Eine Adidas-Werbung in New York
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Trump-Zölle: Adidas setzt auf Märkte außerhalb der USA

Trump-Zölle: Adidas setzt auf Märkte außerhalb der USA

Der Zollstreit, angefacht von US-Präsident Donald Trump, stellt die Sportartikelbranche auf den Kopf. Der bisher so umkämpfte amerikanische Markt wird umschifft. Adidas setzt auf Märkte anderswo - dort, wo die Geschäfte gut laufen.

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Noch bis zum Amtsantritt von Donald Trump war der nordamerikanische Sportartikel-Markt heiß umkämpft. Die beiden Herzogenauracher Sportartikelhersteller Adidas und Puma wollten unbedingt Nike, der Nummer eins der Branche und Marktführer, Anteile abringen. Seit der Ankündigung der Trump-Zölle hat sich dieses Prinzip komplett gedreht. Adidas dürfte nun davon profitieren, in den USA nur 20 Prozent seiner Umsätze zu machen. Konzern-Chef Björn Gulden setzt auf die anderen 80 Prozent.

Auswirkungen nicht abzusehen

China etwa ist am stärksten von den neuen Zöllen betroffen, doch die Kundinnen und Kunden in China kaufen weiter Adidas-Produkte. Auch zu Hause in Europa konnte Adidas im ersten Quartal des Jahres deutlich zulegen. Besonders gut laufen die Geschäfte in Lateinamerika. Mit wirtschaftlichem Erfolg im Rücken sieht Björn Gulden auch keinen Grund, sofort handeln zu müssen, was die Zölle in den USA betrifft. Noch sei überhaupt nicht abzusehen, wie es dort weitergeht, so der Adidas-Chef.

Preiserhöhungen in den USA?

Um vorbereitet zu sein, leiten die Herzogenauracher aber jetzt schon Waren um in andere Märkte weltweit. Fürs Erste bleiben die Preise für Sneaker, Trikots und Trainingsanzüge gleich. Noch seien kaum von den Zöllen betroffene Waren in den USA angekommen. Sollte der US-Präsident aber bei seiner Linie bleiben, müssten amerikanische Kunden wohl bald tiefer in die Tasche greifen, hieß es bei der Vorstellung der Adidas-Geschäftszahlen. Preiserhöhungen außerhalb der USA soll es aber nicht geben.

Adidas baut um

Gut zwei Jahre nach seinem Amtsantritt sieht Adidas-Chef Björn Gulden sein Unternehmen gut aufgestellt. Im ersten Quartal dieses Jahres konnte der Sportartartikelhersteller deutlich zulegen bei Gewinn und Umsatz. Währenddessen läuft der Umbau der Konzernstruktur weiter. Adidas will sich globaler aufstellen, mehr vor Ort in den jeweiligen Märkten entscheiden lassen. Dafür sollen in der Zentrale in Herzogenaurach bis zu 500 Stellen wegfallen.

Auch Nike betroffen

Nach Adidas präsentiert kommende Woche Konkurrent Puma seine aktuellen Geschäftszahlen. Er steckt tief in der Krise. Zuletzt musste der bisherige Chef Arne Freundt seinen Posten räumen. Auch im Geschäft von Puma dürften sich die US-Zölle auswirken. Sie betreffen ohnehin die gesamte Sportartikelbranche, auch Marktführer Nike. Nike ist zwar ein amerikanisches Unternehmen, produziert aber, wie alle anderen Konkurrenten auch, hauptsächlich in Asien. Damit muss es auch die Zölle auf die Waren bezahlen, die Nike nach Amerika importieren muss, um sie zu Hause zu verkaufen.

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