Schädlingsbekämpfer haben einen krisensicheren Job – denn lästiges Ungeziefer gibt es immer. Immer häufiger werden Kammerjäger gerufen, wenn Bettwanzen Wohnungen befallen. Das Problem verschärft sich zunehmend, vor allem in Studentenwohnheimen, Krankenhäusern, Hotels und Berghütten. Eigentlich galten die Blutsauger als ausgerottet, seit sie in den 1950er-Jahren mit chemischen Mitteln wie DDT bekämpft wurden.
Wie schwer ist es, Bettwanzen wieder loszuwerden?
Haben sich Bettwanzen einmal eingenistet, wird man sie kaum noch los. Bei starkem Befall hilft nur noch die chemische Keule - und die sollten nur ausgebildete Kammerjäger einsetzen. Allerdings sind viele Bettwanzen bereits gegen gängige Mittel resistent. Der Kammerjäger muss jede Ritze und jeden Spalt untersuchen: Die Tiere verstecken sich hinter Bildern, in Möbelritzen oder unter dem Bodenbelag. Nur Fachkräfte können sie dauerhaft entfernen - mit Insektiziden, die mehrere Stunden einwirken und mehrfach angewendet werden müssen.
Wie funktioniert die Hitzebehandlung gegen Bettwanzen?
Manche Schädlingsbekämpfer setzen auf Hitze: Mit Spezialöfen werden Räume auf mindestens 45 Grad Celsius erhitzt. Laut Umweltbundesamt reichen 30 Minuten bei dieser Temperatur aus, um sowohl Eier als auch ausgewachsene Bettwanzen abzutöten.
Bettwanzen sind schwer wieder loszuwerden. Da hilft nur ein Kammerjäger.
Wie gefährlich sind Bettwanzenstiche für die Gesundheit?
Bettwanzen sind etwa fünf Millimeter groß und kommen nachts aus ihren Verstecken, um Blut zu saugen. Meist stechen sie mehrfach. Die Folge sind juckende, manchmal eitrige Pusteln. Bei empfindlichen Menschen können sogar großflächige Hautinfektionen, allergische Reaktionen oder Asthmaanfälle auftreten. Die Stiche treten häufig in Reihen auf. Zusätzlich verraten sich die Wanzen durch einen bittersüßen Mandelgeruch.
Übertragen Bettwanzen Krankheiten?
So unangenehm sie auch sind: Bettwanzen übertragen keine Krankheiten. Zwar wurden in Labors Viren wie Hepatitis B oder HIV in den Tieren nachgewiesen, eine Übertragung auf den Menschen ist aber nicht belegt.
Wie gelangen Bettwanzen ins Gepäck?
Wer im Ausland war und merkwürdige, gruppierte Stiche entdeckt, sollte auch an Bettwanzen denken. Häufig reisen die Parasiten unbemerkt im Gepäck mit. Wie viele Tiere hier ankommen, weiß niemand. Die Plage ist nicht meldepflichtig. Oft werden Wanzenstiche nicht erkannt und mit Mücken oder Flohstichen verwechselt.
Wie kann man Bettwanzen im Hotel vermeiden?
Wer in Hotels übernachtet, sollte das Bett mit Taschenlampe und Lupe kontrollieren. Spuren wie Häutungsreste oder schwarze Kotpunkte in Ritzen zwischen Matratzen oder am Gestell sind Hinweise auf einen Befall. In diesem Fall sollte man ein anderes Zimmer verlangen - unabhängig von der Sterne-Kategorie. Auch Luxushotels wie das Waldorf Astoria in New York waren bereits betroffen. Koffer nie auf Boden oder Bett stellen, sondern erhöht abstellen und vor dem Packen kontrollieren.
Was tun mit befallener Kleidung und Möbeln?
Wenn Sie gebrauchte Möbel kaufen, kontrollieren Sie diese akribisch auf Bettwanzen, bevor Sie sie in Ihre Wohnung oder ins Haus bringen. Kleidung aus befallenen Räumen in Plastiktüten verpacken und bei möglichst hoher Temperatur waschen. Schuhe und Taschen kann man 20 Minuten lang bei hoher Temperatur in den Trockner geben - das empfiehlt die Universität Minnesota. Auch Secondhand-Kleidung sollte man gründlich kontrollieren und heiß waschen.
Kann man Bettwanzen durch Kälte bekämpfen?
Ja. Gegenstände wie Bücher oder Bilderrahmen lassen sich bei mindestens minus 18 Grad einfrieren - für mindestens zehn Stunden. So werden auch hartnäckige Bettwanzen und ihre Eier abgetötet.
Audio: Der Deutsche Alpenverein gibt Tipps im Kampf gegen Bettwanzen
Der Deutsche Alpenverein gibt Tipps im Kampf gegen Bettwanzen
Dieser Artikel ist erstmals am 15. März 2019 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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