Bayern, Herrsching: Windsurfer und Kiter nutzen den starken Wind auf dem Ammersee, vor der Kulisse der noch verschneiten Berge.
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Bayern, Herrsching: Windsurfer und Kiter nutzen den starken Wind auf dem Ammersee, vor der Kulisse der noch verschneiten Berge.

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Mehr Frühjahrsstürme in Bayern - Studien dazu jedoch rar

Mehr Frühjahrsstürme in Bayern - Studien dazu jedoch rar

Der Wetterumschwung von frühlingshaften Temperaturen zu Frost macht derzeit wetterfühligen Menschen zu schaffen. Doch auch der Wind scheint uns heuer stärker um die Ohren zu wehen - was sich bereits seit einigen Jahren als Entwicklung andeutet.

Derzeit herrscht typisches Aprilwetter in Bayern. Der Wetterumschwung der vergangenen Tage bringt aber nicht nur wesentlich kühlere Temperaturen und Schnee zurück nach Bayern, sondern führt derzeit auch zu teils stürmischen Winden.

Gerade auf der Schwelle zwischen Winter und Frühling gab es in den vergangenen Jahren "in Bayern und deutschlandweit Stürme und Böen bis Orkanstärke", sagt Gudrun Mühlbacher vom Deutschen Wetterdienst (DWD) dem BR.

Gegensätze zwischen Nord- und Südeuropa

Als Beispiele zählt die Leiterin des Münchner Klimabüros den Sturm "Sabine" aus dem Februar 2020 sowie die Tatsache auf, dass in den vergangenen Jahren aufgrund des stürmischen Wetters im Februar und März immer wieder Rosenmontagszüge ausfielen und der Bahnverkehr in Deutschland lahmgelegt wurde.

Auch in den ersten Monaten dieses Jahres beobachten Meteorologen, dass es stürmischer ist als üblich. Mühlbacher mutmaßt, dass es an den Temperaturunterschieden innerhalb Europas liegen könnte: "Im Frühling steckt die Wetterlage mitten im 'Umbau' zum Sommer. Da ist es im Norden Europas noch ziemlich kalt und um Süden schon deutlich wärmer. Dadurch bilden sich immer wieder Gewitterlagen und Stürme. Diese Gegensätze wurden in den vergangenen Jahren teilweise deutlich größer." Studien über die Entwicklung von Windgeschwindigkeiten gebe es bisher jedoch kaum.

Wie "entwickelt" sich der Wind?

Auch der Meteorologe Dr. Michael Sachweh sagt, dass die Forschung bezogen auf die Entwicklung des Windes "eher stiefmütterlich" einzustufen ist.

Um sich dem Thema Windstärke-Entwicklung in Bayern trotzdem anzunähern, verweist er auf lokale Windmessungen des Portals "wetteronline.de" und betrachtet hier an einer Windmessstelle am Flughafen München die Kategorie "Starkwind", die mit Böen über 45 km/h oder mehr definiert ist. Demnach zeigt sich, dass die mit Abstand windstärksten Monate im Zeitraum 2012 bis 2021 die Monate Januar, Februar und März waren.

Windstarke Monate zwischen Winter und Frühling

Die höchste Anzahl der Tage mit Starkwind wurde am Flughafen in den Januar-Monaten gemessen: 3,9 Tage waren es durchschnittlich, wobei der Trend in den vergangenen Jahren leicht zurückging. In den Februar-Monaten steigt die Häufigkeit von Starkwinden dagegen und liegt im Zehnjahresmittel bei 3,4 Tagen: Waren es zwischen 2012 und 2015 insgesamt nur vier Tage mit Böen über 45 km/h oder mehr, gab es in den Februar-Monaten 2016 (sieben Tage Starkwind) oder 2020 (15 Tage Starkwind) heftige Ausreißer.

In den März-Monaten wurden in den vergangenen zehn Jahren 3,3 Tage Starkwind am Münchner Flughafen gemessen. Auch hier zeigt der Trend nach oben: Zwischen 2012 und 2014 ergab die Messstelle am Flughafen München insgesamt vier Tage mit Starkwind. Starke Abweichungen gab es jedoch in den März-Monaten 2015 und 2017 mit jeweils fünf Tagen Starkwind und 2019 mit elf Tagen Starkwind.

Danach wurden in den Monaten April bis November der vergangenen zehn Jahre nur rund ein Tag mit Böen über 45 km/h gemessen. Im Dezember steigt der Durchschnittswert wieder auf 3,2 Tage Starkwind.

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