Elektroauto ist über ein Kabel mit einer Wandladestation verbunden
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Nicht nur die Nachfrage nach Elektroautos hierzulande geht zurück, sondern auch die Nachfrage nach Wallboxen.

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Wallboxen für E-Autos: Niedrige Nachfrage belastet Anbieter

Wallboxen für E-Autos: Niedrige Nachfrage belastet Anbieter

Nicht nur die Nachfrage nach Elektroautos geht in Deutschland zurück, wie der Zentralverband des deutschen KfZ-Gewerbes beklagt, sondern auch die Nachfrage nach Wandladestationen, den Wallboxen. Das stellt einige Hersteller vor Herausforderungen.

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Eines der jüngsten Opfer am Wallbox-Markt ist das Startup dezony GmbH. Das kleine Unternehmen aus Gunzenhausen mit seinen smarten Ladestationen musste Insolvenz anmelden. Aber auch größere Firmen trifft es, wie zum Beispiel ABL aus Lauf mit seinen rund 550 Beschäftigten. Der Betrieb hat nach der Insolvenz Ende Juni 2023 mit einer Sanierung in Eigenverwaltung begonnen.

Nachfrage nach Wallboxen geht deutlich zurück

Die Gesellschaft für Konsumforschung GfK in Nürnberg berichtet, dass im Elektrogroßhandel der Absatz von Wallboxen, also Wandladestationen, im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 70 Prozent eingebrochen ist. Im zweiten Quartal ging es um 57 Prozent nach unten. Wie Robert Braun, Experte für technische Konsumgüter bei der GfK, erklärt, stellt sich die aktuelle Situation für die Hersteller als besonders schwierig dar, weil sie hohe Summen in den Ausbau der Produktionskapazitäten investierten. Nun seien die Lager des Handels voll, sodass die Anbieter weniger Absatz fänden.

Der Hersteller "Heidelberg" berichtet, Umsatz und Auftragseingang in seiner Wallbox-Sparte seien im vergangenen Geschäftsjahr um 57 Prozent gesunken. Dass die Geschäfte schwieriger geworden sind, spürt auch Webasto. Der bayerische Autozulieferer ist gerade auf der Suche nach einem Partner für sein Lade-Geschäft. Der Markt sei sehr dynamisch, heißt es in Stockdorf. Diese nehme Webasto zum Anlass, gemeinsam mit potenziellen Partnern zu prüfen, welche Schritte notwendig seien, um die positive Entwicklung des Geschäftsbereichs Charging weiter zu unterstützen.

Gründe für den Einbruch

Mehrere Seiten sehen in der ausgelaufenen Förderung für Ladesäulen die Ursache für die Entwicklung. Die staatliche Förderung für private Ladestationen habe 2021 und 2022 zu einem beispiellosen Boom im Marktsegment Home Charging (Laden zu Hause) geführt, heißt es bei ABL. Konsequenz der vor zwei Jahren so exorbitant gestiegenen Nachfrage sei nun jedoch eine Übersättigung des Marktes für private Ladestationen.

Sascha Coccorullo ist Marktforscher bei der ADAC SE. Er verweist darauf, dass der Wallboxmarkt zudem ein sehr junger Markt sei, der seiner Meinung nach noch keinen großen Reifegrad habe. Der Markt wachse stark und sei fragmentiert. Es fehlten klassische Strukturen.

Was der Branche in Deutschland derzeit sicher auch nicht hilft, ist der deutliche Rückgang bei der Nachfrage nach Elektroautos seit Jahresbeginn. Darunter dürfte auch der weitere Absatz von Ladestationen leiden. Experten sprechen darüber hinaus von einer allgemeinen Verunsicherung der Konsumenten aufgrund der derzeit schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung, die generell zu einer Kaufzurückhaltung führt.

Förderung soll wiederkommen

Der Markt hofft auf neue staatliche Subventionen. Konkretes ist vom Bundesverkehrsministerium allerdings nicht zu hören. Nur so viel: Ein Programm soll im Herbst starten und mit 500 Millionen Euro Fördermittel ausgestattet werden. Allerdings steht auch in der schriftlichen Antwort auf eine BR24-Anfrage, dass Voraussetzung für die Förderung das Vorhandensein eines Elektroautos ist. Eine rückwirkende Förderung bereits begonnener Maßnahmen sei nicht möglich. Die Details zu Antragsverfahren und Förderhöhe würden mit Veröffentlichung der Förderrichtlinie bekannt gegeben. Einige Interessenten dürften sich deshalb so lange mit der Anschaffung einer Wallbox zurückhalten, bis das Förderprogramm in Kraft tritt.

Hersteller glauben an Zukunft

Bei ABL betont man, der Geschäftsbetrieb auch nach der Insolvenzanmeldung laufe normal und im vollen Umfang weiter. Auch bei dezony bleibt man optimistisch, ebenso bei Webasto und Heidelberg. Man sei zuversichtlich, dass Elektromobilität ein langfristiger Wachstumsmarkt sei, und habe daher auch weiter in das Geschäft investiert, heißt es bei Heidelberg. Schließlich will unter anderem die Bundesregierung bis 2030 15 Millionen Elektroautos auf die Straßen bringen - bisher sind es gerade einmal eine Million. In der EU dürfen ab 2035 neu zugelassene Fahrzeuge kein CO2 mehr ausstoßen. Für die Zukunft braucht es also weiter Ladestationen, und zwar viele – und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

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