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Gas, Heizöl, Pellets: jetzt kaufen oder noch warten?

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Gas, Heizöl, Pellets: Jetzt kaufen oder noch warten?

Gas, Heizöl, Pellets: Jetzt kaufen oder noch warten?

Die Gaspreise sind für Neukunden im ersten Halbjahr gesunken. Auch bei den Holzpellets zeigt die Kurve nach unten. Aber die Energiepreise schwanken und viele Hausbesitzer fragen sich: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum kaufen?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Mit Gas heizen fast die Hälfte der Deutschen. Mit Öl sind es knapp ein Viertel, in Bayern sogar fast 40 Prozent. Holzpellets kommen deutlich weniger in deutschen Haushalten vor. Aber für alle drei Formen ist die Frage wichtig: Wann soll ich kaufen und meine Speicher auffüllen? Um es vorwegzunehmen: Richtiges Timing ist sehr schwer.

Preisentwicklung bei Heizöl, Gas und Holzpellets

Die Kosten für Gas haben sich seit letztem Jahr stabilisiert und sind gesunken. Der Höhepunkt lag im Herbst 2022 bei 40 Cent pro Kilowattstunde. Im August 2024 liegt der Preis gerade bei 8,8 Cent. Ein deutlicher Rückgang. Im laufenden Jahr 2024 stieg der Preis bis August aber leicht an.

Auch die Kosten für Heizöl liegen seit 2023 auf einem relativ stabilen Niveau. So lag der Heizölpreis laut dem Portal "heizoel24" vor einem Jahr bei 106,99 Euro pro 100 Liter, während er aktuell bei 95,32 Euro (Stand 30.08.) liegt. Im laufenden Jahr 2024 gaben die Preise für Heizöl um gut 9 Prozent nach. Das Hoch von 214,16 Euro im März 2022 wurde nicht mehr erreicht.

Die Entwicklung der Preise bei Holzpellets zeigt deutlich nach unten. So lag der Preis für eine Tonne noch vor einem Jahr laut dem Portal "Heizpellets24" bei 367,69 Euro. Mittlerweile sank der Preis auf 244,32 Euro (Stand 30.08.) Ein Rückgang um 33 Prozent.

Weniger Belastung bei Energie

Der Trend bei Energiepreisen geht nach unten. Das zeigen auch die monatlichen Inflationszahlen. Für Verbraucher rät Christina Wallraff von der Verbraucherzentrale NRW: "Wer im Moment einen Gastarif abschließen möchte, findet Tarife am Markt ab neun Cent pro Kilowattstunde, vereinzelt sogar leicht darunter. In der Grundversorgung zahlen Kundinnen und Kunden hingegen noch durchschnittlich zwölf Cent pro Kilowattstunde plus Grundpreis. Das heißt, hier lohnt es sich auf jeden Fall, den Tarif zu wechseln und vor Beginn der Heizperiode sich um einen neuen Vertrag zu kümmern."

Grundsätzlich rät die Verbraucherzentrale dazu, sich für ein Jahr zu binden und sich auch über eine Preisgarantie abzusichern.

Tendenz beim Preis für Gas

Beim Gaspreis zeigt die Tendenz zumindest im Moment ein wenig nach oben. Vom niedrigsten Stand Anfang März 2024 bei 5,8 Cent pro Kilowattstunde sind die Preise im August auf 8,8 Cent (Stand 30.8.) gestiegen. Ein Anstieg um die Hälfte. Ein Grund ist sicherlich die angehobene Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent und die geopolitische Lage.

Die nach dem ukrainischen Gegenangriff auf Russland gestiegenen Gas-Großhandelspreise werden sich aber nach Ansicht des Energieexperten Malte Küper vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) voraussichtlich nicht auf die Gas-Verbraucherpreise auswirken.

Heizöl: Preisentwicklung schwer verhersagbar

Beim Heizöl spielt vor allem die geopolitische Lage eine große Rolle. Faktoren wie Ölfördermengen und die geopolitische Situation im Nahen Osten können sich hier auf den Preis auswirken.

Eine Preisprognose sei nahezu unmöglich, sagt Christina Wallraff von der Verbraucherzentrale NRW: "Insgesamt sind die Preise jetzt schon als vergleichsweise 'günstig', einzuschätzen und man kann einfach sagen, wer spekulieren möchte, kann noch auf weitere Preisrücksetzer setzen. Wer mehr auf Sicherheit setzen möchte oder bei dem vielleicht der Tank jetzt schon vergleichsweise leer ist, der sollte nicht mehr allzu lange warten und das jetzige Preisniveau mitnehmen."

Holzpellets so billig wie seit drei Jahren nicht

Bei den Holzpellets gibt es typischerweise ein saisonales Tief im Sommer. Der Preis für Holzpellets sei gerade so günstig wie seit drei Jahren nicht, erklärt Expertin Wallraff: "Die Preise sind in etwa 35 Prozent günstiger als noch vor einem Jahr. Der Grund ist einfach darin zu sehen, dass das Angebot die Nachfrage bei weitem übersteigt. Aus meiner Sicht ist das ein guter Zeitpunkt, diese recht niedrigen Preise mitzunehmen."

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