Montage von Wärmepumpen: Läuft da was schief?
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Montage von Wärmepumpen: Läuft da was schief?

Montage von Wärmepumpen: Läuft da was schief?

Wärmepumpen sind ein zentraler Baustein der Wärmewende. Doch immer wieder klagen Verbraucherinnen und Verbraucher über falsche Versprechen von Handwerkern und unsachgemäße Montage.

Über dieses Thema berichtet: report München am .

Unterwegs mit dem Installateur Michael Mönner auf einer Baustelle in München – er baut mit seinem Team eine neue Wärmepumpe ein. Die Eigentümer wollen etwas fürs Klima tun. Aber damit die Pumpe optimal läuft, sind spezielle Fachkenntnisse nötig: "Je besser eine Wärmepumpe eingestellt ist", sagt Mönner, "desto weniger Strom braucht sie, desto besser für das Klima".

1,7 Millionen eingebaute Heizungswärmepumpen in Deutschland

Michael Mönner und seine Handwerker haben vor vier Jahren freiwillige Schulungen für die Installation von Wärmepumpen besucht. Aber nicht alle Heizungs-Installateure bilden sich fort, beobachtet der Fachmann, und das sei ein Risiko für die Kunden: "Wenn sie das nicht gemacht haben, würde ich nicht darauf vertrauen, dass die Wärmepumpe immer gut funktioniert."

1,7 Millionen Heizungswärmepumpen sind nach Aussage des Verbands Wärmepumpe e.V. in Deutschland verbaut. Aktuell wird jede Pumpe mit bis zu 70 Prozent gefördert – durch Steuergeld. Auch wenn eine FORSA-Umfrage im Auftrag des Bundesverbands Wärmepumpe zeigt, dass 96 Prozent der Hausbesitzer, die ihre alte Heizung gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht haben, zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung sind, fallen die Zufriedenheits-Werte der Verbraucher beim Einbau deutlich schlechter aus. Mit der Installation der Wärmepumpe waren 54 Prozent der Befragten zufrieden. 31 Prozent waren eher zufrieden, 12 Prozent unzufrieden.

Fachleute kritisieren, dass Handwerksbetriebe in das boomende Geschäft einsteigen würden, die sich zu wenig auskennen mit der Technik der Wärmepumpe und eine sachgemäße Montage nicht garantieren könnten.

Fehler beim Einbau

Pech beim Einbau hatte beispielsweise Martin Klose in Nordrhein-Westfalen. Er stieg vor drei Jahren von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe um. Kosten samt PV-Anlage auf dem Dach: 82.000 Euro. Doch seine Pumpe verbrauche mehr Strom, als er erwartet hatte. Martin Klose hat ausgerechnet, dass er über 570 Euro pro Jahr mehr für den Strom bezahlt als ursprünglich angenommen.

Aber wo liegt der Fehler? Sind die verlegten Rohre zu dünn, ist die Isolierung zu schlecht? Oder hat die Firma schlicht Versprechungen gemacht, die bei Kloses altem Haus unrealistisch sind? Darüber streiten sich inzwischen Anwälte und Gutachter. Die Firma wollte sich gegenüber "report München" zu dem Fall nicht äußern. Martin Klose ist nur einer von mehreren Kunden, die zwar an die Wärmepumpe glauben, aber gegenüber dem BR Mängel beim Einbau durch Handwerker beklagen.

Weitere Qualifizierung sehr empfehlenswert

Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. empfiehlt freiwillige Schulungen. Doch diese kosten Geld. Seitdem der Rückhalt für die Wärmepumpe in der Politik bröckelt, gingen die Teilnehmer-Zahlen zurück, bedauert Martin Sabel vom Bundesverband Wärmepumpe e.V.. Die Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz, besser bekannt als "Heizungsgesetz", das die Ampel-Regierung auf den Weg gebracht hat, führe bei Kunden und Heizungsinstallateuren zur Verunsicherung:

"Das hat sofort dazu geführt, dass das Interesse an Schulung und Fortbildung nachlässt, weil man offensichtlich gedacht hat: Dann machen wir jetzt vielleicht doch mit den fossilen Techniken weiter." Auch Ralf Suhre, Geschäftsführer der SHK-Innung München, fordert von der neuen Bundesregierung „belastbare Aussagen“ zur Wärmepumpe. Die derzeitige Unsicherheit sei das, „was wir als größtes Problem für das Handwerk auch benennen können.“

Wie können sich Verbraucher schützen?

Wie aber kann ein Kunde sichergehen, dass ein Betrieb seine Wärmepumpe fachgerecht einbauen wird? Heizungsinstallateur Michael Mönner aus München empfiehlt, sich Referenz-Anlagen zeigen zu lassen und auf Schulungen und Gütesiegel der Betriebe zu achten. Grundsätzlich sei es für einen Laien aber schwierig, die Kompetenz eines Installateurs beim Wärmepumpen-Einbau zu beurteilen: "Er muss sich auf sein Bauchgefühl verlassen, auf das Vertrauen in den Handwerker und auf das, was ihm empfohlen worden ist."

Dieser Artikel ist erstmals am 5.8.2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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