Eine Asiatische Hornisse
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Gefährlicher Eindringling: Was tun, wenn man eine Asiatische Hornisse sieht?
Bildrechte: picture alliance / abaca | Geyres Christophe/ABACA
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Gefährlicher Eindringling: Was tun, wenn man eine Asiatische Hornisse sieht?

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Asiatische Hornisse - Wie Bayern dagegen vorgehen will

Asiatische Hornisse - Wie Bayern dagegen vorgehen will

Die Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland immer weiter aus - auch in Bayern. Sie ist eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Tierwelt. Deshalb geht Bayern mit einem Aktionsplan gegen die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse vor.

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Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eine invasive Art, die ursprünglich aus Südostasien stammt, sich aber inzwischen auch in Bayern wohlfühlt. Seit März 2025 stuft das Bundesumweltministerium sie nicht mehr als invasive Art, sondern als "in Deutschland weit verbreitet" ein. Die Asiatische Hornisse ist eine große Gefahr für die heimische Biodiversität und Landwirtschaft.

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) stammt ursprünglich aus Südostasien und fühlt sich inzwischen auch in Bayern wohl. Eine Einschätzung des Bundesumweltministeriums vom März 2025 stuft sie nicht mehr als invasive Art ein, sondern als "in Deutschland weit verbreitet". Das hat Folgen für die Bekämpfung: Nester dürfen nur noch beseitigt werden, wenn eine gravierende Gefahr für die Biodiversität besteht. Imkerinnen und Imker müssen die Entfernung sonst selbst organisieren und bezahlen.

Gefräßige Tiere mit einer Vorliebe für Honigbienen

Die Asiatische Hornisse in Europa ist vor allem für die heimische Insektenwelt eine Bedrohung, da sie Bienen und andere Insekten jagt. 35 bis 85 Prozent ihres Proteinbedarfs deckt die Asiatische Hornisse mit Honigbienen. Sie frisst aber auch andere Insekten, laut einer Studie sind es etwa 160 Insektenarten. Problematisch ist die Menge an Futter, die sie benötigt: Ein Nest von Asiatischen Hornissen besteht aus mehreren Tausend Tieren, die pro Jahr zwischen elf und 20 Kilogramm Insekten vertilgen. Messungen an Bienenständen in Südfrankreich haben ergeben, dass Asiatische Hornissen dort bis zu 1.500 Bienen pro Tag gefangen haben.

Aktionen in Bayern gegen die Asiatische Hornisse

Die bayerische Staatsregierung will mit einem Aktionsplan die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse bremsen. "Sie lauert vor den Stöcken, schwächt ganze Völker – und für unsere Imkerinnen und Imker heißt das: Weniger Honig, weniger Ertrag, mehr Sorgen", sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Ein vollständiger Stopp sei "wahrscheinlich" nicht möglich, aber die Schäden für Imkerei, Obst- und Weinbau sollen möglichst gering gehalten werden.

Geplant sind der Ausbau der Meldeplattform beewarned.de (externer Link), über die Sichtungen gemeldet werden sollen, Schulungen zum Umgang mit der Asiatischen Hornisse und eine Koordinierungsstelle an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Der Freistaat stellt dafür rund 700.000 Euro bereit. Hintergrund ist eine neue Einstufung durch das Bundesumweltministerium: Die Hornisse gilt nicht mehr als invasive Art. Nester werden nur noch bei gravierender Gefahr für die Biodiversität entfernt. Imker bleiben oft auf den Kosten sitzen. Bayern will sie deshalb gezielt unterstützen.

Sind Asiatische Hornissen für den Menschen gefährlich?

Asiatische Hornissen sind für Menschen weniger gefährlich, als oft angenommen wird. Ihre Stiche sind schmerzhaft, aber in der Regel nicht gefährlicher als die von Bienen oder Wespen. Allergische Reaktionen können allerdings auftreten, sind jedoch selten. Bei Begegnungen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und hektische Bewegungen zu vermeiden, um Stiche zu verhindern.

Asiatische Hornisse breitet sich rasant aus

Wenn die Asiatische Hornisse sich ausbreitet, erreicht sie schnell eine hohe Netzdichte von bis zu 15 Nestern pro Quadratkilometer. In Deutschland wurde sie 2014 zum ersten Mal gesichtet, erst in Nordbaden, dann im Breisgau. 2019 war sie bereits in Südhessen. Ende 2022 fand man das erste Tier in Bayern in Neuhütten im Spessart. Bis zu 80 Kilometer kann sich die Asiatische Hornisse pro Jahr ausbreiten. Wo sie einmal ist, verbreitet sich die Art meist schnell.

Wie sieht die Asiatische Hornisse aus?

Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro), und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 6 cm. Sie ist schwarz mit orangem Hinterleib und hat leuchtend gelbe Beine. Sie nistet gerne an Gebäuden oder in Bäumen, wo das Nest deutlich zu erkennen ist. Nicht verwechseln darf man sie allerdings mit der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia). Diese kommt in Ost- und Südostasien vor, wurde aber vereinzelt auch schon in Nordamerika gesichtet.

Dieser Artikel ist erstmals am 22.03.2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

Mit Material der dpa

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