Flatlay von Chili Sauce mit Chilis und Pfeffer.
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Scharf essen, schneller verbrennen: Chili als Kalorienkiller

Scharf essen, schneller verbrennen: Chili als Kalorienkiller

Chili kann mehr als nur scharf sein: Es verändert das Essverhalten, aktiviert gesundes Fettgewebe und kurbelt so den Kalorienverbrauch an. Wie das funktioniert – und was Studien dazu sagen.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Abend am .

Chili ist mehr als nur eine scharfe Zutat in der Küche. Forschungen zeigen, dass das Gewürz das Essverhalten beeinflussen und den Stoffwechsel ankurbeln kann. So unterstützt Chili auf natürliche Weise eine Gewichtsabnahme. Doch wie genau funktioniert das? Und was steckt hinter der Wirkung des scharfen Pulvers?

Wie hilft Chili beim Abnehmen?

Forschungsergebnisse zeigen, dass Chili das Essverhalten verändern kann. Leicht scharf gewürzte Mahlzeiten können dazu führen, dass Menschen kleinere Bissen zu sich nehmen und langsamer essen. So sinkt die Kalorienaufnahme um bis zu 18 Prozent, ohne dass das Sättigungsgefühl leidet.

Das ist das Ergebnis einer Studie der Penn State University, die im Journal Food Quality and Preference [externer Link] veröffentlicht wurde. Danach aßen Probanden scharf gewürzte Gerichte wie Chili con Carne oder Chicken Tikka Masala langsamer und bewusster.

Warum verlangsamt Chili das Essen?

Die Schärfe verlängert die Verweildauer der Nahrung im Mund. Das gibt dem Körper mehr Zeit, Sättigungssignale zu registrieren. So entsteht früher das Gefühl, satt zu sein, ohne dass man das Essen als weniger schmackhaft empfindet. Im Gegensatz zu klassischen Diäten, bei denen oft bewusst die Portionsgrößen reduziert werden, unterstützt Chili dabei, automatisch weniger zu essen – ohne das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen.

Wie aktiviert Chili das braune Fett?

Chili kann aber auf zwei Arten beim Abnehmen helfen: Zum einen sorgt es dafür, dass man langsamer isst und dadurch insgesamt weniger zu sich nimmt. Zum anderen setzen scharfe Stoffe wie Chili an Rezeptoren im Mund und Verdauungstrakt an und senden Hitze- und Stresssignale an den Körper. Diese Signale regen den Stoffwechsel an und kurbeln damit die Produktion des braunen Fetts an, das die Wärmeproduktion im Körper anregt und damit den Energieverbrauch steigert.

"Braunes Fett ist ein supercooles Fettgewebe"

Tim Hollstein, Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, erklärt, dass Menschen mit mehr braunem Fett häufig schlanker sind und seltener unter bestimmten Erkrankungen leiden:

"Braunes Fett ist ein supercooles Fettgewebe. Wir wissen, dass Menschen, die mehr braunes Fett haben, nicht nur tendenziell schlanker sind, sondern auch weniger Diabetes, weniger Herz-Kreislauferkrankungen, weniger Bluthochdruck, weniger Fettstoffwechselstörungen und auch wahrscheinlich weniger Krebs haben", sagt Hollstein. Die Aktivierung des braunen Fetts durch Chili kann also nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch die Gesundheit fördern.

Was ist braunes Fett?

Braunes Fett (BAT – Brown Adipose Tissue) ist ein besonderer Fetttyp im menschlichen Körper. Im Gegensatz zum weißen Fett, das überschüssige Energie speichert und lästige Polster bildet, verbrennt braunes Fett Kalorien, um Wärme zu erzeugen. Die Hauptaufgabe von braunem Fett ist die Thermogenese, die Wärmeerzeugung, die viele Kalorien verbraucht.

Wie viel Chili ist gesund und empfehlenswert?

Zu viel Schärfe kann unangenehm sein oder Magenbeschwerden verursachen. Eine milde bis moderate Schärfe reicht aus, um den positiven Effekt auf das Essverhalten und den Stoffwechsel zu erzielen. Chili kann regelmäßig in den Speiseplan integriert werden, etwa in Currys, Saucen oder als Gewürz zu Fleisch und Gemüse.

Auch andere scharfe Gewürze wie Pfeffer oder Ingwer können ähnliche Effekte entfalten und so die Energieverbrennung unterstützen.

Kann Chili alleine beim Abnehmen helfen?

Chili ist kein Wundermittel, sondern eine Unterstützung in einer gesunden Ernährung. Wer regelmäßig scharf isst, kann leichter den Kalorienkonsum reduzieren und den Stoffwechsel anregen. Das kann langfristig helfen, das Körpergewicht zu regulieren – besonders in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung und Bewegung.

Im Video: Scharfe Chilis - Süchtig nach dem Pepper-High

Scharfe Chilis mit Feuer im Hintergrund. Die Schärfe löst einen "Pepper-high" im Mund aus und kann süchtig machen.
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Scharfe Chilis: Süchtig nach dem Pepper-High (Symbolbild)

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