Wo der Himmel klar ist, lohnt sich derzeit der Blick nach Osten: Der Mond erscheint nicht wie gewohnt gelblich-weiß, sondern glutrot. Zu diesem Zeitpunkt liegt der Mond bereits vollständig im Kernschatten der Erde. Es ist die Phase der Totalität der Mondfinsternis – ein Himmelsereignis, das sich mit bloßem Auge beobachten lässt.
Was passiert bei einer Mondfinsternis?
Drei Himmelskörper spielen bei einer Mondfinsternis zusammen: die Sonne, die Erde und der Mond. Während der Mond die Erde umrundet, bewegen sich beide gemeinsam um die Sonne. Gleichzeitig rotiert die Erde um ihre eigene Achse.
Normalerweise erscheint uns der Mond hell am Nachthimmel, weil er das Sonnenlicht reflektiert. Doch bei einer Mondfinsternis steht die Erde genau zwischen Sonne und Mond – und wirft ihren Schatten ins All. Gelangt der Mond in diesen Erdschatten, wird er teilweise oder ganz abgedunkelt. Trifft kein direktes Sonnenlicht mehr auf seine Oberfläche, spricht man von einer totalen Mondfinsternis.
Erklärvideo: Wie entsteht eine totale Mondfinsternis?
Mondfinsternis
Wann genau ist die totale Mondfinsternis?
Die totale Phase hat um 19.31 Uhr MESZ begonnen. In München ist der Mond gegen 19.40 Uhr aufgegangen, die Sonne kurz darauf um 19.43 Uhr unter dem Horizont verschwunden. Das Maximum der Finsternis tritt um 20.12 Uhr ein, das Ende der Totalität folgt um 20.53 Uhr. Etwa eine Stunde lang fällt der Erdschatten noch auf einen immer kleiner werdenden Teil der Mondscheibe: Der Mond scheint von einer Sichel zum Vollmond anzuwachsen. Danach durchquert der Mond bis etwa 22.55 Uhr den Halbschatten der Erde, dann endet das Himmelsereignis.
Je nach Standort in Deutschland können sich die Zeiten für den Mondaufgang um wenige Minuten verschieben. Wer möglichst viel von der totalen Phase sehen möchte, sollte frühzeitig einen freien Blick zum Osthorizont suchen.
Wo ist die Mondfinsternis 2025 zu sehen?
Das Himmelsschauspiel ist fast auf der gesamten Erdhalbkugel zu beobachten – darunter ganz Europa, Afrika und weite Teile Asiens. In Deutschland spielt sich der Höhepunkt direkt bei Mondaufgang ab. Je weiter östlich der Beobachtungsort, desto höher steht der Mond bereits am Himmel. In Teilen Westafrikas oder Irlands ist die Totalität dagegen schon vorbei, wenn der Mond überhaupt erst sichtbar wird.
Uhrzeit: Um wie viel Uhr ist die Mondfinsternis zu sehen?
Je nach Standort kann der Mond einige Minuten früher oder später aufgehen. Die wichtigsten Uhrzeiten für Deutschland (Standort München, in MESZ):
- 19.31 Uhr – Beginn der Totalität
- 19.40 Uhr – Mondaufgang
- 20.12 Uhr – Maximale Verfinsterung
- 20.53 Uhr – Ende der Totalität
- 21.56 Uhr – Austritt aus dem Kernschatten endet
- 22.55 Uhr – Ende der Finsternis
Warum wird der Mond bei der totalen Mondfinsternis rot?
Eigentlich müsste der Mond im Kernschatten der Erde völlig verschwinden. Doch das tut er nicht – im Gegenteil: Er leuchtet rötlich. Der Grund liegt in der Erdatmosphäre. Sie bricht und streut das Sonnenlicht. Dabei werden blaue Lichtanteile stärker gestreut, während langwelliges, rotes Licht in den Erdschatten gelangt und den Mond rötlich färbt.
Erklärvideo: Warum wird der Mond bei totaler Mondfinsternis rot?
Mondfinsternis
So gelingt das perfekte Foto
Wer die Mondfinsternis fotografieren möchte, sollte vorbereitet sein. Ein paar Tipps:
- Freier Blick zum Osthorizont ist entscheidend – am besten ohne hohe Häuser oder Bäume.
- Stativ verwenden: Der Mond ist während der Totalität dunkel, längere Belichtungszeiten sind nötig.
- Teleobjektiv oder Zoom: So lassen sich Details auf der Mondoberfläche einfangen.
- HDR-Funktion am Smartphone aktivieren: Sie gleicht Helligkeitsunterschiede aus.
- Vorher testen: Die Lichtverhältnisse ändern sich schnell – am besten mit Einstellungen experimentieren, bevor es ernst wird. Und das am besten am Abend vorher!
Wie oft gibt es Mondfinsternisse im Jahr?
Im Durchschnitt ereignen sich zwei bis vier Mondfinsternisse pro Jahr, darunter sowohl Halbschatten- als auch partielle oder totale Finsternisse. Totale Finsternisse sind seltener – global gesehen findet im Durchschnitt etwa alle 2,5 Jahre eine statt. Dennoch kann es lokal etwas länger dauern, bis man wieder eine totale Finsternis am selben Beobachtungsort erlebt. Die Besonderheit im September 2025: Der Vollmond geht auf, während die Totalität bereits begonnen hat – das verstärkt die dramatische Wirkung.
Dieser Artikel ist erstmals am 2. September 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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