Eine Frau hält auf ihrer Hand Geld vor einem vollen Einkaufskorb mit Lebensmitteln.
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Die Preise steigen in Bayern nicht mehr so stark an wie in den vergangenen Jahren - aber noch immer ist die Inflationsrate höher als angepeilt.

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Inflation in Bayern verharrt bei 2,7 Prozent

Inflation in Bayern verharrt bei 2,7 Prozent

In Bayern sind die Verbraucherpreise im Juni im Jahresvergleich um 2,7 Prozent gestiegen. Die Inflationsrate liegt damit genauso hoch wie im Mai. Deutschlandweit ist die Teuerung dagegen etwas gesunken: von 2,4 Prozent im Mai auf 2,2 Prozent im Juni.

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Bei den besonders stark schwankenden Preisen für Nahrungsmittel und Energie zeigt sich in Bayern ein gegenläufiges Bild: Während die Preise für Lebensmittel im Vergleich zum Juni 2023 um 1,4 Prozent gestiegen sind, wurde Energie um 1,9 Prozent günstiger, so die Zahlen des Landesamtes für Statistik.

Energiekosten sinken – Mieten steigen weiter an

Besonders deutlich änderte sich der Preis für Erdgas: Er fiel im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,6 Prozent. Noch stärker ist der Preisrückgang bei Brennholz. Das verbilligte sich um 20,1 Prozent. Wer mit Pellets heizt, könnte über einen Kauf nachdenken. Gegenläufig hat sich allerdings der Preis für Heizöl entwickelt. Er stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,9 Prozent.

Wer eine neue Mietwohnung sucht oder einen Index-Mietvertrag hat, muss mit steigenden Mietpreisen rechnen. Die Mieten ohne Nebenkosten sind im Vergleich zum Juni 2023 im Freistaat um 2,6 Prozent angestiegen.

Kerninflation bei 3,3 Prozent

Rechnet man die saisonal stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel heraus, so erhält man die sogenannte Kerninflationsrate. Sie lag für Bayern im Juni bei 3,3 Prozent.

Viele Experten halten diese Zahl für aussagekräftiger, um die Preisentwicklung zu beurteilen. Notenbanken beziehen daher die Kerninflation in ihre geldpolitischen Überlegungen ein. Für die Europäische Zentralbank (EZB), die die Geldpolitik des Euro verantwortet, ist jedoch die Inflationsrate einschließlich Nahrungsmittel und Energie im gesamten Euroraum der entscheidende Maßstab. Dafür wird vom Statistikamt der EU der sogenannte "harmonisierte Verbraucherpreisindex" (HVPI) berechnet. Dieser Wert wird in der Regel jeweils zu Monatsmitte veröffentlicht.

Bundesweit lässt Inflation etwas nach

Ähnlich wie im Freistaat gab es auch bundesweit eine gegenläufige Entwicklung bei den Detailzahlen zur Inflationsrate von 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Während Lebensmittel im Schnitt um 1,1 Prozent teurer wurden und Dienstleistungen sogar um 3,9 Prozent, sanken die Preise für Energie im Juni – im Vergleich zum Juni 2023 – um 2,1 Prozent.

Beobachter gehen davon aus, dass damit der Abwärtstrend bei der Inflation weiter anhält. Lediglich im Mai hatte es damit, mit 2,4 Prozent Inflation, einen Ausreißer nach oben gegeben, nachdem im März und April die Teuerung schon bei 2,2 Prozent gelegen hatte.

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