigung zu kommen.

In dem Konflikt geht es – anders als bei den Piloten der Schwestermarke Lufthansa – nicht um mehr Geld. Knackpunkt ist die Arbeitsbelastung der Besatzungen. Die Vereinigung Cockpit fordert vor allem eine Begrenzung der Flugdienstzeiten auf der einen und eine Verlängerung der Ruhezeiten auf der anderen Seite.

Knapp die Hälfte der Flüge gestrichen

Eurowings hat auf die angekündigten Streiks mit einem Not-Flugplan reagiert. Nach Angaben des Unternehmens will man am Montag rund 230 von ursprünglich 400 geplanten Flügen durchführen. Eurowings setzt dafür unter anderem Maschinen der Schwesterfirma Eurowings Europe ein, die nicht vom Streik der deutschen Piloten betroffen ist. Für Dienstag und Mittwoch gibt es noch keine konkreten Flugpläne. Sie sollen in den kommenden Tagen aktuell ausgearbeitet und veröffentlicht werden.

Auch bayerische Flughäfen betroffen

Vom Streik betroffen dürften insgesamt zehntausende Passagiere sein, auch in Bayern. Denn sowohl am Nürnberger Flughafen als auch am Airport in München wurden Eurowings-Verbindungen annulliert. Dabei handelt es sich um klassische Urlauber-Flüge wie nach Palma de Mallorca als auch um Strecken, auf denen viele Geschäftsreisende unterwegs sind, zum Beispiel Verbindungen nach Hamburg oder Düsseldorf.

Da knapp die Hälfte der ursprünglich geplanten Starts und Landungen aber weiterhin im Flugplan stehen, sollten sich Reisende auf jeden Fall informieren, ob ihr Flug vom Streik betroffen ist oder nicht. Darüber informiert Eurowings auf ihrer Homepage als auch in der App, jeweils in der Rubrik "Flugstatus".

Kritik des Managements an der Gewerkschaft

Schon Anfang Oktober hatte ein eintägiger Streik bei Eurowings dafür gesorgt, dass rund 30.000 Passagiere am Boden blieben oder umgebucht werden mussten. Unterdessen hat sich der Ton der Tarifparteien verschärft. Die Gewerkschaft wirft Eurowings vor, auf Zeit zu spielen und kein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.

Das Unternehmen reagierte scharf. Geschäftsführungs-Mitglied Kai Duve sagte, die Gewerkschaft zwinge Eurowings mit ihrer Strategie in eine Schrumpfung des deutschen Flugbetriebs und gefährde Arbeitsplätze. Man habe Cockpit außerdem bereits ein Entlastungspaket angeboten, das unter anderem zehn zusätzliche freie Tagen im Jahr beinhalte und die wöchentliche Arbeitszeit um drei Stunden reduziere. Damit sei die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren erreicht.

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