Strommasten stehen auf dem Gelände eines Umspannwerks.
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Wird Deutschland in der Zukunft den Strombedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren decken? Der Chef der Bundesnetzagentur hält es für möglich.

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Netzagentur: Erneuerbare könnten Strombedarf komplett decken

Netzagentur: Erneuerbare könnten Strombedarf komplett decken

Bundesnetzagentur-Chef Müller hält es für möglich, dass Deutschland seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken wird. Der Gasverbrauch sei zuletzt etwas gestiegen – trotzdem seien keine besonderen Sparanstrengungen mehr nötig.

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Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hält es für möglich, dass Deutschland seinen Energiebedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien deckt. "Im vergangenen Jahr haben wir erstmals über 50 Prozent Strom aus Erneuerbaren produziert", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bis 2030 wolle die Bundesnetzagentur 80 Prozent erreichen. "Auch 100 Prozent halte ich für möglich."

Bundesnetzagentur: Neue Gaskraftwerke mit späterer Umstellung auf Wasserstoff erforderlich

Dafür müsse jedoch der Windkraft-Ausbau beschleunigt werden. Vor allem in den südlichen Bundesländern komme der Ausbau der Windkraft nicht schnell genug voran. "Wir brauchen mehr Tempo in den Genehmigungsbehörden der Länder. Es geht um mehr Personal und weniger Bürokratie – auch bei Windparks in Wäldern und anderen geschützten Gebieten."

In Deutschland werde es immer Dunkelflauten ohne Wind und Sonne geben. Das mache neue Gaskraftwerke erforderlich, die später auf Wasserstoff umgestellt werden können. Müller rief die Bundesregierung dazu auf, zeitnah die geplante Kraftwerksstrategie vorzulegen. Die Energieversorger würden dringend darauf warten, um die Gaskraftwerke bis 2030 fertigstellen zu können, sagte er der Funke Mediengruppe.

Gas einsparen: Keine besonderen Anstrengungen mehr nötig

Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland müssen aktuell aus Sicht der Bundesnetzagentur keine besonderen Anstrengungen mehr zum Einsparen von Gas unternehmen.

"Wir haben die Hälfte des Winters hinter uns, und wir sind sehr optimistisch", sagte Müller in dem Interview. Mit über 90 Prozent seien die Gasspeicher sehr gut gefüllt.

Kein Appell zum kälteren Duschen

Zwar seien sechs Prozent mehr Gas verbraucht worden als im vergangenen Winter – bei den Privathaushalten fast drei und bei der Industrie knapp neun Prozent. "Wir verbrauchen in diesem Winter aber immer noch gut 16 Prozent weniger Gas als vor der Krise", sagte Müller. Daher rufe die Bundesnetzagentur nicht dazu auf, "kälter zu duschen oder die Heizung runterzudrehen", betonte Müller. Das könne jede Person für sich selbst entscheiden.

Der Behördenleiter verwies allerdings darauf, dass es wegen der steigenden Mehrwertsteuer auf Gas und des höheren CO2-Preises teurer werde, eine Gasheizung zu nutzen. Deshalb schone ein achtsamer Umgang mit Gas auch das eigene Portemonnaie. Müllers Resümee: "Man muss nicht jeden Raum im Haus genauso heizen wie das Wohnzimmer. Aber man gefährdet nicht die Gasversorgung, wenn man es tut."

Müller: "Es gibt Restrisiken"

Zugleich wollte Müller keine endgültige Entwarnung geben. "Wir wissen noch nicht, wie Januar, Februar und März werden. Es gibt Restrisiken." So seien die Explosionen an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 noch nicht aufgeklärt, und der Generalbundesanwalt ermittele wegen Schäden an einer Flüssiggas-Pipeline, erinnerte der Netzagentur-Chef.

Falls es dazu kommen sollte, dass kein Gas mehr nach Deutschland fließt, würden volle Speicher acht bis zehn Wochen reichen, so Müller. Deutschland habe vier Flüssiggasterminals an Nord- und Ostsee, zwei weitere seien unterwegs. Das Gas für Deutschland komme zu einem großen Teil aus Norwegen.

Mit Informationen von Reuters, AFP und dpa

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