Ob ein Picknick auf dem Rasen oder ein kurzes Päuschen auf einem Mäuerchen – in wenigen Sekunden sind die ersten Krabbler da, die dann auch gerne die menschlichen Gliedmaßen erklimmen. Wenn es dabei nur bei einem Kribbelgefühl bliebe. Aber manche Begegnungen mit Ameisen sind auch schmerzhaft, denn manche Arten können stechen, beißen oder einen mit Ameisensäure anspritzen.
Ameisen können stechen, beißen und Ameisensäure versprühen
Wenn Ameisen sich bedroht fühlen, wehren sie sich. Auf welche Art und Weise – das hängt von ihrer Art ab. Die rote Gartenameise zum Beispiel hat einen Stachel, mit dem sie schmerzhaft zustechen kann. Andere Ameisenarten wie die Blattschneiderameisen können mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen ordentlich zubeißen.
Blattschneiderameisen haben kräftige Mundwerkzeuge.
Nur ein Teil der rund 200 in Deutschland bekannten Ameisenarten produziert sogenannte Ameisensäure - wie zum Beispiel die Waldameise oder die schwarze Wegameise, die auch im heimischen Garten unterwegs ist. Diese Säure können sie zur Abwehr von Gegnern versprühen oder, um ihre Beute zu überwältigen. Das kann ganz schön brennen – vor allem, wenn das Ganze in eine bereits vorhandene Wunde gelangt. In dem Fall sollte man die Stelle desinfizieren.
Im Video: Die Ameisensäure
Die Ameisensäure: Formel und Salz sowie Einsatzmöglichkeiten - einfach erklärt.
Warum sind Ameisen für die Natur wichtig?
Bei aller Nerverei sollte man nicht vergessen, dass Ameisen auch für etwas gut sind. Sie sorgen dafür, dass sich Keime und Krankheitserreger nicht verbreiten. Nicht umsonst nennt man sie die "Gesundheitspolizei des Waldes" oder eben auch des Gartens. Denn sie schleppen Aas oder tote Insekten in ihr Nest, um ihre Brut zu füttern. Weil Ameisen Gemeinschaftsarbeit leisten, können sie auch Brocken schleppen, die viel größer sind als sie selbst. Außerdem erbeuten sie andere Insekten, die zum Beispiel Bäumen und Pflanzen schaden könnten.
Durch ihre rege Bautätigkeit durchlüften sie den Boden und verbreiten Pflanzensamen. Sie sorgen dafür, dass organisches Material zersetzt wird. Dabei sind sie ebenso effektiv wie Regenwürmer. Nicht zuletzt sind sie auch Teil des natürlichen Nahrungskreislaufes.
Ameisen sind ein unverzichtbarer Bestandteil für ein funktionierendes Ökosystem. Deshalb sollte man sie nur dort bekämpfen, wo sie tatsächlich Schaden anrichten – und das, ohne giftige Mittel zu verwenden.
Im Video: Hausmittel gegen Schädlinge wie Ameisen und Blattläuse (ab Minute 19:28)
Ameisenplage
Dieser Artikel ist erstmals am 19. Juni 2021 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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