Container, die auf einem Güterzug geladen sind
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Aus Politik und Wirtschaft kommen Appelle an GDL und Bahn, den Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen. Aber: Es gibt auch Profiteure.

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Trotz GDL-Streik: Warum private Güterzüge derzeit profitieren

Trotz GDL-Streik: Warum private Güterzüge derzeit profitieren

Endlich pünktlich, endlich nicht für den ICE aufs Abstellgleis: Private Bahnunternehmen sind derzeit zufrieden, weil die Strecken wegen des Lokführerstreiks weniger befahren sind. Davon profitieren viele Güterzüge. Ein Beispiel aus Aschaffenburg.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Eine Diesellokomotive schiebt mehrere Güterwagen, beladen mit Containern, auf ein Gleis neben einem Hafenbecken am Aschaffenburger Hafen. Der Zug kommt zischend zum Stehen. Dann geht es schnell. Zwei große Stapler nehmen sich einen Container nach dem anderen, räumen den Zug komplett leer.

Der Güterzug am Aschaffenburger Terminal hat insgesamt 48 Wagons, ist also richtig lang. Zu lang für das Gleis am Hafen. Deswegen muss der Zug geteilt werden und häppchenweise entladen werden.

Güterzüge werden Verspätungen oftmals nicht mehr los

Der Zug kam am Morgen aus Hamburg nach Aschaffenburg, und das relativ pünktlich. Bei Güterzügen ist das eher selten. Denn normalerweise teilen sich Güterzüge die Strecken mit vielen anderen Bahnen. Vor allem, wenn Personenzüge ganz dringend vorbeimüssen, schicken sie die Güterzüge oft auf das Abstellgleis. Deswegen sind Güterzüge häufig unpünktlich. "Und vor allem", sagt Gerrit Engels, der in Aschaffenburg beim Containerterminal in der Disposition arbeitet, "wenn Güterzüge einmal Verspätung haben, werden sie die normalerweise auch nicht mehr los."

Dass der Zug und viele andere Güterzüge derzeit aber oftmals pünktlich sind, liegt laut Branchenverband "Die Güterbahnen" daran, dass, bedingt durch den GDL-Streik, derzeit weniger Züge auf den Schienen unterwegs sind. Und das heißt, dass Güterzüge oftmals freie Fahrt haben.

Viele Unternehmen sorgen vor

Private Güterzüge haben laut Branchenverband inzwischen einen Marktanteil von knapp 60 Prozent. Deswegen sind wohl viele Unternehmen vom derzeitigen Streik nur wenig betroffen und die Lieferketten funktionieren.

Das Industrieunternehmen Bosch-Rexroth aus Lohr nennt aber noch einen weiteren Grund. Es schreibt auf Anfrage von BR24: "Der aktuelle Bahnstreik beeinflusst unsere Produktionsabläufe nicht, da wir das auf Basis unserer Lagerhaltung gut ausgleichen können."

Auch der Automobilzulieferer Schäffler aus Schweinfurt teilt mit, dass das Unternehmen über verschiedene Lieferwege verfüge. "Wir analysieren mögliche Auswirkungen des Bahnstreiks auf unsere Lieferketten kontinuierlich. Im Rahmen des Risikomanagements werden alternative Transportwege geprüft und beispielsweise über Straßenverkehr umgeleitet", heißt es von Schäffler.

Branchenverband "Die Güterbahnen" fordert dauerhafte Veränderungen

Dass es jetzt für viele Güterzüge gut läuft und sie gut durchkommen, freut auch den Geschäftsführer des Branchenverbandes "Die Güterbahnen", Peter Westenberger. Er fordert mehr Gleise für die vielen Züge, die sonst täglich quer durch Deutschland rollen. "Der Bund hat angekündigt, vieles auszubauen, da passiert aber zu wenig. Und Qualität, das ist, dass die Anlagen auch tatsächlich funktionieren. Da soll ja jetzt durch mehr Instandhaltungsaufwand auch was gemacht werden, das sind die beiden entscheidenden Faktoren.

Die Nachfrage sei da, die Wirtschaft wolle auf die Schiene, sagt er. Gerrit Engels vom Terminal betont außerdem, der Transport von Container auf der Schiene sei billiger als der auf der Straße und besser für die Umwelt.

Zug kommt am Montag mit neuen Containern

Am Aschaffenburger Terminal bekommen die inzwischen leeren Wagen jetzt neue Container. Der Zug fährt dann weiter nach Regensburg und dann weiter nach Hamburg. Und am Montag bringt er wieder Container von Hamburg nach Aschaffenburg. Der GDL-Streik ist dann noch nicht vorbei. Gute Chancen also, dass der Güterzug wieder gut durchkommt und pünktlich ist.

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