Sina hat an der Hochschule Weihenstephan Brau- und Getränketechnologie im Bachelor studiert und dann an der TU München am Standort Weihenstephan ein Masterstudium draufgelegt. Sie ist Qualitätsmanagerin in der Brauerei Weihenstephan.
Sina hat an der Hochschule Weihenstephan Brau- und Getränketechnologie im Bachelor studiert und dann an der TU München am Standort Weihenstephan ein Masterstudium draufgelegt. Sie ist Qualitätsmanagerin in der Brauerei Weihenstephan.
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Bierbrauen in der Brauerei Weihenstephan
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Bierbrauen in der Brauerei Weihenstephan

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Traumjob Braumeisterin? Sina prüft das Bier in Weihenstephan

Traumjob Braumeisterin? Sina prüft das Bier in Weihenstephan

In der ältesten Brauerei der Welt wacht Sina über jedes Detail: Als Qualitätsmanagerin in Weihenstephan entscheidet sie, ob ein Bier in den Handel darf - oder noch reifen muss. Doch wie wird man Braumeisterin? Und mit welchem Gehalt kann man rechnen?

Über dieses Thema berichtet: alpha Uni am .

Sinas Aufgabe als Qualitätsmanagerin der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan ist es, Fehler beim Brauen frühzeitig zu erkennen und den Brauprozess zu optimieren. Dafür hat sie Brauwesen studiert. Denn bei einem guten Bier zählt jedes Detail: Mit geschultem Gaumen und Laborwerten prüft sie jeden Sud sorgfältig.

So prüft Sina in der Brauerei Weihenstephan ein Kellerbier

Sina muss ein Kellerbier freigeben, damit die Brauerei ihre Liefertermine einhält. "Beim Bier erwarten die Verbraucher, dass es immer gleich schmeckt", sagt sie. Der Geruch von Malz liegt in der Luft, als Brauer Hans ein Glas Kellerbier bringt. Sina hebt es ins Licht, riecht, kostet. Ein Hauch von Butter bleibt auf der Zunge. "Noch nicht ganz", urteilt sie. Der buttrige Ton ist typisch für eine Gärung, die nicht abgeschlossen ist. Drei Tage soll das Bier noch reifen – bevor es erneut auf den Prüfstand kommt.

"Wir haben Standardprozesszeiten für all unsere Biere. Und wenn ein Wert zu dem Zeitpunkt noch nicht erreicht wird, kann das bedeuten, dass das Bier noch nicht fertig ist", erklärt sie. Dann braucht Sina Geduld – auch wenn Liefertermine drängen. Das Risiko ist hoch: Wird ein Bier zu spät fertig oder muss gar verworfen werden, drohen der Brauerei hohe Verluste. "Das Worst-Case-Szenario ist, wenn wir Bier brauen, es schon einplanen, die Kunden informiert sind und vielleicht sogar Container bestellt wurden – aber das Bier nicht fertig ist und wir deshalb absagen müssen", sagt Sina.

Vom Fass zum Urteil: Bierverkostung in der Brauerei

Drei Tage später. Das Kellerbier ist weiter gereift. Die finale Verkostung erfolgt immer zu zweit – diesmal mit ihrem Chef Tobias. Sicherheit und Qualität stehen an oberster Stelle.

Und wenn das Bier jetzt nicht schmeckt? "Hier wäre es jetzt zu spät, das wäre ein sehr, sehr schlechter Zeitpunkt, wenn das Bier nicht schmeckt. Jetzt können wir nicht mehr eingreifen", meint Sina. "Dann wäre Hopfen und Malz verloren", sagt auch Tobias. Sina nippt vorsichtig, dann ein Nicken: "Fruchtig, karamellig – jetzt passt es." Auch Tobias stimmt zu. Das Bier darf abgefüllt werden.

Mehr als Bier probieren: Was eine Qualitätsmanagerin leistet

Sinas Arbeit geht weit über das Verkosten hinaus. Sie begleitet den gesamten Brauprozess, prüft Rohstoffe, analysiert Laborwerte und stimmt sich eng mit den Fachabteilungen ab. Auch das Umweltmanagement und die Bestellung von Rohstoffen gehören dazu.

"Lösungsorientiertes Arbeiten ist sehr hilfreich, dass man schnell reagiert, ansonsten ist gute Kommunikation ganz wichtig, dass jeder weiß, was er machen soll. Aber auch Belastbarkeit, weil der Verantwortungsbereich groß ist, aber da wächst man auch rein. Man kriegt normalerweise nicht am ersten Tag die komplette Verantwortung für die Produktion", sagt Sina.

Karriere im Brauwesen

Sina hat Brauwesen und Getränketechnologie in Weihenstephan und an der TU München studiert und mit dem Master abgeschlossen. Praktika führten sie in verschiedene Brauereien. Seit 2020 ist sie Qualitätsmanagerin in der Staatsbrauerei. Zusätzlich machte sie eine Ausbildung zur Biersommelière – ein Vorteil, wenn es darum geht, mit geschultem Gaumen feine Unterschiede herauszuschmecken.

Was Braumeister verdienen können

Für Sina hat sich der Weg gelohnt – auch finanziell. Das Gehalt für ihren Beruf liegt, je nach Größe der Brauerei, der Berufserfahrung und dem Standort, zwischen rund 50.000 und 75.000 Euro brutto, so die Infos im Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit (externer Link).

alpha Uni auf YouTube: Brauwesen studieren - so ist es wirklich!

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